Neuer Kollegin von Anfang an misstrauen?
Wir haben bei uns schon seit wenigen Monaten eine neue Leitung im Betrieb, wobei da natürlich große Umstrukturierungsprozesse stattfinden, die teilweise immer noch andauern. Nun ist seit diesem Monat eine neue Mitarbeiterin bei uns eingestellt worden, die - wie sich herausstellte - ihre frühere Arbeitsstelle dort hatte, wo die neue Leitung dort gearbeitet hat. Soll also heißen, sie wurde quasi "mitgenommen" von der neuen Chefin und hat davor viele Jahre für sie gearbeitet.
Ich selbst habe die neue Kollegin noch gar nicht angetroffen, daher habe ich noch gar keinen Eindruck von ihr. Sie pendelt erst einmal und soll noch vom alten Arbeitsplatz einige Sachen und Projekte mitnehmen, daher ist sie nur ab und zu bei uns. Daher habe ich sie immer verpasst. Ich weiß aber von den anderen Kollegen, dass dieser neuen Kollegin ziemlich misstraut wird.
Man befürchtet, dass die Neue uns ausspionieren könnte, um dann alles brühwarm der neuen Chefin zu erzählen und uns quasi auszuspionieren und sich selbst dann besser darzustellen. Geht es euch auch so, dass ihr neuen Kollegen von Anfang an misstraut und da eher vorsichtig seid? Oder findet ihr das in dem Fall unbegründet?
Ich kann schon verstehen, dass man da ein wenig misstrauisch ist. Meiner Meinung nach ist es auch nicht gerade eine gute Idee, wenn ich in meinem neuen Betrieb direkt nach meiner Einstellung "auf Teufel komm raus" eine Änderung nach der anderen durchführe. Ich würde erst einmal meine neuen Kollegen kennen lernen wollen, ein Gefühl für mein neues Team entwickeln wollen, welche Dynamik es so gibt, vielleicht persönliche Gespräche und Meetings organisieren, um zu schauen, wo die Mitarbeiter, die schon langjährige Erfahrungen mit der Arbeit in dem Betrieb aufweisen, Veränderungsbedarf sehen.
Für mich hört sich das nach der klassischen Schlangengrube Büro an, wo die MitarbeiterInnen offensichtlich geistig eine ruhige Kugel schieben und sich die Zeit damit vertreiben, Gerüchte in die Welt zu setzen, zu tratschen und anderen Leuten alle möglichen sinisteren Beweggründe zu unterstellen, um sich damit über die Inhaltslosigkeit ihres eigenen Lebens hinweg zu täuschen.
Ich meine, was soll es schon groß zu "spionieren" geben, wenn in der Arbeit und im Kollegenkreis alles halbwegs rund läuft? Was es hier ja offensichtlich nicht tut, wenn das Misstrauen gleich derartig hohe Wellen schlägt. Und ich will auch gar nicht wissen, was das für ein Gefühl ist, als "umstrukturierte" Kollegin in ein derartiges Vipernnest geworfen zu werden, wo einem als allererstes ein mieser Charakter und übles Denunziantentum unterstellt wird, offensichtlich ohne mal logisch darüber nachzudenken. Deswegen habe ich meine Bürojobs in Abteilungen mit gelangweilten Weibern, die nur auf Drama aus waren, auch immer derart gehasst.
Ich denke das die meisten Menschen generell misstrauisch sind wenn jemand Neues die Leitung übernimmt. Die meisten Menschen mögen keine Veränderungen und reagieren in solchen Momenten erst einmal mit Misstrauen. Wenn die neue Chefin dann auch noch eine Kollegin ihres alten Arbeitgebers quasi mitbringt, kann es durchaus sein das der ein oder andere Mitarbeiter misstrauisch wird und Angst hat das er ausspioniert wird.
Andererseits kann ich nicht verstehen warum man vor so etwas überhaupt Angst haben muss. Wenn man seine Arbeit richtig macht gibt es ja quasi nichts zum ausspionieren. Deshalb finde ich das Misstrauen unangebracht. Dementsprechend bin ich neuen Angestellten nicht misstrauisch.
Gerbera hat geschrieben:Und ich will auch gar nicht wissen, was das für ein Gefühl ist, als "umstrukturierte" Kollegin in ein derartiges Vipernnest geworfen zu werden, wo einem als allererstes ein mieser Charakter und übles Denunziantentum unterstellt wird, offensichtlich ohne mal logisch darüber nachzudenken.
Ich habe besagte Kollegin inzwischen besser kennenlernen können und mir die letzten 2 Monate einen eigenen Eindruck von ihr verschaffen können und das Misstrauen ist durchaus berechtigt gewesen. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass besagte neue Kollegin die "Viper" ist, die in unsere Mitte geworfen worden ist. Sie ist intrigant und hinterhältig. Sie ist eine von der Sorte, die vorne herum freundlich tut, aber dir dann genüsslich das Messer in den Rücken rammt.
Es gab inzwischen mehrere Situationen, wo sie Gesprächsinhalte mit Kollegen so dermaßen verdrehte und der Chefin mitteilte, dass man hinterher die A-Karte hatte. Klassisches Beispiel: Die "Viper" wollte, dass Kollegin A für sie einige Aufgaben übernimmt, für die aber nicht A zuständig ist, sondern eindeutig die IT, was auch klar kommuniziert worden ist. A ist nämlich nur für die Buchhaltung und das Personalwesen zuständig. Daraufhin ist aber die Viper zur Chefin gerannt und hat behauptet, dass A ihre Aufgaben nicht erledigen würde, woraufhin A einen ziemlichen Anschiss von der Chefin gekriegt hat, die alles geglaubt hat was die Viper erzählt und nicht mal genauer nachgeforscht hat, was da überhaupt die Hintergründe sein könnten.
Solche Geschichten gab es schon mehrere und mir ist auch schon eine eher harmlose Aussage verdreht und negativ angekreidet worden und es gab Konsequenzen von der Chefin. Man traut sich mittlerweile gar nicht mehr, irgendetwas zu sagen, weil theoretisch alles negativ ausgelegt werden könnte. Das Betriebsklima ist ziemlich gekippt und die Fluktuationsrate ist um 300 Prozent gestiegen.
Die Viper und die neue Chefin scheinen ein besonderes Gespann zu sein, die Viper spielt sich teilweise auf, als wäre sie selbst die Chefin und verteilt diktatorische Anweisungen und wehe man setzt das nicht um, egal ob man zuständig ist oder nicht. Dabei ist sie hierarchisch mit uns auf einer Ebene und hat uns gar nichts zu sagen. Der Chefin scheint es zu gefallen, die lässt die Viper schalten und walten wie sie will.
Generell würde ich niemanden misstrauen, der einfach nur mitgenommen wurde. In dem beschriebenen Fall scheint es aber wirklich sehr negativ gelaufen zu sein und da verstehe ich schon, dass man sich dann entweder bei ihr beliebt macht oder sich fern hält. Mir ist so etwas zu widerwärtig und wenn ich auch woanders arbeiten könnte, würde ich dies dann auch machen. So ein Arbeitsklima ist einfach nichts auf Dauer.
Ich bin aber kein Mensch, der sich schon vorher ein Bild über eine Person macht. Ich möchte mir meine Meinung gerne selber bilden und wenn ich dann den Charakter der Person kennengelernt habe handele ich entsprechend. Vielleicht wäre das in so einem Fall dann zu spät, aber so ist es nun mal meine Art. Es kann ja auch sein, dass da eine nette Person kommt und da gleich Vorurteile zu haben finde ich falsch.
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