Nutzt ihr Fertigsoßen für Mittagessen?

Die Auswahl und Arten an Soßen sind in Anbetracht der vielen Erwerbsmöglichkeiten grenzenlos. Tüte / Glas auf und rein in den Topf beziehungsweise ins kalte / kochende Wasser, ein paar mal umrühren und fertig. Einfacher kann und soll es gar nicht sein. Auch wegen dem Zeitersparnis wegen greifen sehr viele Menschen auf solche zurück. Nutzt ihr Fertigsoßen für die Anrichtung eurer Mittagsessen? Oder haltet ihr nicht viel davon und macht eine eigene und selbst hergestellte Soße?

Ich verwende an sich recht selten Fertigsoßen, aber ich verwende sie. Im Normalfall versuche ich selbst die einfachste Tomatensoße selbst zu machen, aber es kommt doch manchmal vor, dass ich doch so einen Plastikpack ins Wasser lege oder eine Fertigsoße aufschneide. Meistens sind es so speziellere Soßen wie Sauce Bérnaise oder Hollandaise, ab und zu gibt es jedoch ebenfalls eine Tomatensoße oder eine süß-saure Soße aus der Packung. Jedoch schaffe ich es im Normalfall aber ganz gut, die Soßen trotzdem selbst zu machen.

Ich benutze oft Fertigsoßen für unser Mittagessen. Die einzige Soße, die ich selber hinbekomme, ist Tomatensoße für Spaghetti. Aber als Grundlage nehme ich hierfür auch keine frischen Tomaten, sondern pürierte aus der Packung.

Die Soßen selber zu machen ist mir zu viel Arbeit. Außerdem würde ich eine Soße Hollandaise, zum Beispiel für Spargel oder Broccoli, mit meinen Kochkünsten gar nicht schaffen. Allerdings nehme ich die die komplett fertige Soße, sondern das Pulver, wo man noch Butter und Wasser dazutun muss.

Ich achte aber darauf, dass die Fertigsoßen nicht zu viele Zusatzstoffe enthalten. Die Knorr Fertigsoßen sind diesbezüglich sehr gut. Manche Fertigsoßen sind mir zu salzig. Auch hier habe ich mit Knorr die besten Erfahrungen gemacht.

Ich dachte jetzt eigentlich an Ketchup und Co., die nutze ich nämlich schon recht häufig. In dieser Hinsicht habe ich mir einen kindlichen Geschmack bewahrt. Zwar gibt es Pommes mit Ketchup nur selten, aber generell bin ich nach wie vor für "Condiments", also auch kalte Grillsoßen etc. zu haben.

"Päcklesoßen", wie die schwäbische Hausfrau sagt, finde ich dagegen selbst unter meiner Würde als mäßige Köchin. Man merkt wohl doch, dass meine Mutter Hauswirtschaftslehrerin war. Aber für mich und meine Schwestern sind Fertigsoßen und Fixprodukte in einer Linie mit Backmischungen zu nennen: Überteuert, sinnlos und irgendwie unappetitlich, weil zusätzlich zu den eigentlich essbaren Zutaten naturgemäß noch irgendwelche Verdickungsmittel, Bindemittel, etwas Farbe und "natürliches" Aroma enthalten sind, und das muss ich ja nicht essen, wenn ich es vermeiden kann. An einem Mangel an Guarkernmehl oder Fettsäure-Estern ist noch niemand gestorben!

Bechamelsoße besteht meines Wissens beispielsweise im Prinzip aus Butter, Milch und Mehl. Wozu brauche ich da ein Päckchen, in dem exakt diese Zutaten für teuer Geld in Pulverform enthalten sind? Ich rühre mir ja auch keine Milch zum Trinken aus Milchpulver an, weil es kriegsbedingt gerade keine frische Milch zum Kaufen gibt.

Meiner Erfahrung nach liegt es bei vielen Leuten, die ausschließlich Fixprodukte und Fertigmischungen verwenden, auch daran, dass sie den industriell normierten Geschmack allein schon deswegen bevorzugen, weil sie es nicht anders kennen und weil das Ergebnis wirklich immer exakt gleich schmeckt und aussieht. Und das finde ich auch langweilig.

Selbst bei mir als Gelegenheitsköchin stellt sich eine allmähliche Entwicklung ein, wenn ich ein Gericht ein paar Mal zubereitet habe und herausfinde, wie man es "verfeinert" oder dass Soße X weniger Oregano verträgt als im Rezept. So kann ich meine Mahlzeiten auf mich individuell anpassen, was natürlich wegfällt, wenn ich einen Tetrapack aufschneide oder Pulver in Wasser anrühre.

Mein Freund kauft sich häufiger mal Nudeln und eine Soße oder ein Pesto im Glas als Reserve für die Speisekammer, da er damit auch an stressigen Arbeitstagen immer ein lange haltbares, günstiges, schnelles und sättigendes Essen parat hat. Ich selber bevorzuge ganz klar selbstgemachte Soßen, finde viele Fertigprodukte aber geschmacklich auch ganz okay und nutze sie teilweise mit. Vor allem Pestos schmecken mir eigentlich sogar vom Discounter ziemlich gut, und da diese in der Eigenherstellung nun mal doch aufwändiger sind als eine simple Tomaten-Kräuter-Soße, kaufen wir sie eher mal ein.

Soßen zum Anrühren aus der Tüte rühre ich aber größtenteils nicht mehr an. Irgendwie haben mir die letzten Käufe rein gar nicht geschmeckt, auch wenn es Markenprodukte von Maggi oder Knorr waren. Generell ist es ja auch nicht viel Aufwand, eine Soße auf Basis von passierten Tomaten, Sahne oder Fond selber herzustellen. Alle Grundlagen kann man günstig und in ausreichenden Portionen erwerben und dann nach Belieben ergänzen und würzen.

Das Mittagessen spielt für mich als Mahlzeit eigentlich keine Rolle, deswegen würde ich die Frage eher im Zusammenhang mit Abendmahlzeiten betrachten. In der Tat verwende ich relativ häufig Pestosaucen im Glas, um mir abends eine einfache schnelle Nudelmahlzeit zuzubereiten. Eigentlich schmeckt es mir meistens ganz gut, und ich weiß nicht, ob ich es selbst besser hinbekommen würde, da ich kein begnadeter Koch bin. Außerdem lebe ich allein und finde die kleinen Gläschen ganz praktisch.

Ich gestehe ich finde es eigentlich ganz schön hin und wieder einfach eine fertig Soße zu verwenden, einfach geschmacklich. Ich koche sehr gerne und auch Soßen, aber manchmal sollte es einfach eine Abwechslung zu meiner Kochweise sein. Da eignet sich eine Fertig Soße wie Béarnaise super.