Noch nie Schwimmunterricht in der Schule gehabt haben?
Obwohl ich Abitur gemacht habe und somit dreizehn Jahre zur Schule gegangen bin, hatte ich nie Schwimmunterricht gehabt. Bei mir wurde das einfach an keiner Schule angeboten, auf die ich gegangen bin, weder im Sportunterricht, noch als zusätzlichen Kurs. Dabei gab es in den Städten immer ein Schwimm- beziehungsweise Hallenbad. Allerdings hat es mich nie gestört, dass ich nie Schwimmunterricht gehabt hatte und ich bin ganz froh darüber, dass ich drum herum gekommen bin. Ich hätte nie Lust darauf gehabt, mit der Klasse schwimmen zu gehen.
Geschadet hat mir das Ganze nie, auch wenn ich generell nie einen Schwimmkurs besucht habe. Ich kann dennoch auf mehreren Arten schwimmen und auch tauchen, wobei ich mir das alles einfach selbst beigebracht habe. Allerdings habe ich nun schon oft gehört, dass es ungewöhnlich sei, noch nie Schwimmunterricht gehabt zu haben. War bei euch Schwimmunterricht auf eurer Schule Pflicht oder seid ihr da auch erfolgreich drum herum gekommen?
In meiner Schule gab es Schwimmunterricht, ich glaube ich bin zwei Halbjahre lang in den Genuss gekommen, später war das dann einer der Wahlkurse und ich habe dann andere Sportarten gewählt.
Ich hätte den Unterricht auch nicht gebraucht. Meine Eltern sind mit mir schwimmen gegangen und haben es mir auch beigebracht und im Schwimmunterricht habe ich absolut nichts dazu gelernt. Höchstens wie man sich im Becken möglichst unauffällig verhält damit es der Lehrerin nicht auffällt, dass man nicht die geforderte Anzahl an Runden geschwommen ist.
Wir hatten immer ein Halbjahr Schwimmen. Also in der Grundschule war es immer ein halbes Jahr schwimmen und das andere Halbjahr Sport. Auf dem Gymnasium war es dann immer ein Halbjahr die Doppelstunde Schwimmen, die Einzelstunde Sport und das zweite Halbjahr alle drei Stunden Sport.
Allerdings hatten wir immer ein Schwimmbad in der Schule. Das Bad, die Sporthalle, eine Halle zum Geräteturnen und der Sportplatz gehörten einfach zur Ausstattung. Da war das ohne großen Aufwand möglich. Mein Mann hatte im gleichen Bundesland in einer anderen Stadt viel weniger Schwimmunterricht, weil die immer mit dem Bus zum Bad fahren mussten.
Gelohnt hat sich der Unterricht bei uns auf jeden Fall. Wir wurden optimal auf die Aufnahmeprüfung der Sporthochschulen vorbereitet und haben alle zumindest versucht, das Rettungsschwimmabzeichen zu bekommen. Bronze müssen beispielsweise Lehrer und Jugendbetreuer haben, die mit Kindern schwimmen gehen. Das ist super für Ferienjobs.
In der Grundschule und auch später auf dem Gymnasium hatte ich Schwimmunterricht, wobei ich da gerne drauf verzichtet hätte. Schwimmen habe ich da nicht gelernt und in der Grundschule bin ich bei irgendwelchen Übungen mehrfach abgesoffen, sodass ich mich geweigert habe, nochmal ins Wasser zu gehen und auf dem Gymnasium war ich der einzige Nichtschwimmer und habe immer geschwänzt. Interessanterweise ging das meinem Freund auch so.
Ich finde es nicht schön, dass man Kinder zum Schwimmunterricht zwingt. Wenn das was Freiwilliges wäre, dann wäre es ja ok, aber nicht als Pflicht für alle. Man hätte mich ohnehin als Nichtschwimmer vom Schwimmunterricht befreien sollen, denn was sollte ich da? Zusehen, wie die anderen ihre Schwimmstil- und Sprungübungen machen?
Zumindest bin ich froh darüber, dass der Lehrer mir da keine Probleme gemacht hat. Der wusste sicherlich genau, dass ich immer schwänze und nicht wirklich krank bin und dass ich auch nicht ständig meine Regel haben kann. Aber er hat mich machen lassen, weil er wohl auch wusste, wie sinnlos es ist, einen Nichtschwimmer im Gymnasium zum Schwimmunterricht zu zwingen.
Zitronengras hat geschrieben:Man hätte mich ohnehin als Nichtschwimmer vom Schwimmunterricht befreien sollen, denn was sollte ich da? Zusehen, wie die anderen ihre Schwimmstil- und Sprungübungen machen?
Das finde ich unmöglich! Also nicht von dir, deine Haltung ist verständlich. Aber wenn ein Schüler Nichtschwimmer ist, dann hat der Lehrer das zu ändern. Normalerweise kann man auch nicht am Stufenbarren turnen, wenn man das noch nie gemacht hat. Aber das wird vermittelt.
Nur ist es nicht tödlich, den Stufenbarren nicht zu beherrschen. Ertrinken ist dagegen die dritthäufigste Todesursache bei Kindern. Nur Verkehrsunfälle und Verbrennungen kosten mehr Leben. Wenn Schwimmunterricht stattfindet, dann ist es eine Frechheit, Nichtschwimmer hängen zu lassen!
Bei mir in der Grundschule war es üblich, dass die Viertklässler einmal in der Woche zwei Stunden Schwimmunterricht hatten. Mich hat das ziemlich gestört. Der einzige Sport, den ich je konnte, war schwimmen, das war nicht das Problem, aber der Unterricht fand direkt morgens statt.
Durch die Fahrt mit dem Bus fiel dann quasi danach die große Pause aus, so dass man im Bus essen musste. Ich hatte noch das Glück, dass wir gegenüber der Schule wohnten, dann kam meine Mutter meistens und nahm die nassen Sachen mit und gab mir meinen Tornister.
Am Gymnasium war es dann ähnlich blöd. Da fiel die Schwimmstunde auf die dritte und vierte Stunde und es wurde vorausgesetzt, dass wir während der Pausen davor und danach zum Schwimmbad hinüber liefen. Das ganze fiel in die sechste Klasse und da gab es dann auch immer Zoff wegen der Haartrockner.
Später hat es sich dann ab und an im Sommer ergeben, dass sich ein Sportlehrer erbarmt hat, die Sportstunde ins Freibad zu verlegen. Da konnte man dann auch gleich unauffällig verschwinden und den Nachmittag dort bleiben.
Ich hatte auch nie Schwimmunterricht in der Schule, weiß auch nicht wieso. Vielleicht gab es Lehrermangel oder so, ich weiß es nicht. Aber gefehlt hat mir trotzdem nichts, weil mein älterer Bruder mir Schwimmen beigebracht hat und mit mir auch oft geübt hat, bis ich es gut genug konnte, um nicht zu ertrinken, wenn was sein sollte.
Ich finde es schon wichtig, dass man Schwimmen kann, damit man nicht ertrinkt, wenn es darauf ankommen sollte. Aber wo man das Schwimmen lernt, spielt doch im Endeffekt keine Rolle.
Capri hat geschrieben:Ich finde es schon wichtig, dass man Schwimmen kann, damit man nicht ertrinkt, wenn es darauf ankommen sollte. Aber wo man das Schwimmen lernt, spielt doch im Endeffekt keine Rolle.
Leider spielt genau das doch eine Rolle. Mittlerweile können 50 Prozent der Grundschüler nicht schwimmen. Immer weniger Eltern nehmen sich die Zeit, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen. Viele Spaßbäder haben nur noch maximal 80 Zentimeter tiefes Wasser.
Da geht das natürlich nicht wirklich. Außerdem schrecken die hohen Preise ab. Und wenn man bis wer weiß wo fahren muss, dann macht es diese Aufgabe auch nicht leichter. Wenn das nicht so gefährlich wäre, wäre das alles egal. Aber so?
In der Grundschule hatte ich die ganzen vier Jahre durchgehend Schwimmunterricht, wenn ich mich richtig erinnere, und in der Realschule dann noch in der 5. und 6. Klasse. Auch durchgehend, halbjährlich gewechselt wurde da nicht.
An der Grundschule von meinem Sohn ist es so, dass er ab der 3. Klasse Schwimmunterricht haben wird. Wie ich gehört habe, wird da anscheinend gewünscht, dass die Kinder bereits schwimmen können. Mein Sohn hat da aber kein Interesse daran und ich habe schon alles versucht, um ihn dazu zu motivieren, dass er schwimmen lernt, ohne Erfolg. Wenn sich das in den nächsten 1,5 Jahren nicht ändert, weigert er sich da wahrscheinlich, mitzumachen,
Da geht das natürlich nicht wirklich. Außerdem schrecken die hohen Preise ab. Und wenn man bis wer weiß wo fahren muss, dann macht es diese Aufgabe auch nicht leichter. Wenn das nicht so gefährlich wäre, wäre das alles egal. Aber so?
Na ja, was heißt gefährlich? Man muss sich als Nichtschwimmer ja nicht im Wasser aufhalten. Komme mir jetzt bitte nicht mit irgendwelchen Ertrunkenen-Statistiken. Darum geht es nicht. Wenn man nicht schwimmen kann, dann wird man vielleicht auch kein gesteigertes Interesse an Ausflügen ins Schwimmbad haben oder an Wildbächen herumspielen.
Ich finde, man muss nicht schwimmen können und kann so auch prima leben. Das Schwimmen ist keine Muss-Fähigkeit wie Schreiben oder Lesen. Auch ohne Seepferdchen ist ein ganz normales Dasein möglich.
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