Nur Geld sparen, wenn man eine Arbeit hat?
In diesem Beitrag Geld ausgeben, dass man noch gar nicht hat? schreibt jemand, dass sie der Meinung ist, dass jemand gerade sparen sollte, wenn er arbeiten geht. Für mich klingt das ein bisschen so, als wenn man nur sparen kann, wenn man eine Arbeit hat. Aber ich denke, dass auch manche Menschen sparen können, die arbeitslos sind oder auch Rentner. Natürlich kommt es darauf an, wie viel Geld man erhält, aber ich denke, dass man sich je nachdem sicherlich etwas auf die Seite legen kann.
Meint ihr, dass man nur sparen kann, wenn man eine Arbeitsstelle hat? Ist es nicht sinnvoll immer versuchen etwas Geld anzusparen, wenn mal etwas Unvorhergesehenes passiert? Meint ihr, dass man als Arbeitsloser oder Rentner zu wenig Geld bekommt, um etwas zu sparen? Kommt es nicht immer darauf an, wie die Lebensumstände oder der Standard aussehen?
Ich denke, dass es verdammt schwer ist vom Arbeitslosengeld oder von einer schmalen Rente noch etwas zurück zu legen. Das ist einfach nicht viel Geld und wenn man dann ein bisschen auf die Qualität seines Lebens achtet, kann man da sicherlich nichts oder nur verdammt kleine Beträge beiseite legen. Immerhin will man sein Leben ja auch nicht aufgeben. Essen ist definitiv wichtig und man möchte vielleicht auch mal etwas mit Freunden machen. So viel Arbeitslosengeld bekommt man ja auch nicht immer.
Sagen wir so, es gibt sicherlich Leute, die das schaffen, aber wenn man arbeitet fällt einem dies sicherlich deutlich leichter und dann sollte man sein Leben auch definitiv finanziell mehr im Griff haben, auch wenn dies nicht immer bei jedem der Fall ist. Der Umgang mit Geld muss sicherlich immer gelernt sein und es gibt beidseitig, arbeitslos oder arbeitend Menschen, die sparen und welche die das Geld in vollen Zügen ausgeben.
Ich denke auch, dass es keine Frage ist, ob man etwas sparen sollte, sondern ob man es kann. Etwas für unvorhergesehene Situationen wegzulegen, ist immer von Vorteil, egal ob man Vollzeit beschäftigt arbeiten geht, oder ab man Rente oder Sozialzuschläge erhält. Man kann sich auch sicherlich ein wenig einschränken wenn das Geld nicht mehr so dicke ist, das geht fast immer. Allerdings auch nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn man sich von seinem Geld, grade noch so die Unterkunft und das nötige Drumherum reicht, dann braucht man sich keine Gedanken darüber zu machen, ob man was an die Seite schaffen kann.
Wenn man allerdings der Meinung ist, dass man von seinem Lebensstandard nicht abweichen will und mindestens einmal pro Woche Essen gehen muss, dann ist das die Falsche Einstellung. Dann würde ich mir sowas lieber verkneifen und mir versuchen, dass Geld jeden Monat lieber an die Seite zu schaffen. Wenn man genug angespart hat, kann man ja dann gerne wieder seinen Lebensstandard nach oben schrauben.
Ich war zwar noch nie wirklich arm oder in der Existenz bedroht, weil ich immer von irgendwoher Unterstützung hatte, aber ich habe mich auch schon jahrelang bemüht, mit möglichst wenig auszukommen. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich den Eindruck, dass viele besser gestellte Mitmenschen sich gar nicht vorstellen können, dass man ab einem gewissen Level kaum noch sparen kann, weil es sich schlicht nicht mehr lohnt.
Schon oft habe ich auch hier im Forum mitbekommen, dass beispielsweise obdachlose Menschen oder Leute im Rentenalter gefälligst froh sein sollen und sich auch etwas davon zusammensparen können, wenn sie 10 Euro im Monat mehr oder etwas Kleingeld zugesteckt bekommen. Das ist schlicht unrealistisch.
Wenn man nur ansatzweise ein soziales Leben haben möchte, und wirklich knapp wirtschaften muss, kann man vielleicht über Monate hinweg 50 Euro ansparen, und dann geht das einzige Paar ordentlicher Schuhe kaputt oder man muss zum Friseur, um bei Bewerbungsgesprächen vorzeigbar auszusehen. Oder es kommt auch "nur" ein weiteres Medikament mit Zuzahlung hinzu, und da geht das Ersparte in kürzester Zeit dafür drauf.
Und wenn man nur in seiner Sozialwohnung sitzt und von Wasser und Brot lebt, kann man vielleicht ein bisschen was beiseite legen, aber was ist das für ein Leben? Größere Ausgaben kann man ja sowieso nie auffangen, also verstehe ich ehrlich gesagt auch, wenn sich jemand, der wirklich fast kein Geld hat, mal ein Buch oder einen Kaffeehausbesuch gönnt, falls doch mal ein Zehner übrig ist.
Nelchen hat geschrieben:In diesem Beitrag Geld ausgeben, dass man noch gar nicht hat? schreibt jemand, dass sie der Meinung ist, dass jemand gerade sparen sollte, wenn er arbeiten geht
Das hat Ramones doch nie gesagt. Du verdrehst hier die Tatsachen. Ramones hat nur gesagt, dass man es theoretisch besser hinbekommen können sollte, mit seinem Geld zu wirtschaften und nicht immer alles auf Pump zu kaufen. Sie hat nie behauptet, dass Menschen nur sparen können, wenn sie arbeiten gehen. Liest du Beiträge überhaupt, bevor du darauf reagierst?
Abgesehen davon bin ich der Ansicht, dass es immer auf die Umstände ankommt. Also wo man wohnt, wie hoch die Mietpreise sind, wie hoch die Einkünfte sind und natürlich auch wie das vorhandene Sozialkapital aussieht. Fiktiv gesprochen, wenn ich eine Frührente beziehe, aber mein Partner für alle Kosten wie Miete, Nebenkosten, aber auch Tierarztrechnungen und Autokredite aufkommt, ist es klar, dass ich theoretisch viel sparen kann und dann im Prinzip sehr viel Geld für eigene Hobbies übrig habe. Wenn so ein Mensch aber alleine alle kosten tragen müsste, wäre das Sparen nicht mehr drin.
Also ich denke es ist nicht grade einfach wenn man nur von ALG oder Hartz IV lebt, nebenbei noch Geld zu sparen. Da das Geld so oder so schon knapp ist, ist es natürlich nicht einfach aber man kann denk ich trotzdem, auch wenn es nicht viel ist, ein bisschen was zur Seite legen.
Jemand der arbeitet hat dahingehend natürlich viel weniger Sorgen wahrscheinlich zu sparen bzw. einen größeren Betrag eventuell auch zu sparen. Es kommt natürlich auch auf die Lebensumstände an, denn nur weil jemand arbeitet, heißt es nicht, dass er automatisch viel Geld sparen kann. Es könnte natürlich auch sein, dass er auch viele Dinge bezahlen muss (Kredite / Haus etc). Da bleibt dann eventuell auch nicht mehr so viel zum sparen.
Das Sparverhalten hängt doch nicht davon ab, ob man arbeitet, Student, Rentner oder Privatier ist, sondern einerseits von der Menge des Geldes, das man besitzt oder regelmäßig einnimmt, und andererseits von der persönlichen Entscheidung, ob man sein Geld lieber ausgibt oder spart. Nicht jeder Rentner oder Bezieher von Arbeitslosengeld 1 ist arm. Aber wer kein Geld zum sparen hat, wie zum Beispiel Hartz4-Familien mit Kindern oder Senioren mit Minirente, kann natürlich nichts zurücklegen.
Es kommt ja immer darauf an, wie viel Geld man zur Verfügung hat - man muss ja nichts zwangsläufig arbeiten, um Geld zu bekommen. Zwar ist das der Regelfall, allerdings bekommt man durch Rente, Schenkungen, oder Arbeitslosengeld eben auch Geld. Wenn man bei den Eltern lebt und die Eltern einen sonst noch finanziell unterstützen ist es auch möglich zu sparen, genauso wie wenn der Partner sehr wohlhabend ist und einem jeden Monat einen höheren Betrag gibt.
Die Rente oder das Arbeitslosengeld werden einem ja aber in der Regel keine besonders große Möglichkeit geben, noch sonderlich viel Geld zu sparen. Es kommt ja aber auch immer darauf an, welche laufenden Kosten man sonst so hat und wie sparsam man leben kann und möchte, so dass man das nicht pauschalisieren kann.
Jeder Mensch kann etwas zur Seite sparen egal ob man einen Job hat oder HartzIV erhält. Die Frage ist eben nur ob man es möchte. Das erste was man am Monatsanfang macht ist konsequent 10% seine Nettolohnes (oder eben 10% der Regelleistung bei ALGII) zur Seite zu legen. Gibt es eine Lohnerhöhung so erhöht man die Sparquote um 50% der Lohnerhöhung und die anderen 50% gibt man wie gewohnt aus.
Für Leute mit Schulden. Hier 5% Sparen und 5% zum Schuldenabbau nutzen. Für Leute mit dummen Handyverträgen die total überteuert sind weil man glaubt das "Gratishandy" wäre so billige als würde man es sich extra kaufen. Zahlt den Müll ab kündigt euren Vertrag und kauft Handy und Handytarif getrennt. Mit ein bisschen suchen ist dies immer günstiger. Wer wegen Netflix oder Krediten für eine Playstation kein Geld zum sparen hat, der hat ein ganz anderes Problem.
Ich denke auch, dass es deutlich leichter ist, Geld zu sparen, wenn man eine Arbeit hat und entsprechend auch einen Lohn bekommt. Beim Arbeitslosengeld oder anderen Sozialleistungen dürfte es schon deutlich schwieriger werden, etwas von dem Geld zu sparen. Sicher kann es möglich sein, aber einfach ist es sicher nicht. Als Rentner wird es klar von dem Verdienst abhängen, ob man von den Einnahmen noch etwas sparen kann.
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