Öffentliche Wahrnehmungen früherer Jahreswechsel

Mein Eindruck ist immer wieder, dass rund um den Jahreswechsel immer wieder diskutiert wird, dass heutzutage viel heftiger, gewalttätiger und enthemmter gefeiert wird. In meiner Erinnerung war es früher auch sehr heftig, so dass man immer wieder von Verletzungen von Schul- und später Arbeitskollegen hörte, sei es durch Schlägereien an Silvester, Alkoholexzesse oder mangelnde Vorsicht im Bezug auf Feuerwerk. Frauen wurden teilweise übel angebaggert oder "abgeschleppt", wie man früher das teilweise nicht einvernehmliche Intimwerden nannte.

Da ich nicht nur meiner jugendlichen Erinnerung trauen wollte, habe ich mir die Mühe gemacht zufällig gewählte Tagesschau-Sendungen zwischen 1990 und 2005 anzusehen, jeweils vom 1.Januar. Da wird teilweise von über 2000 Einsätzen gesprochen. 2024/2025 waren es 1.598 Einsätzen, im Vergleich aktuell gewöhnlichen Tagen mit 1450 Einsätzen also nur geringfügig mehr.

In den früheren Tagesschau-Sendungen sehe und höre ich weiterhin von mutwilligen Brandstiftungen, Pflastersteinwürfe auf wahllose Schaufenster oder Fahrzeuge, jeweils mehrere Todesopfer teilweise durch Schussverletzungen und heftigste Verletzungen durch selbstgebaute Sprengkörper. Immer wieder wird auf die Brutalität verwiesen und das zeigen auch die Bilder, in denen Polizisten oftmals mit Schutzschildern unterwegs waren.

Ist euch dies bewusst? Ist eure Wahrnehmung dennoch anders? Und was meint ihr sind die Gründe dafür, dass jedes Jahr wieder geschimpft wird, dass alles schlimmer wird und die Politik schuld ist? Ich kann mich weder früher noch heute erinnern, dass jemals irgendwelche Politiker dazu aufgerufen haben, sich Silvester besonders leichtsinnig oder gar asozial zu verhalten.