Outlander-Reihe von Diana Gabaldon eine Schmonzette?
In einem anderen Thread hatte ich ja schon über die Verfilmung der Outlander-Reihe von Diana Gabaldon geschrieben. Ich selbst habe vor vielen Jahren angefangen diese Bücher zu lesen und war von den ersten Bänden noch ziemlich angetan, sodass ich der Reihe bis zum letzten Band treu geblieben bin.
Wenn ich mir jetzt aber die Serie so angucke und auch mal wieder in einzelne Bände reingucke, merke ich, wie ich mich bzw. mein Blick auf die Reihe sich verändert hat. Oder wie es jemand in einer Rezension schrieb: Was für einen Blödsinn man manchmal früher gelesen hat. Um ehrlich zu sein beschleicht mich etwas der Verdacht, dass das ganze trotz interessanter Prämisse im Grunde eine ziemlich kitschige Schmonzette ist.
Möglicherweise bin ich aber zur Zeit auch einfach zu kritisch und stelle die Liebesgeschichte zu sehr in den Fokus und blende die anderen Seiten, nämlich das Konstrukt der Zeitreise, die Versuche in die Zeit einzugreifen, die schöne historische Atmosphäre und den Humor einfach zu sehr aus. Habt ihr die Outlander Reihe oder einzelne Teile davon gelesen? Ist es eher Kitsch oder doch ein wenig Kunst?
Ich habe die Reihe etwa vor 17 Jahren gelesen. Ich glaube den letzten Band habe ich nicht mehr gelesen, vielleicht sogar die letzten zwei nicht. Das ganze wurde mir zu langweilig nachdem die alle nach Amerika rüber gegangen sind. Seinerzeit waren das schöne dicke Schmöker, die halt einfach gut unterhalten haben. Das war für mich der Punkt. Genug Schmonz war da sicherlich enthalten, aber ich lese halt auch nicht der Kunst wegen, sondern um zu entspannen. Ich gebe auch ehrlich zu, dass ich kaum beurteilen kann, was beispielsweise die Qualität der historischen Fakten betrifft.
Ich bin gerade bei Staffel zwei der Outlander-Reihe angekommen und mittlerweile sehr enttäuscht. Die Bücher waren mir nicht bekannt, aber auch ich habe eine Phase in meinem Leben gehabt, als ich jede Schmonzette in mich aufgesaugt habe, die ich finden konnte. Noch immer gammeln in meinen Bücherregalen Hunderte dieser Romane. Daher habe ich ab Mitte der ersten Staffel deutliche Anzeichen erkannt und war zu Beginn noch verwundert.
Eigentlich ging ich von einem eher aufregenden Timetravel-Abenteuer aus und war gespannt was da kommen möge. Dann die ersten dämlichen Anwandlungen der Hauptdarstellerin, das immer gleiche Muster, Gerettete/ Entführte/ Verschollene/ Gefangene empört sich moralisch über ihre angeblichen Peiniger, die sich dann immer als die eigentlich Guten herausstellen. Die vermeintlich schlimmen Taten nur zum Schutz ihrer Familien, Witwen und Waisen oder natürlich der Hauptdarstellerin selbst begangen haben.
Leider zieht sich das scheinbar durch alle Folgen, ebenso wie ihr völlig unangemessenes Verhalten, obwohl sie damit sich und alle anderen ständig in Gefahr bringt. Zwischendurch dann natürlich die immer gleichen Erotikszenen und wenn alles nichts mehr hilft gegen die Langeweile, dann kommt die Gewalt. Ich bin immer noch verwirrt, was genau ich mir da gestern in den letzten zwei Folgen der ersten Staffel ansehen musste. Selbst für Schmonzetten war das doch recht harter Tobak.
Nun bin ich in Staffel zwei angelangt und ich werde es nicht mehr weiter schauen. Eigentlich ärgere ich mich schon über die verschwendete Zeit, die ich damit zugebracht habe. Als sie sich in den pariser Docks gleich mal einen neuen Feind machte, in dem sie jeden der es nicht hören wollte, auf die Pocken aufmerksam machte, dabei die Gesundheit ihres Mannes und Freundes auf's Spiel setzte, nicht zu vergessen ihr ungeborenes Kind, war es für mich endgültig vorbei. Nach dem Trauma das ihr Mann gerade erst durchlitten hat, wäre jedes andere Benehmen noch tragbar gewesen, aber das nicht.
Sie hätte längst erkenne müssen, das sie mit Gezeter und Sturheit in dieser Zeit als Frau rein gar nichts ausrichten kann. Daher befürchte ich, es wird keine Besserung in dieser Beziehung geben, sie wird sich weiterhin dumm und zeternd durch die Zeit bewegen, so wie bisher auch, rein gar nichts erreichen und alle um sich herum immer wieder ins Verderben stürzen, nein Danke.
Natürlich ist die Reihe auch kitschig und romantisch. Aber ich finde auch, dass sie eben viel Abenteuer enthält. Alleine die Zeitreise finde ich schon spannend und was dann dort erlebt wird. Ich habe bisher noch nicht alle Bände gelesen, bin aber dabei. Bisher finde ich sie durchaus gut. Wobei ich sagen muss, dass man die Verfilmungen und die Bücher ja nicht unbedingt vergleichen kann. Denn teilweise sind die Handlungen ganz anders oder es fehlen sogar Charaktere, aber das ist ja meistens so. Natürlich steht aber die kritische Liebe von Claire und Jamie im Vordergrund. Das finde ich aber auch nicht weiter schlimm.
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