Ohne Smartphone unsicher und nackt fühlen?
Ich besitze wie viele andere auch ein Smartphone. Bei mir kommt es aber durchaus mal vor, dass ich das Smartphone zu Hause vergesse. Im ersten Moment habe ich mich da auch schon erschrocken, weil ja immer mal etwas sein könnte. Aber dann habe ich es als gar nicht schlimm empfunden, da ich es ja nicht zwingend brauche. Ich denke, dass man auch so gut klar kommen kann und zur Not immer eine Möglichkeit findet, um schnell mal telefonieren zu können.
Allerdings kenne ich durchaus Personen, die regelrecht in Panik verfallen, wenn sie ihr Smartphone mal nicht dabei haben. Diese gehen soweit zu sagen, dass sie sich regelrecht nackt fühlen, wenn sie ihr Smartphone nicht dabei haben. Sie fühlen sich dann unsicher und finden es anscheinend schwierig, dass sie dann mal nicht direkt erreichbar sind oder eben andere erreichen können.
Wie geht es euch da? Fühlt ihr euch auch regelrecht unsicher oder nackt, wenn ihr das Smartphone nicht dabei habt? Oder passiert es euch erst gar nicht, dass ihr dieses mal zu Hause vergesst? Meint ihr, dass die Menschen immer abhängigen von ihren Smartphones werden? Wird das im Laufe der Jahre noch schlimmer werden?
Wenn ich das Smartphone mal nicht bei mir habe, kann es höchstens mal passieren, dass ich mich erschrecke und denke, ich hätte es irgendwo in Bus und Bahn verloren. Ich muss mein Gerät nicht immer dabei haben und es kommt auch vor, dass ich den ganzen Tag das Internet ausschalte, um nicht erreichbar zu sein und meine Ruhe zu haben.
Aber da muss ich dann schon sicher sein, dass das Gerät nicht verloren gegangen ist oder geklaut wurde. Da wäre ich nicht so scharf drauf, wegen den ganzen Apps, die benutzt werden und die Passwörter, die teilweise eingespeichert sind. Ansonsten kann das Gerät von mir aus auch zu Hause liegen, wenn ich unterwegs bin. Es kommt auch vor, dass ich das Gerät ganz zu Hause lasse, wenn der Akku sehr schwach ist und ich unterwegs eh keine Verwendung dafür hätte. Mir erschließt sich nicht, warum man sich ohne Smartphone "nackt" fühlen sollte. Menschen, denen es tatsächlich so geht, sind mir suspekt.
Wenn ich denke, dass ich mein Smartphone eingesteckt habe und ist dann nicht da, wo es sein sollte, kann das natürlich verunsichern. Der erste Gedanke ist ja dann nicht der berühmte hypothetische Notfall, der nicht eintritt, sondern, dass ich das Gerät verloren haben könnte.
Mir ist es absolut nicht wichtig immer erreichbar zu sein, wer mich unbedingt erreichen will der schafft das auch, auch wenn ich mal für ein paar Stunden nicht erreichbar bin. Und der Rest, der es nicht noch mal versucht, war eh nicht wichtig. Da kann ich froh sein, dass ich mit dem nicht meine Zeit verschwendet habe.
Es gibt aber andere Funktionen, die mein Smartphone inzwischen übernimmt, und deshalb kann es schon blöd sein, wenn ich es nicht dabei habe. Meine Bahnfahrkarten sind zum Beispiel in der App gespeichert, meine Payback Karte ist in die App, meine Kalender (der private und der berufliche für das ganze Team) auch.
Ich würde das nicht als "abhängig" bezeichnen, denn man ersetzt ja so einfach nur Dinge, die man sonst anstatt des Smartphones mitführen müsste. Früher habe ich meine Fahrkarte ausgedruckt und war dann eben "abhängig" von dieser Fahrkarte und davon, dass der Drucker zu Hause funktioniert. Und nein "schlimm" finde ich das nicht. Man spart so eine Menge Papier und hat weniger zu schleppen wenn man auf zwei dicke Terminkalender im Gepäck verzichten kann.
Dass ich mein Smartphone vergesse, kommt äußerst selten vor. Aber das liegt bei mir nicht daran, dass ich abhängig wäre, sondern eher daran, dass ich das Gerät kaum mal in der Hand halte und es meistens in der Handtasche steckt. Darum nehme ich es dann natürlich auch automatisch mit, wenn ich die Tasche greife.
Wenn ich mein Smartphone nicht dabei habe, dann finde ich das im ersten Moment auch nicht angenehm, weil ich dann auch denke, dass ich niemanden erreichen kann und mich eben auch niemand erreichen kann, wenn etwas ist. Aber dann denke ich daran, dass es früher doch auch ohne das Gerät funktioniert hat und unsicher und nackt fühle ich mich auf keinen Fall.
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