Nicht wollen, dass Eltern bei Umzug helfen?

In einem anderen Beitrag schrieb ich schon, dass meine Freundin eine Wohnung in Aussicht hat und nächste Woche der Mietvertrag unterschrieben werden soll. Ihr Freund wird mit ihr umziehen, möchte aber nicht, dass sie den Familien von dem genauen Umzugsdatum erzählt. Die wissen zwar, dass bald ein Umzug anstehen wird, aber nicht wann und auch nicht in welche Wohnung konkret.

Ihr Freund argumentiert damit, dass sich nur beide Familien - genauer gesagt die Eltern der beiden - einmischen würden und ständig helfen wollen würden. Er befürchtet, dass die Eltern dann besser wissen wollen, wo welche Möbel zu stehen haben, welche Gardinen zu den Möbeln besser aussehen würden und in welcher Farbe die Wände gestrichen oder tapeziert werden müssten. Er befürchtet dann komplett bevormundet zu werden und gar kein Mitbestimmungsrecht zu haben und hat daher meiner Freundin gesagt, dass sie lügen soll, wenn sie nach der Wohnung gefragt wird. Sie fühlt sich aber nicht wohl dabei und möchte nicht lügen.

Sie kennt ja ihre eigenen Eltern und weiß, dass diese niemanden bevormunden würden. Sie würden sich komplett nach den Wünschen des Paares richten, was er aber nicht einsehen möchte. Er hat da Vorurteile, möglicherweise, weil er ihre Eltern nicht so gut kennt. Von seinen Eltern kennt er derartige Bevormundungen schon und rechnet auch gar nicht mit was anderem. Sie möchte aber nicht, dass die Eltern sich durch so ein Verhalten gekränkt fühlen und dann der Familiensegen schief hängt. Könnt ihr verstehen, dass man nicht will, dass die Eltern beim Umzug helfen? Die beiden wären ansonsten nur zu zweit und müssten alles alleine stemmen, was meiner Freundin zu viel ist.

Im anderen Beitrag sagte ich bereits, wie reichlich dämlich ich die Denkweise und das Verhalten des Partners deiner Freundin finde. Wäre es ein echter gestandener Mann, der auch Selbstbewusstsein hat und ein Durchsetzungsvermögen, dann würde ihn niemand einfach bevormunden, übergehen oder gar vorschreiben wie er seine eigene Wohnung zu gestalten hat. Offenbar gehört er aber zu der Kategorie "Würstchen" und schafft es einfach nicht seinen Mund zu öffnen wenn es drauf ankommt, sondern nur um einfach Lügenkonstrukte zu improvisieren und andere noch mit hinein zu ziehen.

Ganz ehrlich, wäre ich die Freundin von diesem Mann dann würde ich gar nicht erst mit ihm zusammenziehen. Das steht bereits unter keinem guten Licht, wenn es mit der ersten gemeinsamen Wohnung schon so anfängt. Auch kann ich es nicht verstehen, dass sie sich nicht mehr durchsetzt und auch die sachlichen Argumente bringt wie Hilfe beim Tragen usw.

An ihrer Stelle würde ich nun keinen Finger mehr krumm machen, wenn der Herr es alleine machen möchte ohne Hilfe, dann soll er es auch machen. Vielleicht sieht er es dann einmal ein, was das für eine Menge Arbeit in beschränkter Zeit ist und es kaum alleine schafft. Vielleicht bewegt die körperliche Arbeit einmal seinen Geist zu einer logischeren Gedankenweise.

Ich bin über jede helfende Hand bei einem Umzug froh, egal ob es sich nun um den Nachbar handelt oder auch meine eigenen Eltern. Würde sich jemand einmischen wollen wie ich mein eigenes Zuhause gestalte, dann bin ich durchaus in der Lage diese Person in ihre Schranken zu weisen und auch eindeutig zu artikulieren, dass ich mich dort wohl fühlen muss und nicht meine Eltern. Somit ist das Thema auch schnell vom Tisch.

Ich kann das nicht so recht verstehen. Ich hätte mir für meinen Teil wirklich gewünscht, dass meine Eltern mir beim Umzug geholfen hätten, wobei ich sie auch darum gebeten habe. Leider wurden Ausreden gesucht, weshalb das einfach nicht gehen würde. Im Endeffekt musste ich den größten Teil alleine machen, beim Transport hat mir jedoch mein Freund geholfen. Wir mussten dabei alle Sachen mühsam mit Koffern und den öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren.

Jedenfalls finde ich es ganz schön, wenn die Eltern beim Umzug auch etwas mithelfen, vor allem dann, wenn man aus dem Elternhaus auszieht. Es steht ja doch so einiges an und es ist schön, wenn man nicht alles komplett alleine machen muss. Natürlich ist das auch machbar, aber anders ist es schöner, zumal man als Kind sicherlich auch den Eltern beim Umzug helfen würde.

Ich hätte da auch keine Angst, dass die Eltern allein entscheiden wollen, wo alles hinkommt. Es ist ja immerhin nicht ihre Wohnung, sondern die eigene und sobald der Umzug gestemmt ist und die Eltern wieder weg sind, hat man ja auch selbst das Sagen und kann gegebenenfalls auch noch etwas umräumen.

Ich kann die Denkweise des Freundes auch gar nicht nachvollziehen. Nur weil seine Eltern eher bevormundend sind, müssen das nun ihre Eltern oder alle Eltern allgemein sein? Das will mir nicht so in den Kopf.

Auch frage ich mich, wie er denn den Umzug alleine mit seiner Freundin bewältigen möchte? Es gibt doch sicherlich schwere Möbel zu transportieren, die die Freundin vielleicht gar nicht getragen bekommt. Ich finde das Verhalten des Freundes sehr egoistisch und mich würde es auch sehr stören, wenn es schon vor dem Umzug so ein Theater gäbe.

Die Eltern der Freundin könnte ich verstehen, wenn sie gekränkt wären. Solche dummen Aussagen, dass sie sich einmischen und die Entscheidungen des Paares in Frage stellen könnten, sind ja auch nicht gerade nett. Ich würde mich da schon versuchen durchzusetzen. Oder mein Partner könnte ganz alleine umziehe. Wie soll das denn auch nur zu Zweit zu stemmen sein?