Nur auf Ehemaligentreffen gehen, wenn man angeben kann?
Von meinem Abiturjahrgang wird derzeit ein Treffen geplant und ich freue mich eigentlich auch schon darauf. Ich habe viele der Leute nicht mehr wiedergesehen und mit einigen würde ich mich schon gerne unterhalten und fragen, was so aus ihren Zukunftsvorstellungen geworden ist. Ich habe dann auch direkt einige Bekannte von mir angerufen die ebenfalls eingeladen sind und gefragt, ob ich jemanden mitnehmen soll der in meiner Nähe wohnt.
Interessanterweise war die Antwort bei vielen eher negativ. Viele hatten gar keine Lust und eine Bekannte sagte sogar, dass sich auf diesem Treffen ohnehin nur die Treffen würden, die etwas vorzuweisen hätten und schon ihren Bachelor, Master oder ihre Ausbildung hätten. Sie selbst hat ihr Studium nach dem vierten Semester abgebrochen und steht nun wieder ganz am Anfang.
Das ist ihr peinlich und deswegen möchte sie sich nicht mit ehemaligen Mitschülern treffen. Habt ihr solche Treffen auch gemieden wenn eure Karriere nicht so verlaufen ist, wie sie sollte? Denkt ihr nicht auch, dass bei anderen auch unvorhergesehene Fehler passiert sein könnten?
Ich weiß nicht ob das Klischee mit dem Angeben stimmt, aber ich könnte mir das schon gut vorstellen. Denn wenn ich mal von mir ausgehe sieht es so aus, dass ich zu den Leuten, die mir in der Schule wichtig waren, Kontakt gehalten habe und mit denen treffe ich mich auch regelmäßig einmal im Jahr.
Stellt sich also die Frage, warum ich die Leute sehen wollte, die mir egal waren oder die ich nicht leiden konnte. Da liegt der Gedanke nicht so fern, dass ich das nur zur Selbstdarstellung machen würde oder weil ich vielleicht darauf hoffen würde, dass jemand, den ich nicht leiden konnte, weniger Glück im Leben hatte als ich.
Das, was du als "unvorhergesehene Fehler" bezeichnest finde ich übrigens viel interessanter als die Langeweiler, die ihr ganzes Leben durchgeplant haben und kein Stück von dem Plan abgewichen sind und nun mit zwei Kindern im Reihenhaus hocken und das spannendste, was ihr Leben zu bieten hat, sind zwei Wochen Urlaub jeden Sommer. Mir sind Leute, die ihr Studium geschmissen und ein Jahr Entwicklungshilfe in Afrika gemacht haben, wesentlich lieber.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die meisten das wirklich so handhaben und nur auf Klassentreffen bzw. Ehemaligentreffen gehen, wenn sie etwas zum angeben haben. Ich halte jedoch nichts von Selbstdarstellungen, daher verzichte ich auf solche Treffen.
Das liegt bei mir einfach daran, weil ich das von Sympathie und Antipathie abhängig mache. Ich habe mich beispielsweise weder in meiner Realschulklasse wirklich wohl gefühlt, noch später in der Oberstufe. Ich hatte meine paar Freunde und Ansprechpersonen, mit denen ich auch häufigen Kontakt hatte.
Aber das war´s auch schon. Die Leute, mit denen ich wirklich Kontakt haben will und wo das auch auf Gegenseitigkeit beruhte, da ist der Kontakt immer noch vorhanden. Alle anderen können mir gestohlen bleiben und egal ob ich Karriere gemacht habe oder nicht, würden mich keine 10 Pferde zu solchen bescheuerten Treffen treiben können.
Ich finde es einfach niveaulos und charakterschwach, wenn man da nur zur Selbstbeweihräucherung hingeht und die Leute einem eigentlich total egal sind. Ich empfehle solchen Menschen gerne eine Therapie. Denn normal ist das sicherlich nicht, wenn man so ein kleines Selbstwertgefühl hat, dass man sein Ego ständig auf Kosten anderer puschen muss.
Es gibt wirklich viele, die dann so richtig schön angeben und alles erzählen, um Andere auch neidisch zu machen. Deswegen mag ich selber auch nicht zu solchen Treffen gehen und habe auch gar nicht das Gefühl das zu brauchen, wenn ich ehrlich bin. Dennoch würde ich einfach zu meinem Leben stehen, ich meine, wenn sie grundsätzlich eine Idee hat, was sie machen will, kann sie das ja auch sagen.
Für mich wäre es eben auch stark davon abhängig ob man die Leute mochte oder eben nicht. Ich mochte meine Klassenkameraden nie wirklich und will mir deswegen auch nichts von denen anhören. Selber würde ich mich nun an ihrer Stelle aber auch nicht schämen. Immerhin hat sie es ja versucht und wenn es dann nichts geworden ist, ist es doch nicht schlimm.
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