Nicht verhinderbar: Google kennt jeden
Ich habe zwar immer schon gewusst, dass Google eine Datenkrake ist und dass es der wahrscheinlich einzige Sinn dieses Unternehmens ist, möglichst viele Daten zu sammeln und für eventuelle spätere Zwecke aufzubewahren. Aber die wahre Dimension ist mir erst kürzlich bewusst geworden. Ich habe meine Eltern gebeten, mir einige alte Fotos zu schicken. Darunter waren auch Klassenfotos.
Ich lege zur Zeit Alben mit Google Fotos an und war am Anfang von der Gesichtserkennung ganz begeistert, bekam dann aber ein mulmiges Gefühl, als ich sah, wie genau Google die Leute erkennt. Ich hatte von einer Person ein Kleinkindbild im Halbprofil. Google erkannte es selbst noch, als das Kind 12 Jahre alt war und es ein wenig unscharf auf einem Klassenfoto erschien. Ich wusste nicht, dass die Gesichtserkennung schon so gut funktioniert.
Ich wollte dann bestimmte Fotos löschen, wo Personen drauf waren, von denen ich weiß, dass sie nicht im Internet erscheinen wollen. Aber mein Neffe meinte, ich würde doch nicht ernsthaft glauben, dass Google die Fotos wirklich löscht, wenn es sie einmal hat. Dazu braucht man noch nicht einmal Google Fotos. In dem Moment, wo jemand per Googlemail Fotos verschickt, hat Google sie. Irgendwann wird es sie vielleicht brauchen können.
Hat Google schon Fotos von jedem? Ist das überhaupt verhinderbar? Viele Menschen haben ja wahrscheinlich schon einmal Klassenfotos oder Urlaubsfotos per Googlemail weitergeschickt. Es reicht schon, die Fotos auf einem synchronisierten Handy mit Google Konto zu haben. In dem Moment hat sie Google auch. Sehe ich das falsch? Wenn das so ist, dann hat Google wirklich Fotos von jedem, auch wenn derjenige aus Datenschutzgründen das Internet meidet und auch kein Handy hat.
Natürlich bezahlst du mit deinen persönlichen Informationen dafür, dass du die Google Dienste kostenlos nutzen kannst. Nichts für ungut, aber ich finde es extrem naiv zu glauben, dass ein milliardenschwerer Konzern dir seine Dienste aus reiner Menschenfreude zur Verfügung stellt und, dass die Milliarden teure technische Infrastruktur dafür sich schon irgendwie von selber finanziert. Ich finde es auch reichlich naiv zu glauben, dass Fotos, die man im Netz teilt, irgendwie privat seien.
Natürlich kann man es verhindern, dass die eigenen Daten bei Google landen, aber das ist dann halt nicht so schön einfach und nicht so schön kostenlos und man muss seine Gewohnheiten ändern.
Und Google ist übrigens verpflichtet dir Auskunft darüber zu geben welche Daten von dir gespeichert wurden bzw. mit deinem Konto verbunden sind. Ich kenne Leute, die Auskunft verlangt haben. Mach dich für sehr sehr lange Listen mit Suchanfragen bereit und die Erkenntnis, dass man ganz schön viel Mist im Netz sucht und anschaut.
Mir geht es hier hauptsächlich um die Bilder. Wenn mich irgendwer zufällig auf einem öffentlichen Platz mit seinem Handy, vielleicht sogar unscharf, fotografiert, und das Handy ist synchronisiert, dann hat Google mein Gesicht. Es ist unmöglich von Google zu erfahren, welche Fotos das Unternehmen von mir hat. Dazu müsste ich wiederum Google die Beziehung von meinem Namen und meinem Gesicht preisgeben und das will man ja erst recht nicht. Niemand kann sich dem entziehen, außer wenn er nie aus dem Haus geht. Das wollte ich damit deutlich machen.
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