Nicht umziehen, auch wenn Kinder aus dem Haus?
Wir haben in der Uni letztes Jahr in einem Seminar das Lebenszyklusmodell besprochen. Dieses Modell erklärt, zu welchem Zeitpunkt des Lebens der Standort verlagert wird und warum. So zieht man beispielsweise als Student aus dem Elternhaus aus, dann zieht man eventuell mit dem Partner zusammen, dann kommen Kinder und man braucht mehr Platz und letzten Endes verlassen die Kinder das Nest und man zieht wieder in eine kleinere Wohnung.
Ich habe auch schon viele Elternpaare gesehen, bei denen das so gelaufen ist. Bei meinem Onkel ist das jedoch anders gelaufen und er hat sich bewusst dagegen entschieden, als die Kinder ausgezogen sind. Mein Onkel hat nämlich vier Kinder und wohnt in einem gemieteten Reihenhaus mit 6 Zimmer, drei Bädern, Küche und Kellergeschoss. Es ist also extrem viel Platz da und eigentlich könnte man meinen, dass das zu viel Platz wäre für ihn und seine Frau.
Jedoch hat sich so viel Platz durchaus als praktisch erwiesen, weil seine Kinder teilweise weiter weggezogen sind, noch dazu mit Partner und teilweise mit eigenen Kindern, dass sie dann eben direkt mehrere Tage übernachten, wenn sie denn mal zu Besuch kommen. Da ist es natürlich sehr praktisch, wenn so viel Platz zu Hause ist, denn wer schickt sein Kind dann gerne ins Hotel?
Würdet ihr in eine kleinere Wohnung ziehen, wenn die Kinder alle aus dem Haus wären? Wovon würdet ihr das abhängig machen?
Ich persönlich kenne es so, dass es normal ist, in seinem Eigenheim wohnen zu bleiben, auch wenn die Kinder schon lange ausgezogen sind. Manchmal übernehmen die Kinder das Haus oder zumindest eine Wohnung, oft aber auch nicht.
Das trifft zumindest zu, wenn es sich bei dem Haus um Eigentum handelt. Wenn das Haus nur gemietet ist, wird das sicherlich öfters vorkommen, dass man auszieht, sobald man den Platz nicht mehr braucht.
Letztendlich ist es eine Geldfrage. Wenn man das Geld hat, kann man das Haus ja problemlos behalten, solange man noch in der Lage ist, es auch zu pflegen. Irgendwann im Alter kommt der Punkt, an dem das nicht mehr geht und man entweder noch mehr Geld für entsprechende Dienstleistungen in die Hand nehmen muss oder die Familie das übernimmt.
Ich denke, dass man im Alter nur in eine kleinere Wohnung muss, wenn man sich eine große Wohnung nicht mehr leisten kann, beispielsweise dadurch dass man nur eine kleine Rente bekommt. Ich würde es dennoch immer vorziehen in der Wohnung oder dem Haus zu bleiben, in dem man auch mit dem Kind gewohnt hat.
Immerhin verbindet man das Haus dann auch mit Erinnerungen und man hat dann auch immer noch ein Zimmer, wenn das Kind mal zu Besuch kommen möchte. Das Kind muss ja nicht immer ins Hotel gehen, wenn man den Platz noch haben kann und vor allem ist es ja auch ganz schön ein bisschen Platz für sich zu haben und sich nicht einengen zu müssen.
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