Ohne Impfungen kein Kindergartenplatz?
Mein Sohn war heute bei seiner ersten Impfung. Es gibt eine neue Impfung gegen Rotavieren . Es ist eine Schluckimpfung die zusätzlich zu der üblichen 6-fach Impfung gegeben wird.
Ich war etwas skeptisch, da es mir sehr viel auf einmal erschien und so fragte ich bei der Ärztin nach. Sie hat mir dann alles erklärt und ich habe der Impfung schließlich zugestimmt, denn sie wird nun offiziell empfohlen. Die Ärztin hat dann auch noch erwähnt, dass mein Kleiner doch sicher auch in den Kindergarten gehen soll und das wäre ohne Impfung nicht möglich.
Mir war das so gar nicht bewusst, da die Großen auch durchgeimpft waren, als sie in den Kindergarten kamen. Mir ist nur der Fragebogen in Erinnerung geblieben, wo nach den Impfungen gefragt wurden und das U-Heft musste vorgezeigt werden.
Zuhause habe ich erst einmal in den Kindergartenvertrag meines größeren Sohnes geschaut und da stand tatsächlich, dass sie nur geimpfte Kinder nehmen.
Findet ihr das in Ordnung, da es sicherlich zum Schutz der anderen Kinder, Geschwisterkinder und schwangeren Müttern geschieht?
Ich bin eher der Auffassung, dass die Eltern schon die Wahl haben sollten, aber mit der Konsequenz, dass das Kind keinen Kindergarten besuchen darf, wird man doch schon fast genötigt das Kind zu impfen. Ich habe meine Kinder in erster Linie impfen lassen, um sie zu schützen und nicht um andere zu schützen.
Ist es überhaupt erlaubt, nicht geimpfte Kinder abzulehnen? Das klingt für mich schon ein bisschen diskriminierend.
In Deutschland gibt es keine Impfpflicht mehr. Auch die Aufnahme in den Kindergarten kann nicht von einer Impfung abhängig gemacht werden. Das ist reine Erpressung.
Ich kann zwar durchaus verstehen, dass es teils besser ist, wenn die Kinder geimpft wurden, damit sie sich nicht bei anderen anstecken können. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kindergärtnerinnen Kinder anstecken können. Du erwähntest Rotaviren. Eine Impfung gegen Rotaviren schützt nicht lebenslang und muss wiederholt werden. Hier wäre angebracht, dass man nach dem Impfpass der Kinderbetreuer fragt und ihn sich zeigen lässt.
Ich habe dir hier einen Artikel verlinkt, in dem Eltern von Kindergartenkindern ein Rat gegeben wird, den ich gut finde.
In Ordnung finde ich das nicht. Es sollte den Eltern überlassen sein, ob sie ihre Kinder impfen lassen wollen oder nicht, wobei es natürlich auch auf den Kindergarten ankommt. Ist es eine private Einrichtung, können sie die Bestimmungen festsetzen, die sie wollen und wenn sie nur geimpfte Kinder nehmen, kannst du da als Mutter wenig dran ändern.
Bei uns ist das nicht so. Ich habe bei keinem meiner Kinder einen Impfpass oder das Untersuchungsheft vorgelegt als ich die Kindergartenanmeldung ausgefüllt habe. Es hat auch noch nie jemand danach gefragt. Und selbst wenn das neu wäre, würde ich es wissen, denn ich habe die letzte Kindergartenanmeldung erst vor wenigen Monaten abgegeben.
In unserer Stadt ist das wirklich so. Hier steht aber auch sofort das Jugendamt vor der Tür, wenn man eine U-Untersuchung vergessen hat. Vielleicht liegt es einfach an unserer Stadt. Es gibt hier mehrere Problembezirke mit haufenweise Problemfamilien.
Ich musste jetzt sogar einen Schein ausfüllen, dass sich die Schule beim Kinderarzt oder Therapiestellen nach dem Kind erkundigen darf. Da wir nicht die nächstgelegene Schule gewählt haben, habe ich es ausgefüllt. Nachdem ich die Zusage habe, werde ich diese Erklärung widerrufen.
Cid hat geschrieben:In Deutschland gibt es keine Impfpflicht mehr. Auch die Aufnahme in den Kindergarten kann nicht von einer Impfung abhängig gemacht werden. Das ist reine Erpressung.
Was ist denn daran Erpressung? Du wirst ja dennoch nicht gezwungen dein Kind impfen zu lassen. Du musst dir halt nur einen anderen Kindergarten oder eine andere Kinderbetreuung suchen. Sowas nennt sich ganz einfach Hausrecht. Der Kindergarten bietet eben eine Leistung unter bestimmten Voraussetzungen an. Und dieser Kindergarten sagt eben, er möchte bestimmte Impfungen bei den Kindern haben um andere Kinder zu schützen.
Erpressung wäre es ja nur, wenn es gar keine Alternative gibt. Aber in Deutschland hast du ja selbst, wenn du keine Betreuung findest, auch die Möglichkeit zu Hause zu bleiben und dafür das Betreuungsgeld.
Ich kann zwar durchaus verstehen, dass es teils besser ist, wenn die Kinder geimpft wurden, damit sie sich nicht bei anderen anstecken können. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kindergärtnerinnen Kinder anstecken können. Du erwähntest Rotaviren. Eine Impfung gegen Rotaviren schützt nicht lebenslang und muss wiederholt werden. Hier wäre angebracht, dass man nach dem Impfpass der Kinderbetreuer fragt und ihn sich zeigen lässt.
Meinst du etwas Kindergartenbetreuuer müssen zu keinem Betriebsarzt? Natürlich müssen sie dahin und dort wird ihr Impfstatus geprüft und sogar bei einigen Impfungen mehr gemacht als bei der Normalbevölkerung. Und schlussendlich bringt es ja nun mal gar nichts wenn ich jetzt alle Betreuer durchimpfe, die Kinder aber nicht. Von daher macht es ja durchaus Sinn neben Betreuern auch alle Kinder zu impfen.
Auch ist es ja nicht primäres Ziel die Kinder jetzt lebenslang gegen Rotaviren zu impfen. Man kann ja auch nicht gegen alle Stämme impfen. Der Sinn ist ja eine mögliche Erkrankung abzumildern und vor allem im sehr anfälligen Alter zu dämpfen. Wenn du mit 20 oder 30 Jahren Durchfall bekommst, dann kannst du das zum einen noch halbwegs kompensieren, weil du über viel Flüssigkeit im Körper verfügst die mobilisiert werden kann und du kannst viel besser selber den Verlust ersetzen.
Gerade beim Kleinkind kann dagegen auch eine nur kurze Durchfallepisode sofort zur Exsikkose führen und auch nach nur 1 oder 2 Tagen Erkrankung zum Tod führen. Das sollte man nicht verharmlosen.
Und gerade vor diesem Hintergrund darf man eben bei dieser Thematik nie vergessen, dass es hier eben nicht nur um das eine Kind geht, das nicht geimpft ist, sondern eben auch um die anderen 50 oder 100 in der Kita, die ebenfalls dorthin gehen. Und da eine Impfung nun mal eben nicht zu 100 Prozent schützt können auch diese erkranken. Das Risiko aber würde sich reduzieren lassen, wenn man konsequent durchimpft und damit das Auftreten von Rotaviren in Gemeinschaftseinrichtungen reduzieren kann.
Zumal ja gerade in den entwickelten Ländern die Kritik an der Rotavirenimpfung mehr darauf fußt, dass er mehr Geld kostet alle Kindern zu impfen, statt nur die erkrankten stationär oder auch intensivmedizinisch zu versorgen. Und ganz ehrlich, wenn ich mir überlege, dass ein Dutzend Kleinkinder im Jahr an einer Rotavireninfektion sterben und hunderte oder tausende über mehrere Tage intensivmedizinisch versorgt werden müssen, nur weil irgendein Fuzzi meinte er könne ein paar Millionen Euro im Jahr sparen, ist das für mich in einem wohlhabenden Land eine recht haltlose Argumentation.
@Klehmchen, ich finde es auch nicht richtig, dass die Impfpflicht aufgehoben wurde und frage mich auch, warum man da so kurzsichtig ist. Denn gerade da, wo viele Kleinkinder zusammen sind, denn das ist ja im Kindergarten der Fall, steckt schnell ein Kind sich an oder alle anderen.
Aber wenn das so ist, kann man im Kindergarten nicht entgegen den Bestimmungen sagen, dass nur geimpfte Kinder angenommen werden. Hier kann auch das Hausrecht nicht angewandt werden. Denn der Kindergarten hat kein Recht, medizinische Unterlagen einsehen zu wollen, denn das ist ein Impfpass. Eine Bescheinigung des Arztes kann verlangt werden, dass das Kind keine ansteckenden Krankheiten hat, mehr aber nicht. Wenn aber trotzdem diese Unterlagen verlangt werden und man argumentiert mit dem Hausrecht, um die Aussage zu untermauern, ist das einfach falsch.
Warum nimmt man sich hier nicht die Zeit, den nicht impfwilligen Eltern das Problem zu erklären, warum es besser ist, die Kinder impfen zu lassen, zum Nutzen der eigenen Kinder wegen der Ansteckungsgefahr?
Als Erpressung sehe ich das schon an. Natürlich haben die Eltern die Möglichkeit, einen anderen Kindergarten zu wählen, der aber vielleicht ein paar Kilometer weiter entfernt ist, während der angesprochene in der Nähe liegt. Wenn beide Elternteile arbeiten, muss man sich die Zeit einteilen. Natürlich kann Betreuungsgeld in Anspruch genommen werden. Aber nicht alle Arbeitgeber machen das so lange mit, wenn die Arbeitskraft gebraucht wird. Ich bin zwar der Meinung, dass das Betreuungsgeld eine gute Lösung darstellt, vor allem für das Kind, aber immer scheint es nicht zu funktionieren.
Cid hat geschrieben:Eine Bescheinigung des Arztes kann verlangt werden, dass das Kind keine ansteckenden Krankheiten hat, mehr aber nicht.
Was aber nichts bringt, da damit ja nur ein IST-Zustand dokumentiert werden kann und sonst nichts. Was in ein paar Monaten oder auch nur ein paar Wochen ist, kann dir der Arzt nicht bescheinigen. Mit dem Nachweis der Impfungen dagegen kann bei einigen Krankheiten ein sehr zuverlässiger Schutz dokumentiert werden. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.
Warum nimmt man sich hier nicht die Zeit, den nicht impfwilligen Eltern das Problem zu erklären, warum es besser ist, die Kinder impfen zu lassen, zum Nutzen der eigenen Kinder wegen der Ansteckungsgefahr?
Zum einen wissen wir ja gar nicht, ob das nicht sogar getan wird, zum anderen bringt es aber am Ende auch nichts. Dem Kindergarten geht es ja darum, Krankheiten gegen die man impfen kann aus dem Kindergarten fern zu halten. Es geht also rein um das Ergebnis.
Natürlich kann man stundenlang aufklären und mit allen möglichen Leuten reden und Argumente bringen, wenn die Eltern am Ende aber immer noch sagen, dass sie nicht impfen wollen, hat der Kindergarten sein gewünschtes Ergebnis verfehlt. Es ist also eine ganz pragmatische Herangehensweise.
Als Erpressung sehe ich das schon an. Natürlich haben die Eltern die Möglichkeit, einen anderen Kindergarten zu wählen, der aber vielleicht ein paar Kilometer weiter entfernt ist, während der angesprochene in der Nähe liegt.
Und da du nunmal in Deutschland kein Recht darauf hast deinen Wunschkindergartenplatz zu bekommen ist es in meinen Augen keine Erpressung. Das scheint vielerorts ein gewaltiger Irrtum zu sein. Sicherlich gibt es einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, aber um den zu gewährleisten reicht es auch aus, wenn es dir deine Kommune ermöglicht, dein Kind in einem 10 Kilometer entfernt liegenden Kindergarten unterzubringen, obwohl du vielleicht 5 direkt vor deiner Haustür hast.
Wir mussten bevor wir umgezogen sind auch einmal quer durch unsere Stadt fahren, was 10 Kilometer Weg und im Berufsverkehr locker 30 Minuten waren. Und dabei sind wir gefühlt an 20 Kindergärten vorbeigefahren. Das ist halt nun einmal so. Und solange nicht jeder Kindergarten und jede Tagesmutter einen Impfausweis verlangt, ist es dann eben keine Erpressung. Man kann ja für sich auswählen, ob man impfen lässt oder nicht und dann muss man eben auch mit möglichen Nachteilen leben.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1517mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2592mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben? 827mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben?
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal? 651mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Ramones · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Familie & Kinder
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1209mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung