Nicht vergessen wollen, was man beruflich mal gelernt hat?

vom 26.12.2018, 09:16 Uhr

Eine Bekannte von mir hat nach dem Abitur eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert. Ursprünglich mit dem Ziel, anschließend Medizin zu studieren, doch sie überlegte es sich anders. Studiert hat sie dann nach der Ausbildung trotzdem, aber ein anderes Fach und sie hat sich nebenbei das Studium durch einen Job im Krankenhaus finanziert.

Mittlerweile ist sie im Master, wobei inzwischen klar ist, dass sie nach dem Abschluss was völlig anderes machen wird als sie in der Ausbildung gelernt hat. Sie interessiert sich für den Forschungsbereich in ihrem Studiengang, traut sich aber nicht, ihren Minijob im Krankenhaus aufzugeben. Sie sagt selbst, dass sie Angst hat, dann die Inhalte aus der Ausbildung und das Berufsleben im Krankenhaus zu vergessen und dass sie das Wissen so lange wie möglich erhalten möchte. Ich kann das nur bedingt nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Denn sie hat doch bewusst ein Studium eingeschlagen, das mit ihrem alten Berufsleben gar nichts zu tun hat.

Es sollte doch klar sein, dass sie früher oder später mit dem Beruf der Krankenschwester abschließen muss, sonst hätte sie ja nicht studieren brauchen. Wie seht ihr das? Könnt ihr nachvollziehen, dass man so gar nicht vergessen möchte, was man mal beruflich gelernt hat? Gerade, wenn man das Wissen so gar nicht brauchen wird und eine völlig andere Richtung einschlagen möchte? Wie würdet ihr in dem Fall agieren?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Interessen können sich im Laufe des Lebens ändern. Das kann man nicht vorhersagen. Da ist es doch nur vernünftig, zweigleisig zu fahren, wenn man die Chance dazu hat. Ich würde in diesem Fall auch zu gar nichts anderem raten. Vielleicht braucht sie ja auch später im Leben einmal einen Minijob, entweder als Zuverdienst oder in einer Familienphase, wenn sie Kinder betreut oder Verwandte pflegt. Da ist der Beruf als Krankenpflegerin doch optimal geeignet.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Letztendlich muss man das machen, was einen erfüllt und glücklich macht. Wenn sie das für sich so machen möchte, dann muss sie es eben so machen. Man kann sich auch so weiterbilden um auf dem Laufenden zu bleiben und muss sicherlich nicht einen Nebenjob in dem Bereich machen und dennoch ist das ja auch etwas, was man so nochmal anwenden kann und was einen erfüllen kann. Sie muss nun aber auch sehen, wie sie weiterleben will, da das alles ja auch mit Stress verbunden ist. Prinzipiell finde ich es aber nicht so schlecht, wenn man etwas nicht umsonst gemacht haben will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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