Notfallrucksack für den Fall eines Wohnungsbrandes sinnvoll?

Aktuell hat es schlimme Brände in Kalifornien gegeben, bei dem viele Menschen gestorben sind und andere ihr komplettes Heim verloren haben. Nun habe ich gehört, dass es durchaus sinnvoll sein soll, wenn man für den Notfall einen Rucksack packt. Diesen soll man im Brandfall nur noch schnappen müssen und das Haus verlassen.

In den Notfallrucksack sollte man etwas Wasser und auch wichtige Medikamente packen, die man täglich braucht. Aber auch durchaus wichtige Unterlagen oder das ein oder andere Erinnerungsstück, dass einem viel bedeutet. Die Idee finde ich nicht schlecht. Aber es ist ja nicht gewährleistet, dass man im Fall eines Brandes noch an den Rucksack ran kommt. Ein Rucksack sollte deswegen gewählt werden, damit man die Hände frei hat.

Was haltet ihr von solch einem Notfallrucksack? Habt ihr selbst schon einen? Was würdet ihr in den Notfallrucksack packen? Wo ist der richtige Ort, um diesen zu deponieren? Oder meint ihr, dass man sich so einen Rucksack sparen kann? Ist es eher Glück, wenn man diesen im Falle eines Brandes noch mitnehmen kann?

Es ist doch völlig absurd die Situation der Menschen in Kalifornien mit der eigenen Situation zu vergleichen. Natürlich würde ich die wichtigen Sachen zusammen packen wenn ich in Los Angeles und Umgebung wohnen würde und jederzeit mit einer Evakuierung rechnen müsste, aber ich wohne in Deutschland und habe noch nie einen Waldbrand erlebt.

Die Empfehlung mit dem Wasser macht im trockenen Kalifornien sicher Sinn, aber wenn man hierzulande sein Haus verlassen muss - ist mir wegen Bombenentschärfungen schon passiert - wird man mit Getränken sehr gut versorgt. Auch die medizinische Versorgung ist in Deutschland gewährleistet.

Wichtige Unterlagen würde ich in einem feuerfesten Safe unterbringen, das ist wesentlich sicherer als sie in einem Rucksack herum liegen zu haben. Wie gesagt, das würde ich höchstens machen wenn eine Evakuierung sehr wahrscheinlich ist.

Ich halte es für derart absurd unwahrscheinlich, dass mich in meinen vier Wänden in einem deutschen Vorort fernab von Naturkatastrophen aller Art die Bude abbrennt, dass ich nie auf die Idee kommen würde, mir einen Luftschutzkoffer herzurichten. Schließlich leben wir hier glücklicherweise auch nicht in einer Zeit, als Fliegerangriffe ganze Städte in Schutt und Asche gelegt haben. Als man täglich in den Keller rennen und hoffen musste, im Zweifelsfall rechtzeitig gefunden zu werden, war es sicher sinnvoll, die wichtigsten Unterlagen am Mann zu haben.

Aber wenn hier eine derart übereilte Evakuierung nötig werden sollte, ist wahrscheinlich das Atomkraftwerk in der Nähe undicht geworden, und meine Blutdrucksenker werden mir das Leben auch nicht retten. Alle anderen Gründe sind in meinen Augen noch unwahrscheinlicher als ein Atomunfall. Bei einer Bombenentschärfung o.ä. laufen Evakuierungen ja auch systematisch geplant und durchdacht ab, sodass mir im Zweifelsfall genügend Zeit bleiben würde, um das Nötigste zu packen.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in dem Haus, in dem ich wohne, so brennt, dass ich schnell raus muss, weil es ein modernes Gebäude ohne Holz ist. Selbst die Kellerabteile sind aus Stein und Metall. Wenn das Haus evakuiert werden müsste, hätte ich alles schnell zusammen. Das wären nur zwei Ordner mit Dokumenten und mein Portemonnaie. Fotos habe ich digitalisiert. Erinnerungsstücke besitze ich nicht.

Nur weil ich es wegen eines Brandes aus dem Haus muss, werde ich nicht gleich verdursten und verhungern und meine Blutdrucktabletten bekomme ich dann bestimmt auch ausnahmsweise ohne Rezept in der nächsten geöffneten Apotheke.

Allerdings hatte ich vor ein paar Jahren einmal Angst vor einem längeren Stromausfall, etwa durch Sabotage. Für diesen Fall hatte ich einen Vorrat an Wasser und essen. Diese Phase ist wieder vorbei. Ich sollte die Vorräte aber mal wieder auffüllen.