NPD-Vize bei "Der Untergang"

Der Film "Der Untergang" handelt von dem letzten Tag im Führerbunker. Die Dreharbeiten dazu benötigten zahlreiche Komparsen. Einer davon war der ehemalige NPD-Vize Karl Richter, der dort als Adjutant von Generalfeldmarschall Keitel mitgespielt hat. Dies wurde erst hinterher bekannt und hatte meiner Ansicht nach relativ wenig Aufsehen erregt.

Ich finde das jetzt nicht so wild. Die haben mehrere tausend Komparsen in dem Film und wenn da mal ein paar Rechte dabei sein - na und? Wenn man tausend Menschen nach ihrer politischen Einstellung befragt, sind immer ein paar Rechte dabei also ist es nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, dass die auch bei solchen Filmen, wo man sich als Komparse melden kann, vorkommen.

Ich denke auch, dass sich das schwer verhindern lässt. In dem Artikel stand ja, dass die Castingleute den einen nach seiner Frisur gefragt haben, aber er hat es damit erklärt, dass er bei der Bundeswehr war. Man kann ja auch niemanden nur aufgrund seiner Frisur verurteilen. Und die in Springerstiefeln und Bomberjacke werden sie sicherlich abgewiesen haben.

Auf Parteizugehörigkeit kann man auch nicht alle überprüfen. Das klingt extrem aufwendig, wenn nicht sogar unmöglich. Kann man die Mitgliederkarteien von politischen Parteien einfach einsehen? Dann müsste man allerdings jeden Ortsverband prüfen. Es sind ja nicht alle in Berlin eingetreten.

Also meiner Meinung nach lässt sich das gar nicht vermeiden. Selbst wenn man sich sehr bemühen würde. Sollen die sich ruhig damit rühmen, dass sie in einem Film über Hitler mitgespielt haben. In einem Film, der Hitler allerdings nicht als Helden feiert. Also irgendwie auch ziemlich dämlich, da überhaupt mitwirken zu wollen.

Aber es zeigt, wie man sich in Szene setzen kann und lebenslang in Erinnerung bleibt. So kann man auch Propaganda machen und sein Gedankengut verbreiten auch wenn man kein Wort sagt. Diese Aktion war eine der gelungensten PR-Aktionen von Seiten der NPD wie ich finde.

Ganz ehrlich, ich wusste das nicht und ich kann mich nicht mehr wirklich an den Film erinnern. Deshalb denke ich eher weniger, dass es eine gelungene PR-Aktion war, es war einfach ein Zufall, dass ein NPD-Vize dort mitgespielt hat. Das Team wusste auch nichts davon und ich möchte nicht wissen, wie viele normale Menschen, ohne rechten Hintergrund, davon nun wussten oder sich dafür interessiert haben. Man kann auch in Allem eine PR-Sache der NPD hineininterpretieren, wenn man nur tief genug wühlt. In diesem Fall eher weniger.

Ich wusste es ehrlich gesagt nicht, aber wenn ich es gewusst hätte, dann wäre es mir trotzdem egal gewesen. Ich habe für die NPD keine großartige Aufmerksamkeit übrig und bekomme ohnehin nur sehr selten etwas mit, was dort abgeht. Dazu muss es schon etwas sein, was medial breitgetreten wird, aber ansonsten weiß ich von nichts.

Ansonsten ist die Chance wirklich sehr groß unter 100 Leuten mindestens 10 Menschen zu finden, die entweder hardcore Rechts sind oder eine leichte Einstellung haben. Finde ich auch nicht weiter schlimm.

Jetzt kann man ja auch fair sagen, wenigstens hat der NPD-Vize mal "richtig" gearbeitet wäre doch auch mal ein Ansatz, aber seine Filmkarriere wird es wohl nicht ankurbeln und die PR-Aktion war offensichtlich nicht gut genug, weil ich und offensichtlich viele hier, das gar nicht wussten. Werden wohl nur die Bomberjacken- und NPD-Fans wissen!