Ökolandbau viel klimaschädlicher als angenommen?
Es wird ja immer gesagt, dass Ökolandbau viel klimafreundlicher wäre als konventionelle Landwirtschaft und dass man daher "bio" kaufen sollte. Laut Wissenschaftlern ist dies aber nicht der Fall. Denn um im Ökolandbau die Erträge zu sichern, müssten immer größere Flächen verwendet werden, was zwangsläufig zu einer Ausdehnung der Flächen und im Extremfall sogar zur Verdrängung von Wäldern führen würde, was wiederum schädlich für das Klima ist. Wie seht ihr das? Meint ihr, dass die Klimafreundlichkeit des Ökolandbaus unterschätzt wird oder seid ihr anderer Ansicht?
Das kommt doch darauf an, nach welchen Maßstäben man geht, oder? Erstens, das sollte die bewusst sein, ist irgendein "bio" ohne Nennung eines bestimmten Siegels nicht gleichbedeutend mit ökologischem Landbau. EG-Bio, was die typische Variante im Supermarkt ist, hat mit ökologischem Landbau wenig zu tun.
So, nehmen wir die Situation hierzulande. Ein Drittel der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion wird exportiert. Wenn wir also nicht die Welt ernähren wollen, sondern kleinteilig denken, wäre Landwirtschaft weniger intensiv und auf weniger Fläche möglich.
Das würde unserem Boden und unserem Wasser guttun. Denn wir haben zu viel Gülle, verbrauchen riesige Flächen für Bio-Kraftstoff, die Insekten sind sozusagen futsch, der Boden erodiert und so weiter. Die meisten Treibhausgase produziert hierzulande die Landwirtschaft und nicht die Industrie.
Und der Hunger in der Welt ist kein Argument. Unser Billigfleisch hat die afrikanischen Kleinbauern ruiniert und gefährdet dort die Gesundheit, denn das mit der Kühlkette ist so eine Sache. Selbst Zwiebeln im abgelegensten Dort kommen aus Europa.
Aber da landwirtschaftliche Produkte zum Weltmarktpreis gehandelt werden, geht nur höher, schneller und weiter. Dazu kommt, dass wir ja nur noch die Edelteile von Tieren essen. Guck im Discounter in die Theke, da liegen nur Bruchteile des Schlachtkörpers. Wenn man Hackfleisch und Wurst abrechnet, bleibt genug übrig, das wir im Ausland verramschen. Wenn Verbraucher wieder Tiere ganz nutzen würden, könnte man viel weniger produzieren.
Ich denke, dass unser Konsumverhalten mindestens genauso klimaschädlich ist wie der höhere Verbrauch an Fläche durch den biologischen Anbau. Supermärkte müssen Lebensmittel oft über größere Strecken transportieren um dem Wunsch der Kunden nach "bio" nachzukommen. Klimafreundlich wäre vom nächstgelegenen Produzenten zu kaufen, aber der ist eben nicht immer "bio". Teilweise findet man ja wirklich absurde Angebote wie Erdbeeren im Dezember, aus Südamerika, aber "bio".
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