Nehmt Ihr Euch Todesnachrichten von Promis zu Herzen?
Dieses Jahr scheint irgendwie kein Tag zu vergehen, wo es kein Promi geschafft hat, mit einer Todesnachricht in die Schlagzeilen zu kommen. Die jüngste Nachricht ist der Tod der ZDF-Moderatorin Jana Thiel, die im Alter von nur 44 Jahren verstorben ist.
Dies macht mich schon betroffen, weil ich ihre Sendungen immer gerne angeschaut habe. Das macht mich schon betroffen, dass man in so jungen Jahren schon den Kampf gegen eine schwere Krankheit verlieren kann. Wie geht es Euch? Lassen Euch diese Nachrichten kalt?
Mich lässt eigentlich keine Todesnachricht kalt. Da ich keinen Fernseher habe, sagt mir der Name Jana Thiel rein gar nichts. Aber wie du schon sagst, 44 Jahre ist wirklich kein hohes Alter und daher tut mir das natürlich leid für sie. Aber da ich sie nicht kannte und es leider nur allzu vielen Personen ähnlich und schlimmer ergeht, werde ich es in ein paar Minuten auch schon wieder vergessen haben.
Oft erfährt man ja bei Prominenten noch das eine oder andere Detail, das in einer Statistik "So und so viele Menschen sterben jährlich an Krebs" natürlich nicht vorkommt. So fand ich beispielsweise bei der Nachricht vom Tod Lemmy Kilmisters sehr denkwürdig, dass er nur drei Tage vor seinem Tod überhaupt erfahren hat, dass er krank ist. Sehr krass. Und so bleibt das natürlich im Gedächtnis.
Wenn ich den Prominenten gekannt habe, in dem Sinne, dass ich beispielsweise seine Musik oder Filme mochte, geht mir das natürlich auch ein wenig zu Herzen. Manchmal hat einen die Musik ja schon seit Jahrzehnten begleitet. Natürlich lässt mich das dann nicht kalt.
Ich wüsste aber auch nicht, warum mir Todesnachrichten von Promis nicht zu Herzen gehen sollten. Es waren auch nur Menschen, mit Familie und Freunden und (meist) dem Willen, ein langes, glückliches und gesundes Leben zu führen. Man darf da nicht so in Schwarz-Weiß denken. Natürlich weine ich nicht monatelang, wie ich es wahrscheinlich bei dem Tod meines Mannes tun würde. Es gibt da Millionen von Grauschattierungen, die man ruhig ausnutzen kann.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es glücklicherweise zahllose Abstufungen in Bezug auf emotionale Betroffenheit gibt, die von "Geschieht ihm recht" über "kenne ich nicht, ist mir egal" bis hin zu "am liebsten würde ich mich jetzt auch aufhängen" reichen.
Da ich mit einem Minimum an Mitgefühl gesegnet bin, lässt mich eigentlich so gut wie keine Todesnachricht kalt, da ja nicht einfach so irgendein Promi im luftleeren Raum das Zeitliche segnet, sondern stets auch ein Vater/eine Freundin/ein Künstler/eine Wohltäterin/ein Bruder oder eine Tochter. Dabei spielt es für mich keine Rolle, dass ich die Person gar nicht persönlich gekannt habe. Auch die Todesart macht erst einmal keinen großen Unterschied, wenn nicht gerade zu erwarten ist, dass die bekannte Person nach 30 Jahren Alkohol und Drogenexzessen jederzeit von der Stange fallen kann.
Aber natürlich wäre ich noch viel betroffener, wenn ich die verstorbene Person persönlich gekannt hätte. Das ist ja auch nur normal. Üblicherweise denke ich mir Dinge wie "Oje, zu tragisch, Krebs in dem Alter" oder "Nun ja, 95 und schwer dement", und gehe dann auch wieder zur Tagesordnung über. Nur bei einigen Schauspielern fand ich es wirklich sehr schade, dass sie nicht mehr unter uns weilen, und mir graut auch schon vor dem Tag, an dem wir großartige Künstler wie Sir Ian McKellen oder Dame Maggie Smith verlieren, die ich auch aus der Entfernung schätzen und respektieren kann.
Wenn ich mir etwas zu Herzen nehme, dann belastet es mich schon ziemlich sehr und es trifft mich in meinem Innersten. Die Todesnachricht eines wildfremden Promis würde ich zwar zur Kenntnis nehmen und für eine Sekunde wäre ich auch traurig und würde mir Gedanken machen, wie die Familie des Promis damit umgeht und auch klar kommt, aber es ist jetzt nicht so, dass ich mir das so zu Herzen nehme, dass ich nicht mehr normal weiterleben könnte.
Ich höre das und nach einer Minute ist das wieder vergessen. Es gibt wichtigeres im Leben als um wildfremde Menschen zu trauern. Ich muss aber dazu sagen, dass ich keine emotionale Bindung zu Menschen aufbauen kann, die ich nur zweimal im Fernsehen gesehen habe, egal wie sympathisch die sind. Wenn eine emotionale Bindung vorhanden wäre, würde mich so ein Todesfall natürlich viel härter treffen.
Den Begriff zu Herzen nehmen, finde ich jetzt zu stark besetzt. Natürlich registriert man Todesfälle und nimmt sie zur Kenntnis. Natürlich macht man sich seine Gedanken. Bei der Journalistin gestern hatte das aber für mich jetzt nichts mit dem Promifaktor zu tun. Da mich Sport kaum interessiert, kenne ich eigentlich auch kaum einen Journalisten aus dem Bereich. Aber wenn jemand mit Mitte 40 stirbt, ist das natürlich schon eine Hausnummer.
Bei mir gibt es nur wenig Promis, wo mich der Tod interessiert hat. Dieses Jahr waren es eigentlich nur Bud Spencer und Peter Lustig. Das fand ich zwar schade, aber beide sind alt geworden, also kein Grund da jetzt zu trauern.
Bei anderen Promis wie Robert Enke oder Prince kann ich diesen Aufschrei überhaupt nicht verstehen. Wer sich wegen Nichtigkeiten umbringt, zu Tode säuft oder sich ne Überdosis gibt hat definitiv kein Mitleid verdient.
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