Nimmt Cholera auf Haiti jemals ein Ende?
Ich habe damals wegen dem Hurricane Katrina (ich glaube das war 2005) zum ersten Mal von Cholera auf Haiti gehört. Damals war das schon ein ziemliches Problem, weil der Keim ja in der Regel wasserbrütig ist, also das Wasser besiedelt und dort die optimalen Überlebensbedingungen vorfindet. Da wir Menschen aber auch Wasser zum Überleben brauchen, löst dieses Pathogen große gesundheitliche Beschwerden aus, die unter Umständen auch tödlich sein können.
Ich hatte eigentlich erwartet, dass das Problem inzwischen mehr oder weniger gelöst wäre, aber wurde vor kurzem durch einen Vortrag über die Weltseuchenlage einer WHO-Mitarbeiterin eines besseren belehrt. Die Rednerin meinte nämlich, dass Haiti jedes Jahr mit Cholera zu kämpfen hätte durch die Hurricane-Saison. Das alte Problem mit der Cholera wäre nicht wieder im Griff, wobei dann ein Wirbelsturm um die Ecke käme und das Problem noch verschlimmern würde. Das ist natürlich sehr schlecht für die Bevölkerung und das möchte ich gar nicht bestreiten.
Kann man das Problem auf Haiti überhaupt noch in den Griff kriegen bezogen auf die Cholera? Oder wird das nie der Fall sein, auch nicht durch passende Bauweise und Sicherheitsmaßnahmen? Muss man das akzeptieren, dass Haiti bedingt durch seine geographische Lage eher im Nachteil ist und dass es dort nie sauberes Trinkwasser geben wird? Oder wäre das durchaus möglich, aber an der Umsetzung und Planung (und dem Geld) scheitert es?
Machbar wäre es schon, wenn du das Trinkwasser komplett von anderer Stelle anlieferst und dich nicht mehr auf die Reserven dort vor Ort verlässt. Aber wer soll das bezahlen? Die Bevölkerung vor Ort ist immer noch gebeutelt, war vorher schon Arm und kann es sich auch nicht leisten das Wasser aus Kanistern und Flaschen zu kaufen und so wird weiter das Grundwasser mit benutzt, welches noch verseucht ist.
Damit man das wieder als Trinkwasser deklarieren könnte und auch bedenkenlos benutzen, müsste es komplett aufgearbeitet werden. Damit ist es aber noch nicht getan, auch das umliegende Gewebe wie die Steine und der Boden sind davon verseucht und müssten abgetragen und erneuert werden. Das kann keiner bezahlen und somit wird das auch weiter vor sich hin siechen und immer weitere Kreise ziehen, welches sich durch neue Ereignisse natürlich dann auch weiter verbreitet und ausdehnt auf Schichten, die bislang noch nicht betroffen waren.
Was soll denn der Hurrikan Katrina mit der Cholera auf Haiti zu tun haben? Der war doch gar nicht da. Die Epidemie gibt es seit 2010 nach einem Erdbeben. Eingeschleppt haben UN-Soldaten aus Nepal den Keim, die nach dem großen Erdbeben 2010 geholfen haben. Die sanitären Bedingungen im Camp waren unter aller Würde. Überschwemmungen haben dann die Fäkalien aus dem Camp in einen Fluss gespült und den Erreger verbreitet.
Da damals das Wasser in Flaschen abgefüllt und verteilt worden ist, eroberte die Cholera große Gebiete der Insel. Jetzt schieden zig Erkrankte den Erreger aus. Die typischen Überschwemmungen der Regenzeit und ein Hurrikan (Tomas, nicht Katrina, ist ja auch fünf Jahre später) tun ein Übriges.
Jetzt wird man der Lage kaum Herr. Verseuchte Reservoirs können sich durch die Regenzeit, Erdbeben und Hurrikans immer wieder mit sauberem Wasser mischen. Eine kostengünstige antibiotische Prophylaxe für Soldaten aus Risikogebieten wie Nepal hätte das verhindern können.
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