Nervig wenn Organisationen immer Mitgliedsbeitrag wollen?

Eine Bekannte von mir hatte dieses Semester nicht besonders viele Module belegt und wollte sich daher noch eine Nebenbeschäftigung suchen. Schon länger sucht sie nach einer Organisation die sich mit dem Tierschutz befasst und wollte sich dort gerne engagieren. Sie hat in unserer Stadt auch mehrere gefunden, dass Problem ist allerdings, dass jeder Verein einen Mitgliedsbeitrag im Monat oder im Jahr haben möchte und das kann sie als Studentin schlecht bezahlen.

Ich finde das ehrlich gesagt auch nicht angebracht, denn letztendlich ist es ja so, dass sie bei bestimmten Aktionen nicht helfen kann, obwohl sie es gerne täte und das nur, da sie das Geld für den Mitgliedsbeitrag nicht hat. Sie ist aber mehr an einer tatkräftigen Mithilfe interessiert und kann keinen finanziellen Beitrag leisten. Kennt ihr viele Organisationen bei denen das so ist und habt ihr euch auch schon über sowas geärgert? Findet ihr das gut oder ist das eher nachteilig, da es viele Leute abschreckt?

Was du schreibst kommt mir schon ein wenig seltsam oder weltfremd vor. Es ist natürlich sehr zu unterstützen, wenn deine Bekannte als Studentin die ihr zur Verfügung stehende Zeit auch für ehrenamtliches Engagement nutzen will. So was ist heute ja nicht wirklich üblich. Und jede gemeinnützige Organisation lebt durch die ehrenamtlichen Mitglieder und deren Unterstützung.

Genauer kann man sagen, dass die gemeinnützige Organisation nichts weiter ist, als die Summe ihrer Mitglieder und aus dem, was die daraus machen! Natürlich lebt und arbeitet diese Organisation dann auch unter den herrschenden Verhältnissen und da spielt Geld natürlich eine tragende Rolle. Und weil in aller Regel solche Organisationen nicht über unbegrenzte Geldmengen verfügen, finanzieren sie sich aus Spenden aber eben auch aus den Beiträgen der Mitglieder. Das ist nicht "nervig" sondern ein Fundament, ohne welches die Organisation nicht mehr bestehen würde.

Wenn jetzt aber geschrieben wird, dass das dann zu viel für eine Studentin wäre, dann frage ich mich, was das wohl für ein Verein ist. Denn ich kenne es eigentlich so, dass der Beitrag sich am Gehalt orientiert (welches man freiwillig bekannt gibt oder aber eben nur stillschweigend den entsprechenden Betrag bezahlt).

Für Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten, Erwerbslose und Rentnerinnen und Rentner aber gibt es immer "Sonderkonditionen", nach denen der Jahresbeitrag vielleicht nur symbolisch angesetzt wird oder kaum mehr als 20-50 Euro im Jahr ausmachen dürfte. Und das ist durchaus nicht zu viel. Kann aber sein, dass deine Freundin hier durch Fehlinformationen verschreckt wurde oder wirklich einem exklusiven Kreis beitreten wollte.

Aber selbst wenn es ihr zu teuer wäre bzw. sie keine Mitgliedschaft haben wollen würde: sie kann doch immer noch als Sympathisantin an Aktionen teilnehmen oder ihre Unterstützung anbieten, welche sicher auch angenommen wird. Das geht dann ohne Beitrag und - weil jede Organisation eben aus Menschen besteht - über die Zeit kann sie auf Grund der Nähe zu den Leuten auch Mitglied werden!

Ich denke, dass es durchaus normal ist, dass man Beiträge zahlt, damit man diese eben auch sinnvoll für die Organisation einsetzen kann. Gerade wenn man auch etwas erreichen will, dann benötigt man dafür eben auch Geld.

Was ich nur wärmstens empfehlen kann ist mal etwas ehrenamtlich zu machen. Da gibt es sogar teilweise eine Aufwandsentschädigung und so kann man den ein oder anderen Euro bekommen. Was aber wichtiger ist, die Hilfe wird wirklich benötigt und das ist dann auch kostenlos. Es gibt da auch viele gute Einsatzgebiete.

Bei vielen Organisationen ist es eben so, dass sie sich durch die Mitgliedsbeiträge finanzieren und am Leben erhalten und auch nur darum Aktionen durchführen, die dann tatkräftig unterstützt werden könnten. Darum verstehe ich es schon, dass man von allen Mitgliedern diesen Beitrag einfordert, sonst wird es sicher ein großes Chaos geben, weil niemand mehr den Beitrag zahlen möchte.

Aber es gibt doch sicher Möglichkeiten, auch ohne einen Mitgliedsbeitrag irgendwo zu helfen. Wenn deine Bekannte sich mehr für den Tierschutz interessiert, dann wäre es vielleicht eine Möglichkeit, dem örtlichen Tierheim zu helfen. Dort ist es doch oft so, dass die Mitarbeiter überlastet sind. Auch außerhalb des Tierschutzes gibt es natürlich viele Möglichkeiten, zu helfen, ohne dafür etwas bezahlen zu müssen.

Helfen im Tierheim ist in vielen auch nur möglich, wenn man Mitglied im Tierschutzverein wird und die nötigen Beiträge entrichtet. Das ist keine böse Geldschneiderei, es geht hier ganz einfach um versicherungstechnische Fragen. Schließlich muss irgendjemand aufkommen, wenn einmal etwas passiert.

In einer Organisation mitzuhelfen ist durchaus eine gute Idee, gerade neben dem Studium hat man für so etwas oft Zeit und so kann man seine Zeit einfach deutlich sinnvoller nutzen. Dadurch dass man sich selber durch so etwas auch weiter entwickelt ist es auch für einen selbst langfristig durchaus gut und kann einen im Leben weiter bringen.

Ich persönlich kenne es durchaus auch, dass man in einem Verein meistens Mitglied sein muss und daher Beiträge zahlt. Ich finde dies um ehrlich zu sein auch normal und überhaupt nichts schlimm daran. Meist sind die Beiträge auch nicht so hoch und gerade für zum Beispiel Studenten und Schüler gibt es oft die Möglichkeit auch noch einen günstigen Beitrag zu bekommen.

Zum Teil sind es eben auch versicherungstechnische Gründe warum man Mitglied sein muss und dann eben auch Zahlen. Gerade wenn man an Aktionen teilnehmen will ist dies zum Teil sehr wichtig und meiner Meinung nach ein guter Grund warum viele Organisationen einen Beitrag fordern, schließlich müssen Sachen wie eben die Versicherung auch bezahlt werden.

Es ist in Deutschland einfach wichtig durch Versicherungen gut abgesichert zu sein und bei solchen Aktionen zahlt die eigene Versicherung oft einfach nicht. Da ist es schon wichtig das Personen- und Sachschäden abgesichert sind, damit man am Schluss nicht auf einem Berg Schulden sitzt. Hierbei geht es schließlich auch um die eigene Sicherheit, dass sollte man nie vergessen. Auch brauchen sie meist einfach dringend Geld, natürlich ist tatkräftige Unterstützung gut, nur diese bringt nichts ohne ein wenig ein finanzielles Polster.

Wenn man wirklich nicht bereit ist auch nur den Mindestbetrag zu zahlen sollte man sich vielleicht wirklich einfach etwas anderes suchen. So kann man in manchen Gegenden Hunde aus dem Tierheim ausführen oder auch Senioren treffen und mit ihnen etwas unternehmen.