Nervliche Überbelastung - Welche pflanzlichen Mittel helfen?

Ich bin nervlich gerade wirklich sehr fertig und weiß teilweise gar nicht richtig, wie ich meinen Alltag auf die Reihe bekommen soll. Ein Mitglied unserer Familie ist krank und das belastet alle sehr. Dazu kommt, dass ein weiteres Mitglied meiner Familie auch auf Arztergebnisse wartet, die vielleicht unschön sein könnten.

Ich selbst bin auch dauernd krank und mein Mann muss bald auch noch zu einer größeren Untersuchung. Dazu ist es er die halbe Woche beruflich weg und kommt dann gar nicht Hause und wenn er dann zu Hause ist, gibt es oft Streit, weil er gestresst und frustriert ist. Ich fühle mich zeitweise wirklich sehr alleine und mir fehlt dann auch jemand zum reden.

Nun überlege ich, ob ich mir nicht etwas pflanzliches holen kann, dass mich ein bisschen entlastet und die Nerven stärkt. Da gibt es ja einiges an Baldrian, Johanniskraut und Co auf dem Markt. Was hilft denn wirklich? Ich weiß durchaus, dass man diese Präparate länger nehmen muss, um eine Wirkung zu erzielen. Aber ich möchte ungern gleich zu Chemie greifen. Ein Arzt hat mir nun Laif 900 empfohlen. Bringt das wohl etwas? Haben solche pflanzlichen Mittel Nebenwirkungen? Könnt ihr sonst ein anderes Mittel empfehlen?

Ich sage immer, dass der Glaube Berge versetzt. Es ist auch so, dass diese ganzen pflanzlichen Mittel auch nur helfen, wenn man auch an ihre Wirkung glaubt. Deshalb würde es dir sicher genau so gut helfen, wie Baldrian oder Johanniskraut zu nehmen, wenn du einfach einen Ausgleich für dich findest.

Ganz schön zum Ausgleich ist ein Hobby, dass dir Spaß macht. Wenn du jetzt sagst, dass du keine Zeit dazu hast, dann kann ich dir leider auch nicht helfen. Denn wenn man Zeit für ein Hobby hat, welches einen glücklich macht, dann ist man viel besser dran.

Für die einen kann es stricken sein, für die anderen Schwimmen und für die dritten Bowling. Jeder muss selber heraus finden, was er hobbymäßig am liebsten macht und was einen herunter holt. Bei mir ist es zum Beispiel die Musik. Wenn ich meine Gitarre habe, dann bin ich eins mit mir und dem Rest der Welt.

Ich finde auch, dass es sehr darauf ankommt, dass man jemandem zum Reden hat. Also wenn du niemanden zum Reden hast, wie du schreibst, dann solltest du dir wirklich Gleichgesinnte suchen. Vielleicht gibt es so eine Selbsthilfegruppe.

Auch über diverse Hobbies lernt man gleichgesinnte Bekannte kennen und es können sich tolle Freundschaften daraus entwickeln. Ich habe einmal zufälligerweise bei einem Kurs, in den ich gehen musste, eine tolle Freundin kennen gelernt, die ich bis heute noch habe. Wir haben uns gesucht und gefunden und haben auch noch heute Kontakt.

Dir würde es gut tun, darüber zu sprechen und zu erkennen, dass du nicht alleine bist. Deshalb wäre es vielleicht gut für dich, dich mit Menschen auszutauschen, denen es ähnlich geht. Ich weiß ja jetzt nicht, unter welchen Krankheiten du und deine Familie leidest, aber hast du schon einmal recherchiert ob es Treffen für die Betroffenen gibt?

Also ich weiß nicht, ob ich dir weiter helfen kann, aber wenn du magst, dann höre ich gerne zu und du kannst mir eine persönliche Nachricht schreiben. Bis dahin alles Gute!

Es gibt schon einige Studien über die Wirkung alternativer Heilmittel und bei einigen pflanzlichen Stoffen wurde auch wirklich ein positiver Effekt nachgewiesen, Homöopathie ist dagegen reine Glaubenssache. Ich hatte auch selbst vor Prüfungen auf der Uni immer wieder nervöse Schlafprobleme und versuchte es mit einigen Mitteln, wobei Globuli etc. gar nicht wirkten.

Was mir hingegen half waren diverse Kräuter. Johanniskraut wirkt so gut wie ein leichtes Antidepressivum, allerdings muss man bei dieser Pflanze sehr aufpassen. Sie verträgt sich nicht mit bestimmten anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten und sorgt dafür, dass sich die Lichtempfindlichkeit erhöht, weshalb man sie im Sommer nicht nehmen sollte.

Baldrian wirkt bei manchen Menschen und bei anderen gar nicht. Die Passionsblume ist dagegen etwas, auf das ich gut angesprochen habe. Vor allem als Tee mochte ich sie gerne.

Zu allerletzt noch etwas Wichtiges: Wenn es dir schlechter geht und du das Gefühl hast, richtige Depressionen zu haben, dann geh zum Arzt und lass dir auch ein echtes Antidepressivum verschreiben. Das ist heutzutage wirklich keine Schande mehr und es gibt eben eine Grenze, ab der die alternative Medizin nichts mehr hilft und man zur guten alten Schulmedizin greifen sollte.

Depressionen sind eine ernsthafte Erkrankung, aber je früher du damit beginnst, Medikamente zu nehmen, desto eher bist du die Depressionen los und kannst sie wieder absetzten. Wenn du aber zu lange wartest, dann kann es sehr schwer werden, wieder aus diesem Tief herauszukommen.