Nur wegen Partner ins Ausland und dann getrennt leben?
Ein ehemaliger spanischer Kollege hatte vor einigen Jahren eine französische Freundin. Sie lernten sich in Spanien bei einem Sommerjob kennen und wurden schnell ein paar. Einige Monate später war die Arbeit beendet und sie besprachen die Zukunft der Beziehung. Da sie in Frankreich eine Wohnung und eine neue Stelle hatte, stand für sie fest, dass sie zurückwollte und schlug vor, dass er dann auch nach Frankreich ziehen sollte. Der Idee stimmte er zu, da er sehr in sie verliebt war und mit ihr zusammenbleiben wollte.
Er begann also nach einem Job in Frankreich zu suchen und als es an die Wohnungssuche ging fiel er aus allen Wolken, als sie ihm mitteilte, sie wolle dann aber schon vorerst in ihrer eigenen Wohnung leben und er in der seinen, auch als Paar braucht man ja noch Freiraum. Er fand das in dieser Situation gar nicht nachvollziehbar, weil er ja nur ihretwegen nach Frankreich zog und weder die Sprache kannte noch Freunde dort hatte. Sie wollte trotzdem vorerst getrennt leben und letztendlich entschied er sich trotz großem Kummer gegen das Ganze, weil nicht Land, Freunde und Familie für sie verlassen wollte, wenn sie dann nicht einmal mit ihm zusammenleben wollte.
Würdet ihr automatisch davon ausgehen, dass euer Partner auch mit euch zusammenziehen möchte, wenn er oder sie euch bittet in sein Land zu kommen? Ich eigentlich schon, zumindest wenn ich extra deswegen komme. So völlig fremd sein würde mir in so einem Fall nicht behagen. Aber vielleicht ist das für manche auch okay, dass man deshalb nicht gleich im selben Haus wohnt?
Ich hätte in dem Fall ehrlich gesagt auf eine Auswanderung verzichtet. Ich habe bei meiner Freundin gesehen, wie stressig das auswandern sein kann. Sie lebt im europäischen Ausland, wobei sie dort einen Vollzeit-Job bekommen hat. Das Vorstellungsgespräch lief auf Englisch ab, was sie sehr gut beherrscht. Ihr wurde aber gesagt, dass sie die Landessprache lernen müsste, was sie dann auch getan hat.
Wenn ich bedenke, dass sie nicht nur Vollzeit arbeiten musste (Überstunden nicht eingerechnet) und dann noch wöchentlich die Sprachkurse belegt hat, damit sie die Landessprache beherrscht, ist das schon stressig finde ich. Da hat man ja kaum Zeit für eine Beziehung, wenn man so will. Sie hat vor kurzem die C2-Prüfung bestanden und muss keine Sprachkurse mehr belegen, aber es war ein langer Weg dahin und sie hat glaube ich über 1,5 Jahre, vielleicht sogar 2 Jahre dafür geackert.
Wenn sie da nicht mit ihrem Freund zusammengelebt hätte, der Einheimischer ist, hätte sie ihn doch gar nicht zu Gesicht bekommen. So kann man gemeinsam einkaufen, kochen und essen und die Freizeit verbringen und sieht sich in den Lernpausen. Wenn man sich kaum sieht, weil man eh nicht zusammen wohnt, braucht man die Beziehung doch gar nicht erst starten meiner Meinung nach. Denn da lebt man sich doch automatisch auseinander, wenn man sich kaum sieht und die Beziehung kaum pflegen kann. Da wäre es meiner Meinung nach sinnvoller, wenn man sich über das Wochenende gegenseitig besucht und jeder in seinem Land in seiner Wohnung bleibt.
Ich bin eigentlich nicht dafür, dass man in einer Beziehung immer zusammen in einer Wohnung leben muss. Das habe ich nie gemacht und würde ich auch nicht wollen. Und auch wenn der ein deswegen in die Nähe des anderen zieht, ist das für mich kein Grund, dass man nun den Partner zu einer gemeinsamen Wohnung nötigen darf.
Da würde ich es auch bevorzugen, dass man sich am Wochenende besucht. Ich sehe meinen Freund auch nur zwei Tage in der Woche. Das reicht mir absolut, mehr will ich gar nicht. In früheren Beziehungen hat mich das häufige Sehen immer irgendwie eingeengt und ich mag es so, wie es ist. Und wenn der eine eben alleine leben will, sollte man ihn nicht dazu nötigen, sondern das akzeptieren.
Ich würde mich, wenn ich an einem Ort bin, von dem ich ohnehin bald wieder weg muss, gar nicht erst auf eine Beziehung einlassen. Denn das bringt dann nur solche Probleme. Wenn anfangs schon klar ist, dass das nur mit einem Umzug eine Zukunft hat, würde ich es lassen.
Natürlich gibt es immer Paare, die nicht zusammen in einer Wohnung leben, allerdings würde ich immer darauf bestehen und gerade, wenn man dafür extra in ein anderes Land zieht, setze ich das einfach voraus. Wenn man dazu nicht bereit ist, dann ist das schon etwas, was mich dazu bringen würde das Ganze auch zu beenden, denn das ist ein wichtiger Punkt und wenn man da nicht konform geht, dann vielleicht auch bei anderen Dingen nicht.
Ich würde aber auf keinen Fall eine Fernbeziehung über Landesgrenzen hinaus eingehen wollen, die auf Dauer ausgelegt ist. Immerhin scheint sie ja nicht bereit zu sein zusammen mit ihm zu wohnen und das wäre für mich ein sehr wichtiger Punkt. Solche Beziehungen gibt es natürlich und das kann auch funktionieren, aber für mich wäre das nichts.
Ich finde es nicht normal, wenn man auch direkt meint, dass man dann direkt zusammen wohnen muss nur weil man darum gebeten wird. So etwas sind doch komplett andere Sachen und wenn jemand nicht sagt "ziehen wir zusammen" dann würde ich das auch nicht erwarten und voraussetzen oder erst einmal näher abklären wie das angedacht ist bevor ich falschen Aktionismus an den Tag lege.
Denn das hätte er alles vorher schon wissen können, wenn er sie einfach mal gefragt hätte und nicht direkt angefangen hätte eine Wohnung für sie zu zweit zu suchen, wenn das nicht einmal zur Debatte stand und er das einfach meinte. Aber hier scheint nicht gesprochen worden zu sein, er blind vor Liebe direkt angefangen Pläne zu machen, Sachen zu Planen anstatt sich mal mit den Wünschen der Partnerin näher zu befassen.
Klarer Fall von rosarote Brille, die ihm dann irgendwann abgenommen worden ist und er in der Realität angekommen ist. Ihm war das dann wohl auch nicht klar, dass er das gar nicht wollte und hat das nett mitgemacht um dann hinterher festzustellen, es ist nicht seines. Solche Dinge überlegt man sich vorher wenn man den Stress vermeiden möchte, und man weiß doch auch, in welche Richtung man eine Beziehung gerne hätte und zieht daraus dann auch seine Konsequenzen und wägt ab, was einem mehr Wert ist. Hier war es dann die alte Umgebung anstatt die Liebe.
Für mich wäre das eine Option, da ich auch kein Anhänger von zusammen wohnen und Alltag bin und schon gar nicht, wenn die Beziehung noch frisch ist und man sich ansonsten nur alle paar Tage oder Wochen gesehen hat als Fernbeziehung und würde das auch eher vorsichtig angehen mit getrennten Wohnungen als alles auf einen Haufen zu werfen.
Kann das jemand nicht verstehen und akzeptieren und will mir nur seine Meinung aufdrücken mit gemeinsamen wohnen, dann käme ich mir ebenfalls überrumpelt und veräppelt vor und würde das ganze auch Beenden. Mal von der anderen Seite aus gesehen, da die Wünsche nicht konform laufen aber ich auch nicht einsehe, nur wegen einem anderen der einen Alltag und gemeinsame Wohnung haben will, meine kompletten Freiheiten alle aufgeben zu müssen.
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