Oma legt Baby an - einfach nur krank?

vom 11.08.2017, 17:52 Uhr

A ist vor 2 Monaten Mutter geworden und hat neulich ihrer Schwiegermutter das Kind anvertraut. Die Schwiegermutter hat schon 3 bis 4 mal auf das Kind geschaut und das Kind wirkte auch immer zufrieden, wenn A das Kind abgeholt hat. Neulich aber meinte der jüngste Sohn von der Schwiegermutter, also A´s Schwager, dass die Mutter mit dem Baby immer ins Schlafzimmer gehen würde und die Tür abschließen würde und er hätte durchs Schlüsselloch geschaut und gesehen, dass die Mutter ihr Enkelkind stillt. Der Sohn ist 8 Jahre alt.

Das erzählte er A und A hat die Schwiegermutter darauf angesprochen und die hat es nicht mal abgestritten und gemeint, dass das Baby doch einfach nur ein wenig gesaugt hat. Milch hätte sie ja sowieso nicht. Sie wollte das Kind nur ruhig stellen und ihm sein Bedürfnis nach der Brust erfüllen. A kann nicht stillen und das Baby bekommt Flaschennahrung.

Ich finde sowas einfach krank und A ist so empört, dass sie das Kind nicht mehr zu ihrer Schwiegermutter geben will. Der Mann aber sieht das nicht so eng und meint, dass A sich nicht aufregen soll. Es hätte ja dem Baby nicht geschadet.

Wenn meine Schwiegermutter das gemacht hätte, hätte sie ihr Enkelkind nie wieder gesehen. Wie hättet ihr an A´s Stelle reagiert? Würdet ihr das sehr eng sehen oder würdet ihr sagen, dass es dem Kind nicht geschadet hat und gut ist. Könntet ihr das verzeihen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Rein objektiv gesehen finde ich es überhaupt nicht verwerflich, wenn andere Frauen das eigene Baby stillen. Im Gegenteil, es ist früher sogar Gang und Gäbe gewesen. Da haben Ammen oft diese Rolle übernommen. Ich meine auch, dass es in der DDR relativ üblich war. Zumindest hat das eine alte Professorin mal erzählt.

Muttermilch ist für Babys schließlich sehr wertvoll. Das Kind baut dadurch ja auch Abwehrkräfte und eine funktionierende Verdauung auf und ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendwelche Pulver sowas ersetzen können. Dem Baby schadet es damit sicher nicht, Milch von einer anderen Frau zu bekommen.

Subjektiv gesehen würde es mich aber wohl auch entsetzen, wenn meine Schwiegermutter sowas ohne meine ausdrückliche Erlaubnis täte. Stillen ist schließlich etwas sehr intimes und gerade wenn man es selber nicht kann, spielt neben Ekel auch Eifersucht in gewisser Hinsicht eine Rolle. Mich wundert hier vor allem, wie eine alte Frau überhaupt noch zu sowas in der Lage ist.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn man es ganz eng sieht, ist das ein Missbrauchsfall. Dass der Partner, der ja auch schließlich der Vater des Kindes ist, das nicht so eng sieht, ist mehr als fragwürdig. Ich würde Kontakt mit einer Beratungsstelle aufnehmen und dort den Vorfall darlegen. Ich glaube eher nicht, dass sie den herunterspielen.

Denn hier geht es ja schließlich um den Säugling als höchst schützenswertes Wesen. Ich glaube nicht, dass der Säugling das Bedürfnis hat, dass die eigene Oma ihn anlegt. Zumal er ja gar nicht gestillt wird. Ich glaube eher, dass die Oma das Bedürfnis hat und daraus eine Art von Befriedigung empfindet. Daher ist es für mich ein Missbrauch des Kindes.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@Cappucino: Ich glaube, du hast da etwas missverstanden. Oder ich habe falsch gelesen. Ich glaube mich zu erinnern, dass in dem Beitrag stand, dass die Frau natürlich keine Milch mehr hatte. Es ging ihr in ihrem Zustand geistiger Umnachtung darum, das Baby zu beruhigen. Das kann man nun von verschiedenen Seiten sehen.

Für uns als Normalsterbliche mag dieses Verhalten etwas krankhaft erscheinen. Allerdings denke ich, dass diese Frau einfach nicht in einem normalen geistigen Zustand war und nur das beste wollte und das Baby in diesem Moment einfach nur beruhigen wollte. Natürlich kann man das immer aus allen Blickwinkeln sehen.

Ich verstehe auch die Mutter und ich nehme einmal stark an, dass ich an dieser Stelle auch etwas empört oder sogar entsetzt reagiert hätte, wenn ich das erfahren hätte. Deshalb kann ich die Reaktion auch gut verstehen. Was sich aus so einem Thread aber nicht gut heraus lesen lässt ist, ob die Oma in einem normalen psychischen Zustand war oder ob sie ein anderes Problem hat.

Wie auch immer, passiert ist passiert und man kann nichts ungeschehen machen. Deshalb bringt es glaube ich auch allen Beteiligten nichts darüber zu diskutieren. Viel eher sollte man dazu sehen, dass so etwas nicht mehr vor kommt wenn es nicht erwünscht wird. Aber diese Situation wird wohl dazu beigetragen haben, dass so ein Vorfall in Zukunft vermieden wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde das ehrlich gesagt ein bisschen schwierig zu bewerten. Immerhin handelt es sich hierbei um ein kleines Baby und diese lassen sich so nun mal gut beruhigen. Einfach das Baby zu einer "fremden" Person geben und darauf hoffen, dass diese das Kind beruhigen kann, wenn es sich hierbei nicht um die Mutter handelt ist auch ein bisschen naiv.

Dennoch sollte man so etwas vorher besprechen und nicht einfach machen. Es ist ja auch gar nicht schlimm, wenn man das Baby nicht anders beruhigt bekommt, aber dann muss eben der Nuckel her oder man muss fragen ob das in Ordnung wäre. Absprache ist da absolut wichtig und dann kann es auch nicht dazu kommen, dass sich einer hintergangen fühlt.

Im ersten Moment ist man natürlich geschockt wenn man das hört und fragt sich, wie die Frau nur kann, aber früher war das ja nicht anders, da hat man das einfach gemacht. Man muss alles besprechen. Für mich wäre es auch nicht in Ordnung und heimlich geht das mal gar nicht.

Nun ist ja auch das Vertrauen weg. Man kann der Schwiegermutter nicht mehr Vertrauen und wenn man keine Alternativen hat zu der Betreuung bei ihr steht man da. Man sollte nun das Gespräch suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich möchte garantiert nicht, dass irgendwer mein Kind an seine Brust hat. Ob ich nun stille oder nicht, spielt dabei für mich keine Rolle. Es handelt sich in meinen Augen um einen Missbrauch meines Vertrauens und das kann bei mir wirklich nach hinten los gehen, weil mein Vertrauen zu gewinnen sowie schon schwer ist.

Wenn dann auch noch mein Partner das nicht verwerflich findet, frage ich mich allen ernstes, wieso man dann nicht seine Mutter oder wem auch immer fragt, ob die das Kind austrägt und gut ist. Dann muss man sich mit mir auch nicht rumschlagen, wenn ich mich darüber so ärgere - denn das würde ich tun und das bis zum Erbrechen.

Ich würde der Schwiegermama somit nur ein einziges Mal sagen, dass das nicht nochmal passiert, sonst sieht sie mich auch nicht mehr wieder. Ich würde ihr aber die Chance einräumen, dass entsprechend nicht noch mal zu tun und nicht sofort nicht mehr gehen. So wäre ich dann auch nicht, aber glaubt mal nicht, dass ich begeistert wäre. Im Gegenteil.

Ob ich das krank finde? Hm, ich weiß, dass Muttermilch beim Stillen sowieso wichtig ist. Ich mags nur nicht tun. Wenn dann aber meine Schwiegermutter ihre Brust hinhält, ob mit oder ohne Milch ist egal, dann finde ich das nicht okay. Das macht man einfach nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Direkt von einem Missbrauch zu sprechen halte ich weit hergeholt. Denn wenn man sich Neugeborene einmal anschaut, dann fangen diese auch bei Männern wie z.B. dem eigenen Vater an zu saugen wenn sie auf der Brust liegen und dort gehalten werden. Es geht dabei nicht einmal um die pure Nahrungsaufnahme sondern auch die Beruhigung und dem gleichen bedient sich auch ein handelsüblicher Schnuller. Oder habt ihr euch nie gefragt, warum Kinder ruhiger werden wenn sie Nuckeln? Aus dem Schnuller kommt auch keine Milch heraus und ob das nun aus Silikon, Latex oder ein Nippel ist, juckt das Kind dabei herzlichst wenig in diesem Alter.

So etwas aber einfach machen weil man es selbst für richtig hält, sehe ich hier kritisch. Wenn man das schon machen will auf diese Weise, dann sollte man da auch vorher mit den Eltern absprechen was diese dazu meinen. Hier ist der Vater dazu neutral eingestellt und juckt ihn weniger, was die Mutter dazu genau sagt, ist nicht bekannt oder habe ich vielleicht überlesen. Es stand nur etwas vor Empörung, aber warum? Fühlt sie sich übergangen dabei, will sie das die einzige sein die die Nippel hin hält, Unterstellungen die in die Richtung gehen was Quasselfee sich aus dem Ärmel geschüttelt hat oder wie soll man die "Empörung" verstehen?

Denn wenn da einer nicht mit Einverstanden ist wird es auch seinen Grund haben und als Erziehungsberechtigter sitzt man am längeren Hebel. Will man das nicht, dann hat Schwiegermutter auch das entsprechend nicht zu machen auch wenn es ihr beliebt und ansonsten muss sie halt mit der Konsequenz leben. Diese wäre dann mit Sicherheit, dass sie das Kind eben nicht mehr sieht und bekommt. Sind hier bei Eltern Erziehungsberechtigt wieder eher ein Problem wenn der eine das locker sieht und der andere nicht, aber da müssen die Eltern sich dann selbst einigen wie sie das lösen wollen. Bei einem alleinigen Sorgerecht gibt es da keine Diskussion und auch einer der Gründe, warum ich auch ein Befürworter von genau diesem bin und ich das nicht im Traum mit jemand anderen teilen würde.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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