Nutzt Ihr das Trinkgeld geben um Kleingeld loszuwerden?
Ich war letztens mit einer Bekannten nach langer Zeit einmal wieder beim Kaffee trinken. Als es dann um das Zahlen und Trinkgeld geben ging, fiel mir auf das Sie zwar reichlich Trinkgeld gab jedoch bestand dies aus lauter Kleingeld. Also auch aus ein, zwei und fünf Cent Stücken. Die Kellnerin sah genauso verdutzt wie ich aus, sagte aber natürlich nichts.
Natürlich sind auch Cent Stücke Geld, und Sie gab der Bedienung auch verhältnismäßig viel Trinkgeld. Aber ich wäre nie auf den Gedanken gekommen das Trinkgeld geben dafür zu nutzen mein Kleingeld loszuwerden. Habt Ihr so etwas schon einmal gemacht oder macht es gar regelmäßig? Und was sagt ihr dazu, findet ihr es okay oder eher unpassend?
Das ist schon merkwürdig. Eigentlich ist das Trinkgeld geben gedacht um die Servicekräfte etwas zu unterstützen und sich zu bedanken für den Service und nicht um den Gang zur Bank zum Wechsel zu vermeiden. Vermutlich würde ich auch nichts sagen, frei nach dem Motto: Geschenktem Gaul guckt man nichts in Maul. Aber dennoch finde ich es schon etwas daneben. Meistens läuft es so bei mir, dass ich einfach sage "Stimmt so" sodass ich am Ende kein Kleingeld zurückerhalte.
Aber gut, immerhin bekommt der Kellner oder die Kellnerin hier Trinkgeld, auch wenn es nicht die feine englische Art ist.
Bei mir trifft es meistens die Dame oder den Herrn an der Supermarktkasse, wenn ich Kleingeld loswerden will. Da kommen meistens unrunde Summen zusammen, sodass sie das Kleingeld auch schnell wieder loswerden. Oder ich werfe meine Centstücke bei McD in die Spendenbox und schlage so zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich reduziere mein Kleingeld und unterstütze eine Charity-Geschichte, die ich sogar halbwegs unterstützenswert finde.
Cent-Münzen als Trinkgeld zu geben empfinde ich dagegen schon als leicht herablassend. Die Preise in Restaurants und Cafés sind ja generell ganz anders gestaffelt als in Supermärkten und zumindest meiner Erfahrung nach auf 10 Cent gerundet. Jedenfalls habe ich noch nie 2,83 oder 7,85 Euro bezahlt. Wenn ich dem Kellner daher einen Haufen Kupfermünzen gebe, verursache ich, ganz streng genommen, sogar Mehrarbeit, weil das ganz kleine Kleingeld wahrscheinlich in der Bank gewechselt werden muss.
Schließlich möchte auch kein Gast einen Haufen Cents als Wechselgeld bekommen. Ich werde daher auch weiterhin "Stimmt so" sagen oder auf den nächsten Euro aufrunden, wenn mir der Service gefallen hat.
Ich zahle eigentlich hauptsächlich mit Karte und kratze für das Trinkgeld meistens das letzte Geld aus meinem Portemonnaie zusammen. Das sind nicht immer nur Euro-Stücke, sondern durchaus auch mehrere Cent-Stücke. Dann lege ich die Cent-Stücke der Bedienung halt ebenfalls dahin, auch wenn es unhöflich, herablassend oder was auch immer sein sollte.
Ich gebe ungern über meine Geldkarten Trinkgeld, weil ich meistens nicht weiß, wie das in den Restaurants verrechnet wird. Dann lege ich lieber mehrere Cent-Stücke dazu und die Bedienung steckt das Trinkgeld selbst ein, als wenn ich dann das Geld verbuchen lasse. Cent-Stücke sind schließlich auch Geld und solange man keine zehn Euro in 1-Cent-Stücken dorthin legt, sehe ich auch kein Problem dabei.
Ich hätte sicher auch ziemlich verwundert geschaut, wenn ich so etwas mitbekommen hätte. Sicher ist Kleingeld auch Geld, aber trotzdem finde ich es nicht gerade angebracht, dieses als Trinkgeld dem Kellner zu geben. Ich schaue auch, dass ich mein Kleingeld im Supermarkt oder beim Bäcker loswerde, wo es eben passt. Aber im Restaurant gebe ich dann doch lieber mehr und sage, dass es so stimmt, oder ich runde eben auf und nenne den Betrag inklusive Trinkgeld dann beim Bezahlen.
Ich gebe grundsätzlich kein Trinkgeld und finde diesen Brauch ziemlich dreist, unverschämt und unpassend. Denn ich bin der Ansicht, dass gleiches Recht für alle gelten sollte. Warum ist es gerecht, wenn manche Berufe ein Trinkgeld regelrecht "fordern" während das in anderen Berufen verboten ist und als Korruption oder Bestechung ausgelegt werden könnte? Da man nicht allen Menschen Trinkgeld geben darf, lasse ich es eben ganz bleiben. Dann müssen sich die Menschen eben bessere Jobs suchen, wenn sie sich unterbezahlt fühlen. Ist nicht mein Problem.
Mein Kleingeld bin ich aber immer problemlos los geworden. Ich bezahle dann einfach an der Kasse vermehrt mit Kleingeld, egal ob das jetzt die Drogerie, der Supermarkt, die Post oder was anderes ist. Mein Partner sammelt sein Kleingeld immer in der Spardose und bringt das Kleingeld dann zur Bank, was hier problemlos möglich ist.
Ich handhabe es mittlerweile so, dass ich nur noch Scheine und meine Karten in der Hülle meines Smartphones mit mir herum trage. Münzen bekomme ich dann bei der Kassa natürlich auch zurück, die wandern bei mir allerdings gleich, sobald ich zu Hause bin in meine Urlaubskassa.
Wie Niki Lauda, ein bekannter ehemaliger Formel I Rennfahrer und jetziger Unternehmer sagen würde: "Ich habe ja nichts zu verschenken." Natürlich verschenke ich auch ab und an Centbeträge und im Gasthaus runde ich auch immer auf eine gerade Eurozahl auf. Aber es ist längst nicht mehr so wie früher, als es noch den Schilling gegeben hat, dass ich immer aufrunde.
Wie gesagt, ich spare mir dieses Kleingeld in einer Urlaubskasse und da kommt schon einiges zusammen. Wenn man bedenkt, dass ich alle Münzen, die ich bekomme, dort hinein gebe. Es ist aber auch praktisch, wenn kleinere Beträge für die Schule etc. benötigt werden, dass ich das immer gleich genau zu Hause habe.
Also ich gebe sicher kein Trinkgeld, um Kleingeld loszuwerden. Wenn dann lege ich selber Kleingeld drauf, damit ich "Großgeld" zurück bekomme. Also wenn es 20 Euro und einen Cent ausmacht, lege ich den einen Cent drauf, damit ich eine gerade Zahl auf die gegebenen Scheine zurück bekomme und nicht schon wieder so viele Münzen.
Denn der Euro ist wirklich ein Geldbörsenkiller. Deshalb besitze ich so gut wie gar keine Münzen. Am liebsten bezahle ich bargeldlos. Das ist leider aber immer noch nicht überall möglich, weshalb ich auch immer Scheine dabei habe.
Ich sammle das Kleingeld und zahle es bei meiner Bank ein, sobald das Gefäß gefüllt ist. Finde es immer blöd, wenn ich viel Kleingeld dabei habe und ewig nach dem gewünschten Geld suchen muss.
Ich würde auch kein Trinkgeld geben, nur um mein Kleingeld los zu werden. Das fände ich auch irgendwie unpassend und kann den verdutzen Blick der Kellnerin schon nachvollziehen. Mir wäre es da eher peinlich, dann auf diese Weise Trinkgeld zu geben.
Ich sammle das Kleingeld zu Hause und bringe es auf die Bank, wenn ich eine ausreichende Menge zusammen habe. Da freut man sich dann immer, was da doch teilweise an Summe bei heraus kommt. Das finde ich wesentlich einfacher, als das Kleingeld dann irgendwie auszugeben.
Ich glaube, dass es auf das Verhältnis ankommt. Ich selbst gebe auch in den meisten Fällen eher mehr Geld und sage dann "stimmt so", damit ich nicht so viel Kleingeld zurück bekomme beziehungsweise damit ich eben Trinkgeld geben kann und nicht mein Geld auf den Cent genau zurück bekomme.
Wenn ich aber beispielsweise 12 Euro zahlen würde und noch einen Zehner plus Kleingeld habe, dann würde ich auch eher diesen verwenden als einen Zwanziger. Jedoch würde ich dabei darauf achten, dass die Münzen nicht zu klein sind - also maximal 20 Cent Stücke beziehungsweise eher 50 Cent Stücke. Wie schon gesagt wurde, soll das Trinkgeld ja nicht dazu dienen um das unbeliebte Rotgeld loszuwerden.
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