Nur wegen Partner schlechten Schlaf hinnehmen sinnvoll?

Manchmal lese ich hier Beiträge, in denen es darum geht, dass einer oder eine nicht schlafen kann, weil Partnerin oder Partner nachts laut sind, schnarchen, sich immer umdrehen, die Decke klauen usw. Ich finde es wirklich hart, was manche zu ertragen bereit sind, nur um neben dem Partner zu schlafen. Ich habe gelesen, dass es gerade Frauen eher schadet, wenn sie unbedingt neben dem Partner schlafen wollen, auch wenn er deren Schlaf stört. Die Frauen schlafen dann schlechter und

Sogar bei Wikipedia ist das Thema angesprochen und die Folgen für den Partner, wenn jemand schnarcht. Hier wurde auch erwähnt, dass gerade Frauen mehr Rücksicht nehmen und sich so um einen gesunden Schlaf bringen. Eigentlich wäre es für viele Paare besser, wenn sie getrennt schlafen, aber das ertragen dann die anhänglichen Frauen nicht.

Warum nehmen Frauen lieber einen schlechten Schlaf hin, als alleine zu schlafen? Läuft das nicht was falsch? Schlechter Schlaf ist schließlich sehr ungesund. Sind die Frauen so emotional abhängig, dass sie nachts nicht ohne den Partner hinkommen und dann lieber still vor sich hin leiden?

In meinem Schlafzimmer müsste auch sehr viel passieren, bevor ich bereit dazu wäre, über getrennte Schlafzimmer nachzudenken. Dabei würde ich mich nicht als anhänglich oder gar emotional abhängig bezeichnen. Für mich gehört es einfach zu einer Beziehung dazu, ein gemeinsames Bett zu haben.

Ich finde es extrem seltsam, wenn man sich abends im Flur verabschiedet und dann jeder in sein Zimmer geht. Das hat mehr was von Mitbewohnern oder davon, dass man sich nicht voll und ganz auf die Beziehung einlassen will. Wenn das also sehr junge Paare machen, kann ich das noch nachvollziehen.

Also ich würde erst mal versuchen, die Probleme anders zu lösen. Gerade beim Schnarchen würde ich meinen Partner einfach mal zum Arzt schicken, anstatt das jahrelang zu dulden. Auch für andere Probleme könnte es medizinische Ursachen geben. Wenn es tatsächlich keine Lösung gibt und ich wirklich richtig schlecht schlafe, dann würde ich auch in ein anderes Schlafzimmer umziehen.

Womöglich gewöhne ich mich sogar daran. Es hat ja auch seine Vorteile. Aber für die Beziehung finde ich es echt seltsam. Ich würde es vermissen, neben meinem Mann zu schlafen und morgens neben ihm aufzuwachen.

Ich würde wohl einiges hinnehmen, damit mein Partner neben mir liegt. Ab und zu schnarcht er mal, aber das finde ich nicht weiter schlimm. Irgendwann schlafe ich dann auch ein und wenn ich ihn ganz leicht in die Seite knuffe, dann dreht er sich auch so, dass er nicht mehr schnarcht. Wir haben als es ganz extrem war auch mal getrennt voneinander geschlafen, als er so schlimme Allergieprobleme hatte, aber das war für uns beide so schlimm, dass wir nicht schlafen konnten.

Ich finde, dass du hier pauschalisierst. Ich finde den Gedanken an getrennten Schlafzimmern in einer Beziehung und einer gemeinsamen Wohnung auch eher befremdlich, habe aber kein Problem mal getrennt zu schlafen. Wenn ich nachts manchmal nicht schlafen kann, dann stehe ich gerne auf und lege mich auf die Couch im Wohnzimmer. Durch irgendwelche unsinnigen Fernsehprogramme (mit Timer eingestellt) kann ich oft viel besser einschlafen. So stört mich das überhaupt nicht, wenn ich auch mal ausnahmsweise getrennt schlafe. Ich bin da nicht so "klettig".

Mein Freund ist da das komplette Gegenteil. Wenn er nachts wach wird, wenn ich nicht direkt neben mir liege, wird er sofort unruhig und kann nicht weiter schlafen. Er steht dann immer auf und legt sich zu mir auf die Couch. Wenn ich uns beide so betrachte, würde ich schon annehmen, dass er ein viel viel größeres Problem mit getrennten Schlafpositionen hat als das bei mir der Fall ist. Ich bin da eher flexibel und passe mich der Situation an. Wenn es nicht anders geht, dann mache ich eine Ausnahme, ansonsten verzichte ich darauf.

Ich habe auch schon so einige schlaflose Nächte durch meinen Partner gehabt. Ich muss sagen, dass ich dann manchmal schon frustriert und genervt bin, weil ich eben auch einfach mal gerne schlafen würde. Oftmals hilft es dann auch, wenn ich ihn eben kurz wecke. Aber trotzdem habe ich auch schon das ein oder andere Mal über getrennte Schlafzimmer nachgedacht. Allerdings mag ich mein Bett und das Schlafzimmer und es ist nicht jede Nacht so, dass mich mein Partner am Schlaf hindert.

Ich würde es auch komisch finden, wenn wir getrennte Schlafzimmer hätten und oftmals ist das sicherlich auch schwierig umzusetzen. Nicht jeder hat so viel Platz, dass dies eben leicht umgesetzt werden kann. Da bleibt dann sicherlich oftmals nur das Sofa im Wohnzimmer, dass auf die Dauer vielleicht auch nicht so gesund für den Rücken ist. Ich denke auch, dass es schon wirklich unerträglich sein müsste, damit ich das Schlafzimmer verlassen würde. Ich kann auch sehr gut alleine schlafen, aber für mich ist es eben völlig normal, dass man in einer Beziehung eben neben dem Partner schläft.

[Mod]

Als ich den Beitrag geschrieben habe, war ich noch in meiner vorhergehenden Beziehung mit jemandem, der wirklich laut geschnarcht hat. Und das hat mich extrem gestört, weshalb wir dann generell nur noch getrennt geschlafen haben. Mein jetziger Freund schnarcht kaum, neben ihm kann man es schon aushalten. Aber ich muss sagen, dass ich trotzdem lieber alleine schlafen würde. Männer machen nachts irgendwelche Geräusche, schniefen oder röcheln, atmen laut, das stört mich alles.

Ich will auch nachts nicht kuscheln, ich will in Ruhe und mit viel Platz für mich schlafen. Ich will da keinen Arm um mich haben, das ist mir zu viel Druck und zu warm. Wenn ich bei meinem Freund übernachte, schlafe ich jedes Mal schlecht und egal wie lange ich schlafe, ich bin dann nicht richtig munter. Zum Glück sind das nur zwei Tage in der Woche, die ich das aushalten muss. Im wachen Zustand ist er ja toll, aber das gemeinsame Übernachten würde ich echt gerne streichen.

Nur weil ich mit ihm eine Beziehung habe, muss das ja nicht heißen, dass ich zwangsweise neben ihm schlafen muss. Ich finde, man wird richtig aggressiv, wenn einen jemand am Schlafen hindert. Ich habe ihn schon mal mit dem Knie weggeschoben, damit ich mehr Platz habe. Da habe ich mich dann auch über mich selbst gewundert, aber so wird man, wenn man nicht schlafen kann.

Männer machen nachts irgendwelche Geräusche, schniefen oder röcheln, atmen laut, das stört mich alles.

Frauen können das genauso, nur das wir selber das beim schlafen ja nicht hören und es viele Männer gibt, die da gar nichts zu sagen und es einfach hinnehmen, so das Frau dann immer noch nichts davon weiß. Genauso wie nicht nur Männer schnarchen, sondern es auch genügend Frauen gibt, die das tun. Wobei die schnarchende Mehrzahl wohl Männer sind.

Ansonsten kann man schon durchaus eine Menge machen oder ändern, wenn man mit Partner zusammen eher schlecht schläft. So kann man sich ein breiteres Bett kaufen, wenn beide mehr Platz benötigen oder einfach nur angenehmer finden, genauso wie jeder auch seine eigene Decke haben kann, wenn man einen Deckendieb als Partner hat oder einfach nur mit eigener Decke besser schläft. Mit einer Decke rückt man ja doch automatisch wieder dichter zusammen, auch wenn sie 2 Meter breit ist.

Das gemeinsame Schlafzimmer in der Beziehung ist so ein Dogma, das ganz viele Leute überhaupt nicht hinterfragen. Sie sind damit aufgewachsen, andere Leute machen das auch so, also ist es "richtig" und "normal" und alles andere gilt dann eben als nicht normal.

Dazu kommt natürlich auch die Tatsache, dass man sich in vielen beliebten Regionen den Luxus von einer Wohnung mit zwei Schlafzimmer als junges Paar schlicht und einfach nicht leisten kann. Und wenn man dann später die finanziellen Mittel hätte spielt eben wieder der Glaube, dass getrennte Schlafzimmer auf eine schlechte Beziehung hindeuten, eine Rolle und man wird den Wunsch nach einem eigenen Schlafzimmer deshalb eher nicht ansprechen.

Ich glaube es geht da weniger um emotionale Abhängigkeiten sondern einfach darum, dass man die gesellschaftlichen Vorstellungen und Definitionen von dem, was zu einer "normalen" Beziehung gehört, zumindest unbewusst übernommen hat und nicht bereit oder in der Lage ist bestimmte Dogmen zu hinterfragen. Auch deshalb, weil man ja von lauter Leuten umgeben ist, die den Dogmen auch folgen.

Den letzten Beitrag ausgenommen habe ich hier auch eher Belege für die Thesen aus dem Themenstarter-Beitrag gelesen. Es hörte sich eher so an wie "wir MÜSSEN doch zusammen schlafen in einer Beziehung" "alleine schlafen kann ich mir nicht vorstellen". Ich denke, dass ein offenes Gespräch über Wünsche: angenehmer Schlaf und trotzdem emotionale Nähe (nicht zwingend räumliche) zu Lösungen bei Schlafproblemen führen könnte.

Mit meiner Freundin haben ich es so gelöst, dass wir getrennte Zimmer haben, trotz wenig Platz. Wir leben in einer 3ZKB Wohnung, haben also je ein Zimmer und ein Wohnzimmer inkl. Essbereich. Jede_r hat auch ein Bett in dem Zimmer stehen. Dann entscheiden wir meist abends, je nachdem wie müde oder "kaputt" wir sind und wann wir aufstehen müssen, ob wir zusammen schlafen oder nicht.

Ich finde es sehr natürlich auf sich zu achten. Auf sich im einzelnen und auf sich als Beziehung. Dabei KÖNNEN für manche Menschen bzw. Partner_innen getrennte Betten sicherlich hilfreich sein.

Also ich kann alleine nicht schlafen, also das Einschlafen und Aufwachen (und der Abend/Morgensex) ohne Partner finde ich schrecklich. Folglich schlafe ich dann schlechter als wenn ich neben mir einen schnarchenden Partner habe.

Außerdem denke ich, dass wir Frauen es gewöhnt sind einen gestörten Nachtschlaf zu haben. Wir sind doch meistens diejenigen die nachts raus müssen, wenn das Baby schreit. Daher können wir da sicher auch einiges ab. Der Mensch gewöhnt sich doch an Vieles. Gibt ja sogar Leute die sich absichtlich einen Mops kaufen weil der schnarcht. Ganz banal denke ich zudem, dass viele Paare auch schlicht keinen Platz für 2 Schlafzimmer haben.