"Oma kocht am Besten": Welches Rezept fällt euch dazu ein?
In der SWR-Kochshow "Oma kocht am Besten" geht es um Rezepte aus der Kindheit der Enkel, welche ihnen die Oma damals immer gekocht hat. Die Omas und Enkel verbinden meist besondere Erinnerungen an diese bestimmte gemeinsame Mahlzeit.
Es geht also im Speziellen um Omas Küche. Zunächst ist auch jene Küche der Großmütter Schauplatz der Sendung. Als erstes wird gezeigt wie die Oma das Hauptgericht und ein Dessert im Original kocht und im Anschluss ist der Enkel oder die Enkelin dann dazu aufgefordert alleine das Gericht zum ersten Mal selbst nachzukochen. Der Großmutter wird das Gericht dann auch bei einer Essenseinladung, inkl. Bewertung jener und weiterer Familienmitglieder, serviert.
Wenn ich an meine Kindheit und Gerichte von meiner Oma denke dann fällt mir als Erstes Wildschweinbraten mit Vollkornspätzle, eigener Preiselbeermarmelade und Kopfsalat ein - mein Opa war Jäger - und als Zweites ein Vollkorn-Apfelstrudel mit Vanilleeis. Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nie versucht habe eines der beiden Rezepte nachzukochen bzw. auch noch nicht mal nach den Rezepten gefragt habe. Vor der Zubereitung von Wild habe ich großen Respekt und ein selbstgemachter Vollkornstrudelteig scheint mir auch zu kompliziert für meine Kochkünste.
Welche Gerichte - Hauptgericht und Dessert - fallen euch als Erstes ein, wenn ihr an Gerichte eurer Kindheit, von Oma gekocht, denkt? Habt ihr euch von eurer Oma die Rezepte geben lassen oder versucht ihr diese auf eigene Faust nachzukochen? Gelingen euch die Gerichte genauso gut?
Aus meiner eigenen Kindheit habe ich keine Erinnerungen an typische „Oma-Rezepte“, da meine Großmutter sehr weit weg gelebt hat und ich sie daher nur wenige Male besucht habe. Ich war auch noch sehr klein damals, und heutzutage weiß ich entsprechend gar nicht mehr, was es dann zum Essen gab. Allerdings lebt die Großmutter meines Freundes noch in der näheren Umgebung unseres momentanen Wohnorts, und dort sind wir durchaus öfter mal zu Gast. Mittlerweile ist sie schon ziemlich alt und es ist anstrengend für sie, ein Menü für viele Besucher zu zaubern, aber vor einigen Jahren hat sie das regelmäßig gemacht.
Oft hat sie, wenn wir im Frühling da waren, Spargel mit Kartoffeln, Sauce Hollandaise und Schinken gemacht. Zudem gab es viele deftige Hausmannskost-Gerichte wie Rouladen oder Rinderbraten mit Kartoffelknödeln und geschmortem Gemüse wie Rosenkohl, Schnitzel mit Kohlrabi und Kartoffelbrei oder Kartoffelpüree mit Apfelmus. Eine Vorsuppe wurde eigentlich auch immer serviert, wobei die Markklößchensuppe der Favorit war. Am meisten sind mir aber die Kuchen in Erinnerung geblieben, denn es gab und gibt bis heute immer einen selbst gebackenen Kuchen zum Nachtisch. Das hat sie sich tatsächlich nie nehmen lassen. Oft war es ein Biskuitboden mit Obst, ab und an aber auch ein Nusskranz oder eine Schokotorte.
Mein Freund hat nun begonnen, einige der Rezepte zu erfragen und aufzuschreiben, und das ein oder andere haben wir in der Tat schon nachgekocht. Mit den Rezepten meiner Mama mache ich es ähnlich, und ich finde es sehr schön, wenn man die gewohnten Geschmäcker auch selber wiederherstellen kann. Es ist natürlich immer noch ein kleiner Unterschied zwischen dem Original und dem nachempfundenen Gericht da, aber schmecken tut es trotzdem.
Ich habe da leider einiges verpasst. Meine Ur Oma hat sehr viel selber gemacht, an Brotaufstrich, Marmelade und so weiter, meine Oma auch, die hat auch viel selber im Garten angebaut. Allerdings habe ich bei meiner Ur Oma einfach den Moment verpasst zu fragen, weil ich noch nicht in dem passenden Alter war und bei meiner Oma war es dann so, dass sie als mein Interesse am Kochen aufgetreten ist, dass sie nicht mehr kochen konnte, da sie an Demenz erkrankt war.
Ich habe also keine Rezepte der beiden, aber wenn ich an bestimmtes Essen denke, dann denke ich bei meiner Ur Oma vor allem an eine perfekte Marmelade und bei meiner Oma an Eintöpfe, Gerichte mit Gemüse, selbst gemachten Klößen und so weiter und die perfekten Waffeln. Wenn ich an sie denke habe ich tatsächlich viele Gerüchte von tollen Gerichten im Kopf.
Meine Oma hat für uns damals immer die besten Schinkennudeln mit Gurkensalat gekocht. Eigentlich ein ganz schlichtes einfaches und günstiges Essen, aber sie hat die Nudeln so gut gewürzt, dass ich mich jedes Mal riesig auf dieses Essen gefreut habe. Genauso lecker war ihr Kräuterquark zu Ofenkartoffeln. Zur Nachspeise gab es dann gerne mal einen Kirschenmichel oder Pfannkuchen mit Nougatcreme.
Man könnte meinen dass dies alles Gerichte sind die nicht schwer nachzukochen sind, zumal es dafür ja zahlreiche Rezepte im Internet gibt. Aber es ist dennoch schwer die Gerichte genau so hinzubekommen wie sie bei Oma geschmeckt haben. Vielleicht hatte sie da auch den ein oder anderen Kniff bzw. ein bestimmtes Gewürz, jedenfalls meine Schinkennudeln und auch der Kräuterquark schmecken anders. Rezepte habe ich von meiner Oma dafür leider nie gesehen. Ich weiß auch nicht genau, ob sie die Gerichte überhaupt nach Rezept gekocht hat.
Meine Oma war in meiner Kindheit wegen einer Lähmung gehandicappt und hat deswegen meiner Erinnerung nach nie selbst gekocht. Das Essen der Großeltern ist häufig von einer Haushälterin zubereitet worden, oder meine Mutter hat für sie gekocht. Daher gibt es keine typischen Oma-Gerichte in meiner Erinnerung und ich bringe meine Oma auch nicht mit bestimmten Speisen in Verbindung. Wenn ich mich generell an typische Dinge im Haushalt meiner Großeltern erinnere, dann fallen mir eingeweckte Sauerkirschen ein, die reihenweise in der Abstellkammer standen.
Meine Oma hat viele Sachen selber gemacht, die man heute eher fertig kauft und vieles davon habe ich inzwischen tatsächlich ausprobiert. Spätzle mache ich inzwischen zum Beispiel immer selber, was mit dem richtigen Gerät wirklich keine Kunst ist. Nudelteig mache ich auch öfter selber, ich backe auch Brot oder koche Marmelade ein.
Respekt hatte ich immer vor dem Weincreme Rezept meiner Oma. Das ist eine von den Saucen, für die man Eigelb über dem Wasserbad aufschlagen muss und wenn es blöd läuft, hat man Rührei. Aber nachdem ich eine Hollandaise im Saucen-Kochkurs hin bekommen habe, habe ich mich an dieses Rezept getraut und das Ergebnis schmeckt wirklich so viel besser wie die einfache Variante mit Puddingpulver.
Für eine Kochshow, die ja einen gewissen Unterhaltungswert haben soll und wahrscheinlich davon lebt, dass ich nicht alles perfekt hin bekomme, würde ich mich wohl für selbergemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat und Dampfnudeln mit der Weincreme entscheiden.
Eigentlich sind das einfache Gerichte, aber der Teufel liegt im Detail. Die Maultaschen müssen ordentlich geschlossen werden sonst lösen sie sich beim Kochen in ihre Einzelteile auf. Der Kartoffelsalat muss früh genug zubereitet werden damit er ordentlich durchzieht und bei den Dampfnudeln musst du den Moment abpassen wenn sich unten eine schöne mittelbraune Karamellschicht gebildet hat und zwar ohne den Pfannendeckel zu früh zu öffnen, weil der Hefeteig das gar nicht mag.
Also meine Oma hat auf dem Land gelebt und ich habe die ersten Lebensjahre auch dort verbracht. Wie es damals so war, hat sie an sich viele Dinge selbst zubereitet und sie hat auch wahnsinnig viel an Gemüse selbst angebaut. Auch Obst wie Brombeeren, Erdbeeren, Heidel- oder Stachelbeeren gab es dort en masse und meine Großeltern hatten sowohl eine Obstplantage mit Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Kirschbäumen, wie auch Fischweiher mit eigener Forellenaufzucht, eigene Rinder und Schafe und eigene Hühner und Kaninchen.
Also dort wurde noch sehr viel selbstmacht. Mein Großvater hat Apfelwein, also Viez, selbst hergestellt. Auch Pflaumenschnaps und andere Schnäpse hat er selbst hergestellt. Natürlich durfte ich die als Kind nicht probieren, aber ich kann mich an die Kelteranlage noch gut erinnern. Die Oma hat Marmeladen und Gelees selbst hergestellt. Öfters kamen auch Tiere zum Schlachter und aus dem gewonnenen Fleisch hat mein Großvater sich eigene Wurst hergestellt oder herstellen lassen. Leider war diese nicht mein Geschmack, aber okay.
An allzu viele Rezepte erinnere ich mich auch nicht mehr. Zuerst einmal gab es immer "Pasta asciutta", das war klein geschnittenes Ragout, welches in einer gußeisernen Pfanne angebraten wurde, dann kam Gemüse hinzu, pürierte Tomaten und Tomatenmark. Das genaue Rezept ging mittlerweile leider verloren.
Oder es gab Kartoffeln mit hart gekochten Eiern in einer Mehlschwitze und dazu gab es meistens auch noch Wirsinggemüse. Bis heute kriege ich dieses Essen nicht so hin, wie es bei Oma war. Der Rinderbraten war auch immer grandios und anscheinend auch das Kaninchen, aber ich habe mich nach der Schlachtung meines Lieblingskaninchens dem komplett verweigert. Die Remoulade zum Fleisch war auch immer unübertroffen gut, aber wie gesagt, es gibt kaum etwas, an das ich mich erinnere.
An Desserts erinnere ich mich kaum, das muss ich zugeben. Ich glaube, dass es meistens einfach nur Eis oder gekauften Pudding gegeben hat oder Vanillepudding oder sowas in der Art, aber ich erinnere mich tatsächlich nicht mehr daran.
Meine Oma war halbseitig gelähmt und konnte deswegen gar nicht mehr kochen. Stattdessen gab es eine Haushälterin, die manchmal gekocht hat, oder am Wochenende ist meine Mutter eingesprungen. Da mein Großvater aber gar keinen Wert auf Essen gelegt hat, gab es meistens nur einfache Sachen, die nicht aufwändig gekocht werden mussten. Insofern habe ich da keine Erinnerungen an besonders leckere Speisen von Seiten meiner Großeltern.
Wenn, dann würde ich eher ein paar Gerichte meiner Mutter in Erinnerung behalten wie z.B. ihr sehr leckeres Gulasch, das ich immer leidenschaftlich gern gegessen habe. Auch ihr Kartoffelsalat war immer sehr lecker.
Meine Oma ist gestorben, als ich 16 war, und irgendwie hatte keiner in meiner Familie Lust auf das berühmte Weitergeben von Fähigkeiten und Rezepten über die Generationen hinweg. Was ich mittlerweile als extrem schade ansehe, wenn Oma etwas großzügiger mit ihren Survivalfähigkeiten gewesen wäre, könnte ich jetzt Schnaps aus so ziemlich allem brennen, Fahrräder reparieren, Socken stricken und Kürbis süßsauer einwecken.
Aber Spaß beiseite: Wenn ich ehrlich bin, hat meine Oma rückblickend betrachtet gar nicht "am Besten" gekocht. Klar, als Kind hat es mir schon geschmeckt, ich kannte ja nichts anderes, und die Gerichte und Zubereitungen waren schon ganz ok. Aber im Rückblick muss ich schon eingestehen, dass es vor bald 100 Jahren im ländlichen Schlesien, als Oma selig kochen gelernt hat, nicht darum ging, "am Besten" zu kochen, sondern 10- und noch mehr -köpfige Kleinbauernfamilien plus Erntehelfer und Saisonkräfte irgendwie satt zu bekommen.
Kartoffeln in allen Varianten waren die Grundlage, an Gewürzen gab es Salz, Pfeffer und Essig und der Gipfel an Dekadenz war eine Buttercremetorte, die,(ehrlich gesagt) meistens schwach nach angebranntem Pudding geschmeckt hat. Mittlerweile ist es vor allem Kindheitsnostalgie, die die Küche meiner Oma als die "Beste" erscheinen lässt. Objektiv gesehen war das Essen vor allem nahrhaft, was es 1930 in Hinterfeldingen bei Oppeln sein musste, wenn die Ernte eingebracht wurde oder die Männer abends völlig kaputt aus dem Kohlebergbau heimkamen. Da hatte Weinschaumcreme keinen Platz, da waren Tomaten und Reis fast noch exotisches Essen.
Entgegengesetzt zu meiner Mutter hatte ich stets den Eindruck, dass meine Oma richtig gern gekocht und gebacken hat. Das kann natürlich auch daran gelegen haben, dass die Oma bereits in Rente war und die Mutter auch am Wochenende nicht wirklich frei hatte um sich auszuruhen. Zum ersten machte die Oma die allerbesten Eierkuchen der Welt. Und zwar mit Schwung und Schmackes. Ansonsten kann ich mich kaum noch an Omas Gerichte erinnern. Aber eines werde ich wohl nie vergessen und ich kann es auch jetzt noch in der Erinnerung schmecken.
Meine Oma machte sensationell gute Rohe Klöße. Die gab es dann zu Schweinegulasch mit Rotkraut. Eine echte Geschmacksexplosion für mich. Thüringer Klöße müssen fest und schön geformt und zugleich locker und schmelzend sein. Und genauso waren die Thüringer Klöße meiner lieben Oma. Sie schälte Unmengen von Kartoffeln und wusch die im Anschluss. Dann holte sie eine schweres Ungetüm aus Metall hervor, welches das Reiben der Kartoffeln übernahm. Im Anschluss wurden die geriebenen Kartoffeln in ein sauberes Leinensäckchen gegeben und ordentlich die Kartoffelstärke ausgedrückt. Vorher hatte sie einen Grießbrei mit Wasser gekocht und Weißbrotwürfel knusprig in der Pfanne ausgebraten.
Nun wurde der Grieß zu der Kartoffelmasse gegeben und mit feuchten Händen Klöße geformt und im Anschluss wurden die Klöße mit dem gerösteten Weißbrotwürfeln gefüllt. Danach kamen sie ins kochende Wasser und siedeten später glücklich vor sich hin. Der Geschmack dieser Klöße war einzigartig und ich habe niemals in meinem Leben wieder solche gutschmeckenden Kartoffelklöße gegessen. Später dann versuchte ich mich selbst an den Kunstwerken. Und siehe da, der erste Versuch misslang. Die Klöße waren einfach zu fest. Der nächste Versuch gelang etwas besser aber längst nicht zufriedenstellend. Und ehrlich, dann habe ich es aufgegeben Rohe Klöße zuzubereiten. Aber jetzt, wo ich mich an alles erinnere, werde ich es nochmal aufnehmen.
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