Nicht mit Bekannten für die Freizeit planen können
Wenn ich den Kreis meiner Freunde und Bekannten so betrachte, stelle ich fest, dass die Zuverlässigkeit doch ganz unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Bei den meisten ist es so, dass man sich darauf verlassen kann, dass ein Treffen klappt, dass sie pünktlich sind und Verabredungen als verbindlich angesehen werden.
Umso mehr fällt es dann auf, wenn es Leute gibt, welche hier eben nicht so sind. Zum Beispiel: Ein Bekannter von mir kommt bei allen Leuten immer zu spät, zwischen 10 Minuten und 2 Stunden. Wenn man ihn am Samstagmittag fragt, ob er heute Abend Zeit hat, dann meint er nur, dass er später Bescheid gibt. Die Chance ist dann 50:50, dass er tatsächlich Zeit hat. Da es der gleiche Bekannte aber grundsätzlich schafft pünktlich zu sein, wenn er zum Bus muss oder ins Kino geht, fragen ich und ein paar andere sich, warum er dieses Verhalten an den Tag legt.
Warum auch immer, mit so jemanden kann man quasi nicht wirklich planen. Und ich und ein paar Freunde haben mittlerer Weile immer weniger Lust, diese Person einzuladen oder mit ihr etwas unternehmen zu wollen, weil man einfach nie weiß, ob es klappt. Kennt ihr sowas in eurem Freundes- und Bekanntenkreis? Habt ihr Verständnis? Sprecht ihr so ein Verhalten direkt an (mit dem Risiko, dass der Kontakt beendet wird)?
Ich denke, dass es ja mal vorkommen kann, dass man nicht genau sagen kann, ob man Zeit hat oder nicht und dann eben Bescheid gibt, dass man sich später nochmal meldet. Oder auch, dass einem etwas dazwischen kommt, wenn man zuvor eine Verabredung ausgemacht hat. Allerdings gebe ich dann so schnell wie möglich Bescheid.
Ebenso, wenn man merkt, dass man es nicht pünktlich schafft. Ich finde es unverschämt, wenn man jemand so lange warten lässt. Da würde ich irgendwann auch keine Treffen mehr eingehen wollen. Ich hätte keine Lust darauf, wenn jemand so unzuverlässig ist. Ich denke, dass man auch damit rechnen muss, dass man irgendwann nicht mehr eingeladen wird, wenn man dann einfach nicht richtig planen kann.
Dass jemand manchmal kurzfristig erst weiß, ob er Zeit hat, das finde ich nicht so schlimm, auch wenn es eine Planung natürlich nicht gerade vereinfacht. Wenn jemand aber quasi grundsätzlich zu spät kommt, dann ist das etwas, was ich gar nicht haben kann, weil ich ein sehr pünktlicher Mensch bin. Sicher kann immer mal etwas dazwischen kommen, aber dann muss man sich melden.
Wenn das nicht passiert und man sich schon bei der Planung auf eine Verspätung von bis zu zwei Stunden einstellen muss, dann könnte ich mit dieser Person auch nicht gut für die Freizeit planen. Das würde ich dann definitiv auch ansprechen, weil es ja auch gar nichts bringt, wenn ich den Ärger darüber in mich hinein fresse. Wenn der Kontakt dann beendet wird, dann war er wohl auch nicht wichtig genug. So würde ich das dann sehen.
Ich selber bin sehr spontan in meinen Aktivitäten, mag es aber selber nicht, wenn andere auch dann so spontan sind, dass sie mich zappeln lassen und mir erst kurz vor knapp zu oder absagen. Damit ich wenigstens den Tag planen kann, möchte ich schon mindestens zwölf Stunden zuvor Bescheid wissen, ob die Person jetzt kann oder nicht.
Auch Verspätungen dulde ich nicht sehr gerne. Ich selber bin immer pünktlich. Oft bin ich sogar zu früh bei einem vereinbarten Termin. Es ist nicht mehr so schlimm, wie es einmal war, aber ich bin immer noch überpünktlich. Von den anderen erwarte ich mir dann auch, dass sie zumindest pünktlich kommen. Zehn Minuten lasse ich auch schon einmal gelten, wenn es nicht jedes Mal vorkommt.
Ich finde, dass es ein Zeichen von Respekt ist, wenn man zu einem Treffen pünktlich erscheint und das Gegenteil, wenn man es nicht tut. Wir sind ja nicht in Trinidad und Tobago, wo es die "Rubber Time" gibt, wo man kommt und geht, wenn man gerade Lust dazu hat. In solchen Ländern würde ich komplett durchdrehen, so glaube ich. Oder ich wäre schon von Grund auf anders aufgewachsen.
Ich habe auch einen solchen Kumpel. Bei ihm weiß man grundsätzlich, dass man Warten muss. So standen wir auch schon stundenlang vor seiner Tür und haben gewartet. Wobei er die schlimmere Variante ist, denn er kommt nicht mal im Kino pünktlich. Seit dem er Papa geworden ist, ist das ein bisschen besser geworden. Dennoch ist er etwas unpünktlich. Es ist einfach so seine Art, er lässt sich dann schnell ablenken, macht noch da eine Sache und dort etwas und schaut dabei nicht auf die Uhr.
Wir nehmen das eigentlich mit Humor. Er ist eben so und ihm fällt das extrem schwer. Mit den Zusagen ob es nun klappt oder nicht ist es ähnlich, aber wie gesagt man kennt ihn nur so und wir nehmen das hin, weil er als Freund andere Vorzüge hat und letztendlich für einen da ist, wenn man ihn braucht.
Also das jemand zwei Stunden zu spät kommt finde ich schon ziemlich heftig. Und das würde ich auch ehrlicherweise nicht durchgehen lassen. Wenn dahinter kein triftiger Grund stecken würde, wäre dass das letzte Treffen das ich mit dieser Person ausmachen würde. Ich finde das Ganze nämlich sehr unverschämt, schließlich wartet man auf diese Person und sagt im schlimmsten Fall sogar eine andere Verabredung ab. Wenn man so enorm zu spät kommt sollte man zumindest Bescheid sagen oder die Verabredung gleich absagen. Jemanden zwei Stunden warten zu lassen ist schon sehr dreist.
Natürlich habe ich Bekannte die hin und wieder zu spät kommen. Dann aber meistens weil etwas dazwischen bekommen ist (Parkplatzsuche, Stau etc.) und dann ist es auch völlig in Ordnung. Und es gibt natürlich auch einige Leute mit denen es schwieriger ist etwas auszumachen als mit anderen. Das liegt vor allem daran das schon fast alle Kinder haben und mit Kindern kann man oftmals eben nicht so perfekt planen. Das weiß man aber in der Regel schon vorher, deshalb ist es auch nicht so schlimm wenn es dann doch zu keinem Treffen kommt.
Außerdem kommt es immer darauf an welche Art von Treffen man plant. Macht man zum Beispiel fest etwas aus, wie zum Beispiel einen Kinobesuch für den man vorher schon die Karten besorgen muss, erwarte ich schon das alle kommen bzw. man sich auf seine Freunde verlassen kann. Trifft man sich aber beispielsweise nur auf etwas zum Trinken in einer Bar und man fragt die anderen so ganz Allgemein ob Sie kommen wollen oder nicht, finde ich es nicht schlimm wenn jemand erst kurzfristig Bescheid gibt ob er kommt oder nicht. Schließlich trifft man sich in diesem Fall so oder so, ob jetzt einer weniger oder einer mehr dabei ist dürfte am Ende egal sein.
Ramones hat geschrieben:So standen wir auch schon stundenlang vor seiner Tür und haben gewartet.
Also das hätte ich nicht eingesehen. Ich wäre da nach 10-15 Minuten gegangen und damit wäre das Thema und der Kontakt für mich erledigt gewesen. Ich finde das respektlos, wenn man so mit der Zeit seiner Mitmenschen umgeht und so ein Verhalten würde ich mir nicht gefallen lassen. Es kann ja auch nicht jedes Mal ein Notfall dazwischen kommen, der eine Verspätung von mehreren Stunden rechtfertigen würde. Da fehlt mir jede Form von Verständnis.
Ich mag unzuverlässige Menschen so gar nicht leiden. Und hinhalten lasse ich mich auch von niemandem. Wenn mir jemand sagen würde, dass er noch nicht entscheiden könnte, wann wir eine Unternehmung gemeinsam tätigen könnten, würde ich ihn nach dem genauen Zeitpunkt seiner Entscheidung befragen.
Ohne diese Zusage, würde ich auf eine gemeinsame Unternehmung verzichten. Ich brauche Klarheit und die würde ich einfordern. Auch muss man sich auf gemeinsame Unternehmungen vorbereiten und das wollte ich nicht umsonst tun müssen. Das ganze hat für mich auch etwas mit Respekt zu tun. Wer andere Stunden vor seiner Tür stehen lässt, ist für mich kein Freund.
Eher war das mein Freund für immer gewesen und ich wäre auch gegangen. Solch ein Verhalten würde ich anderen gegenüber ja auch nicht an den Tag legen, warum also dulden. Meine beste Freundin war wirklich ein ganz lieber Mensch. Allerdings kam sie immer eine Stunde zu spät. Irgendwann luden wir sie einfach eine Stunde früher ein und dann war sie halt immer pünktlich.
Aber sie hatte eben nur diese einzige Marotte und mit der konnten wir umgehen, daher ließen wir die ihr auch. Sonst war sie stets zuverlässig und vertrauenswürdig. Auch durfte sie zeitweise meine Tochter betreuen und ließ sich in dieser Hinsicht auch nichts zu Schulden kommen.
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