Obst auf leeren Magen essen, damit Vitamine verwertet werden
In einer Frauenzeitschrift beim Friseur habe ich gelesen, dass man Obst besser nicht zum Nachtisch und am besten generell nicht bei vollem Magen essen solle. Wenn man Obst nach einer reichhaltigen Mahlzeit isst, soll der Körper eben eine Weile mit der Verdauung der Hauptmahlzeit beschäftigt sein, so dass das Obst in dieser Zeit gären und an Vitaminen verlieren würde, bis es dann verwertet werden kann.
Es standen keine Belege dabei, so dass ich mir wirklich unsicher bin, ob das Ganze stimmt - immerhin habe ich noch nie zuvor davon gehört. Außerdem dachte ich, dass die Reihenfolge der Nahrungsaufnahme nicht unbedingt mit der Reihenfolge der Verwertung übereinstimmt.
Wie dem auch sei - ich esse Obst nicht in erster Linie wegen der Vitamine und deshalb, weil es gesund ist, sondern weil es mir richtig gut schmeckt. Dass es gesund ist, ist ein netter Nebeneffekt, aber ich bin mir sicher, dass ich mich auch so schon abwechslungsreich genug ernähre. Was haltet ihr von der Obst-Theorie?
Wenn alles stimmen würde, was in Frauenzeitschriften steht, dann wären Camilla und Prinz Charles mindestens schon 35x geschieden. Ich esse Obst wenn ich hungrig bin, ob der Magen leer ist oder nicht, interessiert mich dann auch nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Obst oder Gemüse der Einfluss auf die Art und Weise, wie und wann ich es zu mir nehme, besser wird. Das heißt, wenn ich jetzt einen volleren Magen habe, könne ich Vitamine nicht besser verwerten? Das wage ich jetzt einfach mal zu bezweifeln. Denn letzten Endes wäre das doch dann auch bei allem anderen so.
Dann müsste der Industriezucker ja geringer in die Blutkreislaufbahn landen wie alles andere auch, wenn bei einem vollen Magen der Verwertungsprozess in irgendeiner Weise beeinflusst werden würde. Das kann ich mir daher nicht vorstellen, dass auf leerem Magen ich das Obst und Gemüse sowie deren Inhalte besser verwerten kann. Schön wäre es bestimmt, weil dann nutzen das sicherlich einige, aber wenn ich jeder Zeitschrift alles glauben könnte, fresse ich bald nichts mehr. Die einen sagen immer so, die anderen so, die anderen belegen was mit Studien, andere Studien widerlegen das usw.
Ich esse Obst und Gemüse aber trotzdem geregelt. Die einen sagen, 5 Mahlzeiten und ich esse aktuell 3 Mahlzeiten im Abstand von 4-5 Stunden, wenn das zeitlich mit Arbeit und Freizeit sowie was dazwischen kommt passt. Morgens habe ich immer Obst auf den Teller, mittags und abends Salat. Abends dann wiederum natürlich nichts üppiges oder gar deftiges. Das wäre ich ja schön bescheuert.
Das hat aber auch damit zu tun, dass ich lernen muss, mehr zu trinken und mein Hungergefühl verstehen zu lernen. Bei mir hat sich das vollkommen ausbalanciert, sodass ich immer gegessen habe, dann einst extrem zugenommen habe, jetzt wieder abgenommen habe usw. Ich muss also meinen Körper wieder richtig zu hören und daher esse ich derzeit ganz anders.
Obst und Gemüse ist da essenziell, aber ich merke weder morgens auf leeren Magen eine Verbesserung noch, wenn ich mal einen kalten Kaffee dazu trinke etc. oder wenn mein Magen gefüllt ist, eine Veränderung. Ich glaube also, dass man nicht alles auf die Goldwaage legen sollte.
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