Ohne Wissen des Partners das Baby bei Babyklappe abgeben?

Ich habe in einer Sendung, die man nun nicht gerade ernst nehmen kann, den Fall gesehen, dass dort ein junger Vater das gemeinsame Baby zu einer Babyklappe gebracht hat. Die Mutter des Kindes hatte geschlafen und nichts davon mitbekommen. Natürlich war sie nach dem Aufwachen außer sich und wollte das Baby gleich zurückholen.

Ich frage mich, ob so etwas nicht auch im wirklichen Leben vorkommen kann. Normal gibt man ein Baby bei einer Babyklappe sicherlich nur ab, wenn man wirklich verzweifelt ist und es vielleicht keinen Vater zu dem Kind gibt oder man entscheidet als Eltern so etwas gemeinsam.

Ist es überhaupt möglich, dass ein Vater ohne die Einwilligung der Mutter ein Kind zur Babyklappe bringt? Habt ihr schon von einem Fall gehört, bei dem der Kindsvater einfach die Mutter übergangen hat und das Kind zu einer Babyklappe gebracht hat? Oder haltet ihr das doch eher für völlige Fiktion?

Möglich ist das allemal, da die Babyklappen ja anonym funktionieren. Man kann ein Baby auch fremden Leuten aus dem Kinderwagen stehlen und dort abgeben. Aber die Babys werden ja nicht sofort zur Adoption freigegeben und sind spurlos verschwunden. Die Mutter kann also nach dem Baby suchen und kann es zurückbekommen. Und dann kann sie den Vater auch anzeigen. Ich denke, mit recht guten Erfolgschancen vor Gericht.

Für reine Fiktion halte ich die Geschichte auch nicht. Wenn der Vater mit der Situation total überfordert ist, hält er diese Lösung vielleicht für gut. Dazu muss er natürlich noch etwas zu kurz denken und entweder ein totaler Arsch oder wirklich sehr verzweifelt sein. Aber das ist ja alles möglich.

Grundsätzlich halte ich die Babyklappen für eine tolle Einrichtung. Wenn die Eltern sehr verzweifelt sind, die Mutter an Wochenbettdepressionen leidet oder ähnliche Ausnahmesituationen eintreten, kann diese Möglichkeit bestimmt oft Schlimmeres verhindern. Es ist nur schade, dass es sogar genutzt wird, wenn es zwei Elternteile gibt, die sich eigentlich gegenseitig unterstützen könnten.

Jeder kann so ein Baby in eine Klappe geben. Das Ganze findet anonym statt. Das sollte ja auch eine Lösung für überforderte Eltern sein, die ihre Kinder ja auch schon mal zu sehr geschüttelt haben und die Kinder dann sterben mussten. An sich ist es also eine gute Lösung. Kann man dann nachweisen, dass man die Mutter ist, kann man das Baby zurückholen, wobei das sicherlich mit einigen Wegen verbunden ist. Man muss nachweisen, dass man die Mutter ist und dann hat man sicherlich auch Kontakt zum Jugendamt.

Das Baby ist aber auf keinen Fall für immer weg und man kann es sich auch als Vater wiederholen, wenn man es abgeben hat. Immerhin ist man die Eltern und da kann man mit der Hilfe des Jugendamts sicherlich viel machen.

Warum sollte das nicht möglich sein, dass auch mal ein Vater das Kind abgibt und nicht die Mutter? Denn Überforderung kann auch stattfinden, wenn zwei sich um das Kind kümmern oder der eine es wollte und der andere nicht. Hier ist das ganze ohne das Wissen der Mutter passiert und da wäre dann noch die Frage, sind die beiden verheiratet oder nicht, bzw. wer das Sorgerecht hat. Denn wenn nicht, dann stellt die Abgabe gegen den Willen der Mutter auch eine Straftat dar mit der Entziehung Minderjähriger. Ebenso bei verheirateten die das gemeinsame Sorgerecht haben, denn das Wort der Mutter zählt hierbei mehr, als das des Erzeugers.

So oder so wird das Jugendamt auf den Plan gerufen wenn das passiert. Eine Mutter hat nach der Abgabe, ich meine 4 Wochen, Zeit sich zu melden ohne das etwas passiert. Da wird dann der Mutterschaftstest gemacht, damit auch das geklärt ist und das Kind sicher zu ihr gehört. So oder so, bleibt man hinterher unter der Aufsicht vom Jugendamt, denn nicht ohne Grund werden die Kinder abgegeben und wenn es der Partner war, dann spielt das dabei auch so gar keine Rolle. Da wäre dann nur das weitere Vorgehen die strafrechtliche Verfolgung wegen der Entziehung Minderjähriger wenn es gegen den Willen der Mutter passiert ist.

Für Fiktion halte ich daran gar nichts, viele Kinder werden dort abgegeben und man weiß nie, wer das abgegeben hat wenn sich im Anschluss niemand meldet. Das werden wohl nicht immer nur die Mütter sein, sondern auch die Väter die das Kind haben oder beauftragte Freunde, wenn es die Mutter nach der Geburt selbst nicht schafft oder kann. In den meisten Fällen sind es die Mütter selbst, aber auch in einigen Fällen die Väter und ob mit oder gegen den Willen der Mutter, wird man so als Öffentlichkeit kaum bis selten erfahren. Für Unreal halte ich das ganze nicht.

Hingegen der Meinung, dass man es als Vater wiederholen kann ist diese Annahme falsch. Das kann dann nur die Mutter, der Vater muss den ganz normalen Weg über das Familiengericht gehen der wesentlich länger dauert, als der reine Mutterschaftstest wenn das binnen der Frist stattfindet. Bei einem alleinigen Sorgerecht der Mutter, braucht der Vater erst einmal dieses, vorher gibt es dort kein Kind und auch die Vaterschaft muss überhaupt geklärt werden. Das dauert Monate von Amtswegen her und wenn es die Mutter dann vorher wieder haben will und dort nichts dagegen spricht, dann schaut er in die Röhre in den meisten Fällen.