Obhut Jugendamt - werden weitere Kinder weggenommen?

vom 28.02.2021, 13:12 Uhr

Gleichwohl ich indirekt auch irgendwie an der Quelle der Informationen sitze, wenn ich auch nicht mein Kerngebiet im Jugendamt habe und dort nur lediglich mal hier und dort aushelfe, bin ich manchmal mit den unterschiedlichen Vorgehensweisen derart überfordert, dass ich mir den Thread von der Seele reden muss.

Ich kenne in meinem Privatleben viele Menschen, deren Kinder in Obhut des Jugendamts genommen wurden. Natürlich nicht freiwillig. Die Eltern hatten meist mit sich Probleme, Streit, Drogen- und Alkoholprobleme, sodass die Kinder aus Eigenschutz in Heimen, bei Pflegeeinrichtungen und sogar in kirchlichen Einrichtungen untergebracht wurden.

Nun habe ich aber schon häufiger gesehen, dass auch nachfolgende Kinder direkt nach der Geburt in Obhut genommen wurden, aber bei anderen Familien wiederum nicht. Insbesondere dann nicht, wenn der Vater mit einer anderen Frau Kinder gezeugt hatte, obwohl in seinen vorherigen Beziehungen wirklich alle Kinder in Obhut sind.

Bestes Beispiel ist da mein Ex-Schwager, der mittlerweile fünfzehnfacher Vater ist. Jedes Kind mit seinen gesamten Ex-Freundinnen ist in Obhut bzw. darf er auch nicht sehen, will er auch nicht und manche der Mütter sind geistig auch nicht die Hellsten, um auf die Kids verantwortungsbewusst aufzupassen.

Er hat aktuell wieder eine Partnerin, aber das Kind darf bei ihnen bleiben, obwohl er doch schon mehrfach bewiesen hat, dass er gefährlich ist. Auch strafrechtlich im Übrigen, aber offenbar ist die jetzige Freundin zumindest geistig mal auf der Höhe, um mehr Verantwortung für den Nachwuchs mit sich zu bringen.

Deswegen wüsste ich gerne mal, woran das Jugendamt eigentlich festmacht, wem die Kinder weiterhin nach der Geburt fast schon „weggenommen“ werden und wann nicht? Warum wird einigen immer wieder das Kind recht schnell nach der Geburt weggenommen, aber im Falle meines Ex-Schwagers, mit erheblicher Vita beim Jugendamt nicht?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke es kommt immer auf den Einzelfall an. Wenn die Eltern beziehungsweise die Familie schon beim Jugendamt oder den Behörden allgemein bekannt ist und neuer Nachwuchs geboren wurde oder eine Geburt im Anmarsch ist, wird man sicherlich genauer hinschauen, wie die familiären Umstände und Verhältnisse sind und dann im Einzelfall entscheiden. Es gibt ja auch Eltern, welche sich über die Zeit zum positiven verändert haben und um ihre Kinder kämpfen wollen, man muss nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde das klingt wirklich schlimm und so kann ich deinen Unmut schon wirklich gut verstehen. Auf der anderen Seite muss man ja aber auch sehen, dass man einer Mutter, die sich um das Kind ja auch kümmert, nicht das Kind wegnehmen kann, nur weil sie dieses mit einem Idioten bekommen hat. Das wäre dann vielleicht auch daneben und leider gibt es keine Richtlinien wer Kinder in die Welt setzen kann und wer nicht und daher muss man das wohl erstmal beobachten und sehen, was passieren wird. Wobei der Mann sich ja wirklich mal Gedanken machen sollte, was er eigentlich vom Leben will und was bei ihm nicht so läuft.

Es wäre ja vielleicht auch mal eine gute Idee, wenn er sich helfen lassen würde oder wenn man ihm entsprechende Sachen anbieten würde. Immerhin scheint er wirklich Probleme zu haben, da sollte man vielleicht auch Hilfe anbieten ohne gleich Kinder wegzunehmen. Es wäre vielleicht eine gute Lösung ihn eine Therapie machen zu lassen, aber ob das wirklich so geht, weiß ich nicht. Ich finde den von dir geschilderten Fall aber wirklich schrecklich und denke das Jugendamt muss dann den Einzelfall sehen und immer wieder neu bewerten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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