Onlinefasten - wäre das was für euch?
Es ist Fastenzeit und einige Menschen verzichten in der Zeit auf manche Sachen, wie Süßigkeiten, Alkohol oder andere Sachen, die man eigentlich nicht braucht.
In meinem Bekanntenkreis sind zwei Menschen, die seit Beginn der Fastenzeit sich vorgenommen haben nicht mehr privat das Internet zu nutzen. Sie nennen das Onlinefasten und halten bisher auch gut durch. Sie benutzen das Handy wirklich nur noch zum telefonieren. Sie schauen privat nicht mehr in die Mails und gehen nicht in soziale Netzwerke. Foren sind in der Zeit tabu für sie und Whats App haben sie deinstalliert, damit sie nicht in Versuchung kommen.
Könnt ihr euch vorstellen für 6 Wochen oder gar mehr total auf die private Internetnutzung zu verzichten? Wie schwer würde das für euch sein? Habt ihr schon mal nachgedacht ein Onlinefasten zu veranstalten?
Ich könnte das gar nicht machen. Das Internet hat wohl oder übel einen wichtigen Teil meines Alltags übernommen und ich würde wirklich nicht gerne auf diesen Anteil verzichten wollen. Ich nutze das Internet für vielerlei Dinge. Zum Beispiel schaue ich mir Videos und Serien über das Internet an, da ich diese selbst aussuchen kann und ich auf das langweilige Fernsehprogramm angewiesen bin.
Kontakt halten geht heutzutage auch nur noch über das Internet, denn fast alle meiner Freunde haben nur noch so etwas wie eine "Internet-Flat" aber keine "SMS und Telefon-Flat". Und wenn ich mit ihnen kommunizieren will, dann muss dies gezwungenermaßen über WhatsApp oder Facebook erfolgen.
Natürlich sehe ich ein, dass eine reduzierte Internetnutzung erhebliche Vorteile mit sich bringt, aber ich denke, solange man seinen Alltag gut durchgeplant hat, braucht man dies nicht zu tun. Denn man muss einfach darauf achten, dass man neben dem Internet auch andere Hobbys hat, wie zum Beispiel Sport.
Da ich nicht religiös bin kann ich mit Fastenzeit eh nichts anfangen, ich glaube schließlich nicht an Götter, die mir befehlen auf irgendwas zu verzichten. Den freiwilligen Konsumverzicht finde ich durchaus sinnvoll, weil wir eigentlich alle viel zu viel konsumieren und man sich durch einen temporären Verzicht mal wieder mehr auf das konzentriert, was man schon hat.
Aber das Internet fällt ja nicht in diesen Bereich. Man kann auch in den seltensten Fällen seinen Vertrag pausieren für sechs Wochen und würde so dann überhaupt nichts sparen, keine Ressourcen und kein Geld.
Und was bringt es, wenn ich eine Zeit lang keine Mails und Nachrichten beantworte und danach erst mal ein paar Tage brauche um alles abzuarbeiten? Das ist genauso sinnlos wie wenn ich ein paar Monate lang keine neuen Kleider kaufen würde und dann mein gespartes Geld nehmen würde und auf große Einkaufstour gehen würde.
Ich halte von der religiös geprägten Fastenzeit auch nicht besonders viel, da in meiner Umgebung gerade die unangenehmsten Zeitgenossen sich für besonders religiös halten und über meinen Schokoladenkonsum die Nase rümpfen, während sie zwar kein Fleisch essen, aber dafür nach wie vor auf Flüchtlinge schimpfen und während der Arbeitszeit heimlich rauchen gehen.
Aber unabhängig von religiöser oder weltanschaulicher Motivation halte ich es für keine schlechte Idee, von Zeit zu Zeit Verzicht auf Genussmittel oder Zeitvertreib zu üben und sich so über sein Konsumverhalten wieder klar zu werden. Außerdem merkt man so auch oft, wieviel Zeit und/oder Geld für materielle oder immaterielle Güter draufgeht und kann sich zumindest überlegen, ob man seine Prioritäten lieber anders setzen möchte.
Was den Online-Konsum angeht, sehe ich das Problem nicht darin, dass man Online-Banking betreibt oder beruflich mit Datenbanken zu tun hat, sondern eher in dem Hang zum sinnlosen Surfen. Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich manchmal abends nach Feierabend drei Stunden auf dem Sofa sitze und lustige Katzenbilder durchklicke, während ich eigentlich wichtigere und sinnvollere Dinge zu tun hätte.
Bestimmt käme ich mehr zum Lesen und zu meinen anderen Hobbys, wenn ich nicht so viel Zeit mit dem passiven Konsum von medialen Inhalten verbringen würde, die weder besonders lehrreich noch wirklich unterhaltsam sind. In dieser Hinsicht wäre Online-Fasten wohl wirklich gut für meine Selbstdisziplin, aber an die traditionell-christliche Fastenzeit vor Ostern würde ich meinen Online-Verzicht nicht koppeln. Eher würde ich im Urlaub oder spontan unter dem Jahr beschließen, dass es mit der Surferei mal wieder gut sein sollte.
Wenn ich mich wirklich bemühen würde, würde ich das mit Sicherheit schaffen. Allerdings sehe ich da für mich persönlich einfach keinen Sinn, so dass ich das unnötig finde. Mir würde es nichts bringen, eine Zeit auf das Internet zu verzichten. Es wäre eher so, dass sich dadurch jede Menge Nachteile für mich ergeben würden und von daher möchte ich das gar nicht erst ausprobieren. Ich faste allgemein nicht, da ich meinen Umgang mit Lebensmitteln, Alkohol und Medien völlig unbedenklich finde.
Ich bin auf jeden Fall viel im Internet unterwegs, wobei ich das aber gar nicht einmal schlimm finde. Ich arbeite in meiner Freizeit einfach viel im Internet und verdiene mir etwas Geld, indem ich Texte online schreibe. Natürlich könnte ich darauf verzichten, aber natürlich hätte ich dann einen Nachteil dadurch, wenn ich diesen Verdienst nicht mehr hätte. Ich sehe da also keinen Sinn darin, genauso wie wenn es einen Nachteil für mich bedeuten würde, wenn ich für die Uni nicht mehr online recherchieren würde.
Ab und zu schaue ich mir Videos im Internet an oder surfe zum Spaß, wobei ich das aber nicht schlimm finde. In erster Linie arbeite ich ja und wenn ich mir dann ab und zu ein Video anschaue oder mit Freunden schreibe, ist das nicht schlimm für mich. Das nimmt ja keine Überhand bei mir und von daher sehe ich es nicht unbedingt ein, darauf zu verzichten.
Ich finde es auch einfach praktisch, verschiedene Sachen mit Freunden durch Whats App oder Facebook abklären zu können. natürlich könnte ich SMS schreiben, aber für SMS muss ich eben zusätzlich zahlen, da ich dafür keine Flatrate habe und für das Internet nicht. Von daher ist es für mich klar, dass ich nicht darauf verzichten möchte, online Kontakt mit Freunden zu halten.
Es ist sonst ja auch einfach nur unpraktisch, wenn man sich quasi verbietet, online nach Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants, nach dem Kinoplan oder nach dem Fahrplan der Bahn zu schauen. Es ergeben sich nur jede Menge Nachteile dadurch und man spart keine Zeit, sondern verliert auch noch welche, wenn man ständig vor verschlossenen Türen steht oder die Bahn verpasst, weil man online nicht nachgeschaut hat.
Das ist natürlich sehr löblich und sicherlich auch eine gute Idee, aber ich würde es dennoch nicht machen. Das Internet nutze ich um mir ein bisschen etwas nebenbei zu verdienen und vor allem aber auch zur Informationsbeschaffung und zur Erholung. Ich würde darauf nicht verzichten wollen und denke durchaus auch, dass man einen normalen Umgang damit haben sollte, also nicht permanent online sein sollte, aber ein absoluter Verzicht ist heutzutage einfach sehr schwer.
Nein, hundertprozentig auf das Internet verzichten kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe aber aus privaten Gründen bis letzten Monat 1 1/2 Jahre auf das Internet am PC verzichtet. Also nur noch das nötigste am Smartphone erledigt. War eine Erfahrung wert, man hatte wieder mehr andere Dinge getan als am Schreibtisch zu hocken. Aber jetzt bin ich froh, wieder richtig online zu sein.
Das macht ja nur dann wirklich Sinn, wenn man süchtig nach dem Internet ist und sich ohne nicht mehr beschäftigen kann. Wenn man ohne Smartphone und mobiles Internet beispielsweise große Langeweile hat und sogar während dem Essen mit der Familie ständig im Smartphone Nachrichten über WhatsApp schreibt.
So extrem bin ich aber nie gewesen. Dementsprechend käme für mich so ein Fasten sowieso nie in Frage - zumal ich auch nicht religiös bin und von solchen religiösen Riten so gar nichts halte. Wenn ich das Internet privat nutze, dann beispielsweise um in der Bahn unterwegs nach alternativen Verbindungen zu schauen und zu überprüfen, ob ich meinen Anschluss noch kriegen würde. So weiß ich dann auch direkt, wann und wo ich im Zielbahnof ankommt und wo ich hinlaufen muss, um den Anschluss zu kriegen.
Alternativ müsste ich ja vor Ort ohne Internet die gelben Fahrauskunftspläne suchen und umständlich herausfinden, wo ich hin muss. Dabei kann so viel Zeit draufgehen, dass der Anschluss möglicherweise schon weg ist und man sehr viel Zeit zusätzlich verliert und das sehe ich gar nicht ein.
JA, Online-Fasten wäre gut für mich. Ich nehme es mir sogar in regelmäßigen Abständen vor, schaffe es aber nie länger als einige Stunden. Jetzt in Coronazeiten ist es für mich kaum machbar, weil ich wenig andere sinnvolle Tätigkeiten habe.
Außerdem ist in der Internetwelt so viel los. Leider ist das für mich interessanter als das wirkliche Leben, das zur Zeit langweilig ist. Ich muss da sehr aufpassen, dass YouTube das reale Leben nicht ersetzt und ich meine Kontakte vernachlässige. Für morgen habe ich mir wieder vorgenommen, den Computer erst abends einzuschalten. Ich weiß aber schon, dass ich es nicht schaffen werde.
blümchen hat geschrieben:JA, Online-Fasten wäre gut für mich. Ich nehme es mir sogar in regelmäßigen Abständen vor, schaffe es aber nie länger als einige Stunden. Jetzt in Coronazeiten ist es für mich kaum machbar, weil ich wenig andere sinnvolle Tätigkeiten habe.
Geht mir nicht anders, ich wüsste wirklich nichts mit meiner Zeit anzufangen ohne Internet. Aber es würde mir sicher gut tun, mir beim nächsten Fasten ein Limit zu setzen um die Nutzung mal ein wenig runterzuschrauben. Für alle die es so lange durchhalten, Hut ab.
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