Ohne Meldeadresse Steuerklasse VI richtig?

Frau Mini und Herr Maxi haben zusammen in einer Wohnung gewohnt. Frau Mini hat den Mietvertrag alleine damals unterschrieben und ihr Partner, Herr Maxi ist dann zu ihr gezogen. Sie lebten 2 Jahre ungefähr zusammen in dieser Wohnung. Herr Maxi hat den Mietvertrag auch im Nachhinein nicht unterschrieben. Sie trennten sich und Herr Maxi zog aus in eine Wohnung in einer anderen Stadt zu einem Kumpel. Nun hat Frau Mini ihren ehemaligen Lebensgefährten aus ihrer Wohnung beim Einwohnermeldeamt abgemeldet. Denn da sie Wohngeld bezogen hat, musste sie auch Änderungen mitteilen.

Herr Maxi hat nun bei Frau Mini angerufen und sie verbal runter gemacht. Sie wäre Schuld, dass er nun fast 600 Euro im Monat weniger hat, weil das Finanzamt ihn auf Steuerklasse VI gesetzt hat. Das Einwohnermeldeamt hat es wohl ans Finanzamt gemeldet, so wie Frau Mini es verstanden hat. Und er könne sich auch nicht bei seinem Kumpel anmelden, weil der Kumpel Geld vom amt bekommt und das nicht wissen soll.

Ist das richtig, dass man, wenn man keine Meldeadresse hat eine derart schlechte Steuerklasse hat? Hatte Frau Mini nicht das Recht ihn quasi "zwangsabzumelden"? Was könnte Herr Maxi machen um wieder in die bessere Steuerklasse zu wechseln außer sich umzumelden?

Das Finanzamt will sein Geld, so einfach ist das. Ohne Meldeadresse weiß das Finanzamt noch nicht einmal, ob es zuständig ist. Denn der Wohnsitz entscheidet über das zuständige Amt. Herr Maxi könnte weitere Jobs haben oder einfach nicht auffindbar sein, wenn das Finanzamt Forderungen an ihn hat.

Die monatlich abgeführte Lohnsteuer ist ja immer nur eine geschätzte Vorauszahlung für die Einkommensteuer eines Jahres. Abgerechnet wird am Schluss. Mit Steuerklasse VI ist sehr sicher keine Nachforderung zu erwarten und der Staat hat sein Geld. Zudem wird sich Herr Maxi melden, weil er noch Geld bekommt. Für das Finanzamt ist das Handeln schlüssig. Herr Maxi sollte sich dringend an die Wohnungslosenhilfe seiner Gemeinde wenden.