Nur für die eigenen Kinder leben?
Vorhin habe ich die Aussage einer Frau gehört, die meinte, dass sie nur für ihre Kinder leben und arbeiten würde. Bei ihr würde sich wirklich alles um ihre Kinder drehen. Sie selbst würde auch schon länger ihren Hobbys nicht mehr nachgehen. Wenn sie zu Hause wäre und nicht arbeiten müsste, würde sie meist das Taxi für ihre Kinder spielen.
Ich finde es ja gut, wenn Eltern in ihrer Rolle aufgehen und sich gut um die Kinder kümmern, aber ist es nicht übertrieben, wenn man sagt, dass man nur für die Kinder lebt? Sollte man nicht trotzdem auch an sich denken und auch eigene Hobbys haben, denen man mal nachgehen kann? Ich dachte zuerst auch, dass es sich bestimmt nur eine Floskel handelt, aber anscheinend ist dem ja nicht so.
Meint ihr, dass Eltern normal wirklich nur als Floskel sagen, dass sie nur für die eigenen Kinder leben? Oder kennt ihr auch solche Fälle, in denen das wirklich so ist und die Eltern ihre Aufgabe schon zu ernst nehmen? Was haltet ihr davon?
Es kommt doch auch darauf an, ob man seine Kinder mal wo hingeben kann oder eben nicht, wie alt diese sind und was sie auch für einen Aufwand benötigen, es gibt ja auch behinderte Kinder, da kann man nicht mal eben gehen und sein Ding machen. Ansonsten finde ich schon, dass man auch seinen Dingen nachgehen sollte und nicht auf der Strecke bleiben sollte, selbst wenn man Kinder hat.
Wenn man selber keine Zeit mehr hat für seine Dinge muss eine Lösung her und man muss sehen, was man vielleicht verändern kann. Beispielsweise kann ja auch jemand anders die Kinder fahren oder sie nehmen einen Bus. So ein bisschen Freizeit braucht jeder, auch wenn man einem Kind gerecht werden will. Erholte Eltern, die auch mal ihrem Hobby nachgehen sind ja auch entspannter, wovon die Kinder auch etwas haben.
Letztendlich muss aber jeder seinen Weg finden und wer in der Kinderbetreuung alleine total aufgeht und sich gerne komplett zu 100% aufgibt, der soll es auch so machen, denn letztendlich kommt es doch darauf an, mit welchem Weg alle am besten leben können.
Bedauerlicherweise gibt es solche Exemplare, die nur noch für ihre Kinder da sind und auch nur noch für sie Leben. Das geht dann bis zur kompletten Selbstaufgabe und kaum sind die Kinder groß, selbstständig oder gehen aus dem Haus, fallen diese in ein tiefes Loch. Solche Beispiele kenne ich aus dem Umfeld zu genüge, die nichts weiter gemacht haben als 20 Jahre lang zu arbeiten und die Kinder zu behüten und denen alles in den Hintern zu stecken. Kaum waren die Kinder weg, wussten die Damen nichts mehr mit sich anzufangen. Teilweise kamen dann sogar Ideen, dass man noch ein Kind in die Welt setzt nur damit man eine Aufgabe hat.
Ich wüsste nicht, was das mit dem Alter zu tun haben sollte. Hier sind die Kinder offenbar schon älter, ansonsten wäre die Dame nicht das Taxi da ein Säugling wohl kaum darauf besteht, dass es nun zu seiner Krabbelgruppe gefahren wird und dort nur abgesetzt werden müsste. Jedes Alter kann man abgeben wenn man denn möchte und auch Kinder mit einer Behinderung, wenn man sich denn mal hinsetzt und nach einer Alternative schaut. Einfach zu sagen "das geht nicht" ist einfach nur eine Selbstlüge und geht doch schon in die gleiche Richtung mit dem Klammern und Fokus nur auf die Kinder haben anstatt sein eigenes Leben.
Bei mir ist das nicht so und wird es auch nicht so sein. Mein Sohn spielt zwar eine große Rolle in meinem Leben und nimmt auch einiges an Zeit in Anspruch, aber ich klebe nicht auf ihm die ganze Zeit sondern habe auch meine Interessen, meine Hobbys und mein Leben dem ich nachgehe. So kommt regelmäßig der Babysitter mit ins Haus, ich nutze die Zeit für mich wenn er in der Kita ist und wenn ich keine Lust habe das Taxi zu sein, dann ist das halt auch mal so und damit muss er leben. Es geht nicht alles nach seiner Pfeife und wenn er winkt und etwas will, springe ich auch nicht auf und trage ihm den Hintern hinterher oder mache was er gerade will.
Sorae hat geschrieben:Bedauerlicherweise gibt es solche Exemplare, die nur noch für ihre Kinder da sind und auch nur noch für sie Leben. Das geht dann bis zur kompletten Selbstaufgabe und kaum sind die Kinder groß, selbstständig oder gehen aus dem Haus, fallen diese in ein tiefes Loch.
Genau das habe ich auch gedacht. Da fragt man sich doch zwangsläufig, ob diese Mütter überhaupt damit klarkommen würden, wenn sich die Kinder abnabeln. Werden diese Mütter dann zu Helikopter-Müttern, die nicht loslassen können und klammern? Die die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Kinder behindern? Oder werden die einfach depressiv, wenn die Kinder ausziehen?
Ich finde beides nicht wirklich gesund und ich finde, da sollte man schon unterscheiden, ob das Kind aktuell nicht anders betreut werden kann außer durch einen selbst (weil beispielsweise die Kita-Betreuungsplätze Mangelware sind oder so). Aber das wirklich 20 Jahre lang durchzuziehen, nur um das Kind herumzuschwirren und nichts eigenes zu machen in Form von Hobbys, Arbeit etc. finde ich schon trostlos und deprimierend. Das kann doch nicht gesund sein, weder für die Mutter an sich noch für die Mutter-Kind-Beziehung.
Täubchen hat geschrieben:Genau das habe ich auch gedacht. Da fragt man sich doch zwangsläufig, ob diese Mütter überhaupt damit klarkommen würden, wenn sich die Kinder abnabeln. Werden diese Mütter dann zu Helikopter-Müttern, die nicht loslassen können und klammern? Die die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Kinder behindern? Oder werden die einfach depressiv, wenn die Kinder ausziehen?
Das kann man pauschal nicht sagen was daraus wird aber es ist alles vertreten was du angesprochen hast durch die komplette Bank. Meine Mutter hat ebenfalls so geklammert nachdem ich aus dem Haus war, hat meinen Geschwistern alles abgenommen und diese waren noch nicht einmal in der Lage mit 20 Jahren sich selbst einen Arzttermin auszumachen, so unselbstständig wurden diese hinterher dann auch erzogen und in diese Richtung gedrängt. Zusammen mit einer Depression und Drohungen die ausgesprochen worden sind und in die psychische Richtung deuten, dass dort auch nicht mehr alles sauber ist in der Oberstufe. Sprich noch unter Druck setzen, damit nicht noch einer weiter geht aber nach und nach wurde sich dennoch abgenabelt aus der Zeit vorher, denn es war nicht immer so mit ihr.
Bei einer anderen die ich kenne war das von Anfang an klar und ihre Kinder sind das einzige in ihrem Leben, dürfen keine Kita besuchen, keinen Kindergarten, werden inzwischen zur Schule gefahren und wieder abgeholt und alleine weggehen mit Freunden nicht machbar, überall muss Mutti herum kreisen und alles mitbekommen. Diese hat auch nie Zeit für etwas anderes, da sie hinter Kind 1 und Kind 2 her rennen muss, damit sie weiß was diese den ganzen Tag treiben.
Gerechtfertigt wird das mit "Sicherheit für das Kind" die nur gegeben ist, wenn sie sich direkt mit heran klebt an das Kind egal in welcher Situation. Die Kinder nervt das, verständlich mit 8 und 6 Jahren und machen sich rar, wenn Mutti mal nicht aufpasst heimlich aus dem Fenster und solche Geschichten oder fragen den Vater, der das ebenfalls Leid ist aber nur selten Zuhause ist, der die Mutti dann mal ablenkt oder zwangsweise ausführt, damit die Kinder mal ein paar Stunden Ruhe haben.
Andere lassen sich dann komplett hängen und machen gar nichts mehr, da sie ihre Lebensaufgabe verloren haben sobald die Kinder aus dem Haus sind und erpressen den Nachwuchs indirekt damit. Andere rennen ihren Kindern hinterher und räumen dann deren neue Wohnung auf und kleben dort die ganze Zeit. Also es ist alles vertreten je nach der Person an sich, aber pauschal was aus allen wird die diese Aussage treffen, kann man im Vorfeld nicht.
Ich lebe eigentlich auch nur für meine Kinder. Ok, mittlerweile auch für meinen Mann, aber als ich ihn damals kennengelernt habe ging es mir durch eine Erkrankung sehr schlecht, ich konnte nicht mehr arbeiten gehen und mein Leben war sinnlos.
Er selbst hätte mir damals nicht ausreichend Lebensmut gegeben um weiter zu machen, weil ich nicht sein Anhängsel und Hausfrau werden wollte. Damit wäre ich nicht glücklich geworden.
Die Kinder haben meinem Leben aber wieder einen Sinn gegeben. Dennoch habe ich natürlich Hobbys denen ich nachgehe und mein Leben dreht sich nicht nur um die Kinder.
Ich denke das bringt das Elternsein so mit sich, dass man ständig auf irgendetwas verzichten muss wenn mann Kinder hat. Egal wie alt die Kinder sind, es gibt immer etwas zu tun. An erster Stelle stehen nun mal die Kinder. Immerhin möchte man ja das Beste für sie und ist dafür ja auch bereits sich aufzuopfern. Vor allem wenn man merkt, dass sich die Kleinen darüber freuen und einem ein Lachen zurückgeben.
Seit ich selbst Mama bin hat sich mein Leben auch stark verändert und ich muss auf vieles verzichten, weil es mit Baby einfach zur Zeit nicht machbar ist. Das bleibt aber nicht so, irgendwann werden die Kleinen auch selbstständiger und dann hat man wieder etwas mehr Zeit für sich.
Natürlich gibt es auch hier wieder Härtefälle, die sich nur noch nach den Kindern richten und quasi ab der Geburt die Kleinen das Zepter zu Hause übernehmen. Wenn die Eltern dann nur noch für die Kinder leben sind sie meiner Meinung selbst schuld. Alles hat seine Grenzen.
Auch wenn man Kinder hat, darf man auf sein Umfeld nicht vergessen. Sonst sind die Kinder irgendwann groß und man steht völlig allein da, weil man alle Freunde Jahre lang vernachlässigt hat.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten? 355mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Crispin · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1134mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1515mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1145mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur