Neue Corona Lockdown Verlängerung - gerechtfertigt?
Die Regierungen planen wohl grundsätzlich eine Verlängerung des Corona Lockdowns, dies berichten einige seriöse Medien. Wie mit den Schulen verfahren werden soll, steht noch nicht ganz fest, allerdings dringt das Kanzleramt darauf, dass auch diese weiter geschlossen bleiben sollen.
Viele Menschen verstehen die Verlängerung nicht, weil die Corona Zahlen aktuell deutlich zurückgehen. Haltet ihr eine weitere Verlängerung für gerechtfertigt? Ich finde schon, weil ich vermute, dass die Britische Corona Mutation nach Deutschland kommen wird und ich glaube, dass die Corona Zahlen dadurch wieder ansteigen werden.
Ich glaube man muss sich vor dieser Mutation wirklich in Acht nehmen und daher finde ich das schon gerechtfertigt. Man muss ja einfach sehen, wie man die Leute schützen kann und dass nun die Zahlen runter gehen ist eine gute Sache, aber man darf nun auch nicht unvorsichtig werden. Es macht doch nun auch nicht mehr so viel aus, wenn man noch ein bisschen länger so bleibt und es dann nach und nach wieder voran geht. Nun wieder alles aufzumachen würde sicherlich nach hinten losgehen, da ja hundertprozentig alle erstmal zum Frisör rennen würden, in den Baumarkt und so weiter. Man würde ja alles wieder nutzen wollen, wenn es offen hat und das macht dann auch mehr Kontakte, mehr Ansteckungen.
Andererseits sehe ich halt keine Perspektive, wie es weiter gehen soll, bzw. ob es überhaupt einen Weg aus den Lockdowns gibt. Ich befürchte, dass es sich dabei nicht um die letzten Mutationen handelt, und in vier Wochen gibt es wahrscheinlich eine neue Mutation, die eine weitere Verlängerung des Lockdowns rechtfertigt. Solange es mit den Impfungen auch nicht weitergeht, befürchte ich, dass wir uns mit einem Dauerlockdown ohne Ende abfinden müssen.
Also die britische und die südafrikanische Mutation ist doch schon längst in Deutschland angekommen. In einem Nachbarland waren die Schulen noch geöffnet und sie wurden aufgrund der Verbreitung der britischen Mutation wieder geschlossen. Also wer meint, dass die Mutationen nicht bereits in Umlauf sind, der ist mit dem Klammerbeutel gepudert, denn sie sind u.a. bereits seit September in Belgien unterwegs.
Ich bin mit der Verlängerung zwiegespalten und ich muss gestehen, dass ich sie bald auch nicht mehr mittragen kann, da es langsam belastend und körperlich anstrengend wird. Ich würde es befürworten, wenn Fitnessstudios oder Ähnliches wieder öffnen würden, denn ich muss gestehen, mein Rücken macht zwar eifrig die 20 Minuten Physiotherapie in der Woche mit, aber ich bräuchte dringend Krafttraining, weil ich wirkliche Schmerzen habe.
Der Rest ist mir relativ egal. Ich möchte nur noch meine Klausuren schreiben, ein wenig Sport machen dürfen ohne mir eine überteuerte Ausstattung zu besorgen und beim Rest sollen sie einfach machen. Wie man merkt habe ich aktuell auch keine Lust mehr auf diese Diskussionen, weil sie eh verlängern werden. Egal ob man es gut findet oder nicht. Aktuell wird ja mit dem Öffnen der Friseure zum 31.03.2021 gerechnet, wenn ich mich nicht verhört habe. Ist ja eh alles kaputt, da kommt es auf die paar Wochen auch nicht mehr an.
Ich bin inzwischen vor allem psychisch stark angeschlagen, was auch damit zusammenhängt, dass eine mir nahestehende Person schwer krank geworden ist. Aber der Dauerlockdown macht es mir sehr schwer, mich abzulenken oder mich aus meiner Niedergeschlagenheit herauszuziehen. Immer häufiger bin ich abends und am Wochenende total resigniert und geradezu depressiv. Im Job kann ich mich kaum noch konzentrieren und bringe höchstens noch Routinetätigkeiten zustande. Aber auch der (schlechte) Schlaf bringt mir kaum noch Entspannung oder Erholung - nachts wache ich regelmäßig auf und habe Panikattacken.
Wenn man nur öffnen will, damit Menschen keine Langeweile mehr zu Hause haben, dann würde ich weiterhin für die Schließung plädieren. Langeweile ist ein Luxusproblem, die Gesundheit hingegen eine Notwendigkeit. Wen nützt es denn am Ende, wenn vorschnell geöffnet wird nur weil Menschen ihr gewohntes Leben vermissen?
Wie will man dann eine erneute Schließung rechtfertigen nur weil einige wenige wieder mal nur an sich und ihre eigenen Rechte gedacht und durchgesetzt haben wollen, sich wohl möglich und auch andere infiziert haben, statt weitsichtig zu schauen, welche Gefahren eine breite Öffnung, nicht nur für sich, sondern auch für andere bergen? Dann lieber doch den Lockdown so lange verlängern, auf unbestimmte Zeit, bis man weiter unter der besagten 50er Grenze liegen und dann erst Schrittweise öffnen?!
Klar kann man das auch anders handhaben wenn die Bevölkerung bereits durchgeimpft wäre, ist sie aber nicht, der Schutz fehlt also. Ein Lockdown ist neben Impfung das einzige Instrument des Schutzes und der Krankheitsverhütung. Unternehmen und Privatleute bekommen doch angeblich alle finanziellen Hilfen die sie brauchen, laut Regierungsmeldungen und Medien, sollte man da nicht versuchen den Lockdown noch weiter auszuhalten und durchzuführen? Öffnen ist immer leichter als schließen.
@Nebula, liest du überhaupt, was die Leute hier schreiben? Es ist die Rede von ernsthaften psychischen Problemen und von körperlichen Schmerzen und Verschlechterung von Krankheiten, die durch die Schließungen bedingt sind. Langeweile ist nicht das Problem. Ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass man zumindest genaue Kriterien angeben muss, unter welchen Voraussetzungen was wann geöffnet wird. Dann bemühen sich die Leute doch eher, die Ziele zu erreichen und haben eine Perspektive.
Ich komme gut mit der Situation klar, weil ich eh eher ein Einsiedler bin, ein geregeltes Einkommen habe und vor allen Dingen gesund bin. Aber ich kann mich durchaus in Leute hineinversetzen, für die das Ganze an ihre Grenzen geht, etwa für eine alleinerziehende Mutter mit Schreikind, die nicht mehr zu ihrer Gruppe gehen kann, für jemanden mit einer Psychose, für alte Leute, die ihre Enkel schon lange nicht mehr in den Arm nehmen konnten, obwohl das ihr wichtigster Lebensinhalt ist und vieles mehr. Denen muss man doch wenigstens eine Perspektive geben.
Nochmal für dich, wenn Menschen psychische Probleme haben, dann ist das leider so, ich will dafür Niemanden kritisieren oder das niederreden. Aber man ist wiederum doch nicht eingesperrt und muss sich auch nicht einsperren. Man kann normal rausgehen, natürlich mit Maske, sich bewegen und auch zu Hause bis auf Partys fast alles das machen, was man vor der Krise auch getan hat. Auch kann man mit Leuten reden, sich unter Einhaltung der Maßnahmen treffen, alles halt nur reduzierter.
Meinst du nicht, dass manche Menschen (ohne irgend hier jemanden zu meinen!!) auch ein Stück weit für die eigenen psychischen Probleme selbst verantwortlich sind, weil sie sich übermäßig selbst isolieren? Natürlich nicht alle, ich schere nur ungern Menschen über einen Kamm weißt.
Im ersten Lockdown waren Spielplätze und viele Bereiche wie Parks mehr oder minder geschlossen, die nun noch offen sind. Man ist (mit Kindern) nicht so viel eingesperrt wie man es hier und da immer wieder darstellt. Gerade jetzt laufen viele mit dem Schlitten spazieren. Man muss keine befüllten Rodelhänge besuchen, um mit dem Schlitten draußen Spaß zu haben. Corona kann man nicht für alles die Schuld geben, das machen aber viele und damit es sich zu einfach, zwecks Rechtfertigung der eigenen Aussagen, das ist nun mal die ungeschönte und aneckende Wahrheit.
@Nebula: Du sprichst das Thema Gesundheit an und betonst selbst deren Wichtigkeit. Aber Schmerzen, psychische Leiden oder andere körperliche Leiden scheinen nicht mehr dazu zu gehören. Es gibt ja Corona. Arzttermine, die sehr wichtig sind, werden teilweise storniert. Für psychische Erkrankungen gibt es kaum mehr Angebote, die stattfinden und nicht jeder kann dies online absolvieren.
Es gibt das Problem mit den Existenzängsten. Eltern sind teilweise überfordert, weil sie Homeschooling und HomeOffice unter einen Hut bringen sollen, sie sollen jedoch weiterhin effektiv arbeiten. Alte Leute werden isoliert, da Alten- und Pflegeheime ja Hotspots sind und verstehen oftmals nicht, was dieses "Onlinemeeting" sein soll.
Es geht nicht mehr nur um den teuren Haarschnitt. Ich verstehe eh nicht, warum Friseure als Erstes öffnen sollten. Da gibt es wichtigere Dinge, bei denen sich ein Hygienekonzept alleine aufgrund der Räumlichkeiten besser umsetzen ließe. Außerdem ist das Gesundheitssystem seit Jahren eh schon kaputtgespart, der "Fisch stinkt hier am Kopf". Ich habe unheimlich viel Verständnis für den Lockdown und den Infektionsschutz, aber nach fast 12 Monaten öffnen sich riesige Abgründe, die man wahrscheinlich nie wieder verschließen kann.
Nebula hat geschrieben:
Meinst du nicht, dass manche Menschen (ohne irgend hier jemanden zu meinen!!) auch ein Stück weit für die eigenen psychischen Probleme selbst verantwortlich sind, weil sie sich übermäßig selbst isolieren?
Ach naja, sind also die Menschen selbst schuld, wenn es ihnen schlecht geht? Sprich: ich bin also selbst schuld, dass es mir inzwischen ernsthaft schlecht geht? Da habe ich ja Glück, dass mein neuer Psychotherapeut das nicht auch so sieht, sonst würde ich wirklich allmählich vom Hocker kippen. Verständnislosigkeit und "selber schuld" wäre das Letzte, was mir jetzt helfen könnte.
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