Neue Kollegen vor Zuständen im Betrieb warnen?
Ich soll demnächst mit einer studentische Bewerberin einen Probearbeitstag durchführen und ihr dann zeigen, welche Aufgaben sie eben übernehmen sollte, für die ich ansonsten immer zuständig bin. Sie soll als meine Entlastung dienen. Jedenfalls freut sie sich schon total auf den Job und hat mir auch verraten, dass sie bald mit dem Studium fertig ist und dann bei uns weiter beschäftigt werden möchte.
An sich ja kein Problem. Sie malt sich auch ziemliche Karrierepläne bei uns aus, wobei ich das aber unkommentiert gelassen habe. Ich finde, dass jeder selbst eigene Erfahrungen wird machen müssen. Die merkt vielleicht von selbst, dass bei uns reihenweise Leute weglaufen und dass die Fluktuationsrate verdammt hoch ist, weil so viele mit der Leitung nicht klarkommen und die Leitung gewissermaßen anstrengend ist. Würdet ihr Neulingen bzw. Bewerbern direkt sagen, wenn in eurem Betrieb negative Zustände herrschen, sodass jeder, der kann, den Betrieb verlässt sobald es geht? Oder findet ihr das unpassend?
Ich würde schon warnen, wenn man bei bestimmten Personen vorsichtig sein muss. Wenn jemand also von vorne nett ist und man aber weiß, dass er hintenherum petzen geht, dann warne ich vor solchen Leuten, aber ich würde nun nicht unbedingt auf jeden schlechten Umstand eingehen. Wenn sie danach fragt, dann solltest du schon die Wahrheit sagen, aber sonst würde ich das an deiner Stelle auch nicht ansprechen. Zumal es ja auch Menschen gibt, die damit besser klarkommen und man ja gar nicht weiß wie sie so drauf ist.
Ich wäre hier sehr vorsichtig. Schließlich weiß man ja nie, welche Konsequenzen es haben kann, wenn sich herumspricht, dass man den eigenen Betrieb als abgewirtschafteten Saftladen ansieht, bei dem man lieber schnellstens das Weite sucht. Das kann schon stimmen, allerdings werden das die Vorgesetzten nicht so gerne hören und man sammelt bestimmt keine Pluspunkte, wenn man jedem dahergelaufenen Hiwi schon derartige Interna unter die Nase reibt.
Da muss nicht mal böser Wille im Spiel sein, es reicht schon, wenn die Dame zur falschen Zeit oder die falsche Person in aller Unschuld fragt, ob es wirklich so "schlimm" ist, hier zu arbeiten, wie die Frau Gerbera ihr schon am zweiten Arbeitstag verraten hat. Auf der Straße wird man zwar deswegen nicht landen, aber solange ich einen Job brauche, gehört zumindest nach außen hin meine Loyalität den Leuten, die meine Rechnungen zahlen und nicht irgendwelchen Fremden, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben und ihre ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt machen. Gerade wenn die Leitung schon "anstrengend" ist, würde ich nicht wollen, dass es irgendwann heißt: Tja, Frau Gerbera, vielleicht wären Sie doch woanders besser aufgehoben, wenn es Ihnen bei uns so gar nicht mehr gefällt ?
Ich muss auch sagen, dass ich so ein Thema mit größter Vorsicht betrachten und so schnell auch nichts sagen würde. Sicher kann es für die neuen Kollegen hilfreich sein, wenn man sie vor gewissen Personen warnt, die es vielleicht nicht so gut mit den Angestellten meinen. Aber man weiß eben nicht, was passiert.
Vielleicht versteht die neue Kollegin sich ja auch gut mit der Vorgesetzten und dann muss man vielleicht noch befürchten, dass man selber Probleme dadurch bekommt, dass man die Neue warnen wollte. Deswegen denke ich auch, dass man jeden seine eigenen Erfahrungen machen lassen muss. Darum finde ich es schon etwas unpassend, das Thema direkt zu bereden und die neuen Kollegen bekommen es dann doch auch so schnell mit, was im Betrieb läuft.
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