Neben vegetarischer Kollegin am Platz kein Fleisch essen?
Ein Bekannter arbeitet in einem recht kleinen Büro mit einer Handvoll Mitarbeitern. Die Leute dürfen am Platz essen, da es keine richtige Küche oder andere Sitzmöglichkeiten im Büro gibt außer im Garten draußen. Eine Kollegin ernährt sich vegetarisch bzw. fast vegan. Sie hat einen neuen Kollegen neben sich sitzen, der des öfteren Fleischgerichte neben ihr verzehrt. Letztens hat sie ihn nun darauf angesprochen, ob er solche Gerichte nicht bitte an einem anderen Platz essen könne, sie könne sich nicht konzentrieren, wenn man tote Lebewesen so direkt in ihrer Nähe konsumiert und der Geruch würde ihr Übelkeit verursachen.
Der Kollege sieht das nicht ganz sein, meinte zwar, er könne gerne das Fenster öffnen, damit der Geruch etwas verfliegt, aber ansonsten solle sie sich doch dann woanders hinsetzen. In den Garten wird man ja auch nur noch ein paar Wochen lang können, bevor es zu kalt wird. Ansonsten solle sie sich doch bitte einfach auf ihren Platz konzentrieren und nicht zu ihm hingucken, wenn sein Essen sie so aufregt.
Seitdem ist die Beziehung zwischen den beiden etwas angespannt. Meint ihr, er hätte mehr Verständnis zeigen sollen oder ist es unnötig solche Forderungen an Kollegen zu stellen?
Hier ist Toleranz gefragt. Aber nicht auf seiner sondern auf ihrer Seite. Sie lebt nun mal hier in Deutschland, wo Fleisch- und Wurstkonsum einen hohen Stellenwert einnehmen. Also ist sie in der Minderheit und hat sich dem entsprechend zurückzunehmen. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder ein Bewerbchen hätte und den anderen auffordern würde, dieses und jenes zu unterlassen. Einem missfallen die Pflanzen am Arbeitsplatz des anderen, andere mögen keine roten Pullover etc.
Der Kollege hat völlig richtig reagiert, indem er der Kollegin Grenzen setzte. Sie hat überhaupt nicht zu bestimmen, was er im Büro verzehrt, wenn er nicht gerade ein Schaf schächtet. Das habe ich jetzt absichtlich überzogen, da die Reaktion der Frau ebenso unsinnig überzogen war. Es gibt halt Menschen, die nicht friedlich leben wollen; sich immer mit anderen anlegen müssen und denen ihre Lebensweise aufdrücken wollen.
Da stellt sich mir die Frage, ob Veganismus intolerant und leicht aggressiv macht. Und wenn jetzt das kollegiale Verhältnis zwischen den beiden angespannt ist, soll es dem Kollegen einfach nur recht sein. Denn mit so einer durchgeknallten Pute hätte ich auch nichts am Hut und würde es gut finden, säße die nun dauerhaft in der Schmollecke.
Ich sehe das genau wie Quasselfee. Wer Toleranz gegenüber seiner bevorzugten Ernährungsform von anderen Menschen fordert, der muss diesen gegenüber das gleiche an den Tag legen. Warum sollte sie denn ihr vegetarisches Lunchpaket am Platz verzehren dürfen, ihr Kollege sein fleischhaltiges aber nicht? Das ist in meinen Augen nicht fair. Mag sein, dass sie sich durch den Geruch gestört fühlt, weil sie solche Speisen selber nicht mag, aber in diesem Fall muss ich - so hart es auch klingt - sagen, dass dann eher sie diejenige ist, die sich für die Mittagspause wegsetzen sollte. Auf jeden Fall kann sie niemandem vorschreiben, was und wo er essen darf.
Dass die Arbeitsatmosphäre nun unter der Anspannung leidet, ist schade und unnötig, aber ich sehe hier den männlichen Kollegen auch im Recht und denke, dass es falsch gewesen wäre, wenn er einfach nachgegeben hätte. Vielleicht sollten die beiden einfach nochmal die Aussprache suchen und über einen Kompromiss nachdenken, aber ich finde, dass das Angebot mit dem offenen Fenster auch schon so ziemlich alles ist, was man machen kann.
Ich finde, dass die Frau doch weg gehen soll, wenn es sie stört. Der nicht Vegetarier wird ja auch nicht hingehen und sagen, dass ihre Gurken oder Tomaten einen Geruch haben, den er nicht mag (Gurkengeruch und Tomatengeruch kann durchaus auch störend sein, wenn man die beiden Sorten nicht mag). Deswegen sollte der doch gehen, dem es stört und wenn es so üblich ist, dass man am Arbeitsplatz auch isst, dann muss man das tolerieren, was der Tischnachbar auf dem Teller hat.
Irgendwo hört es dann doch mal auf! Darf ich neben einer Veganerin dann auch kein Leder mehr tragen, muss also meine Schuhe ausziehen? Mein Freund und ich ernähren uns auch meist vegetarisch und davon auch oft vegan - aber das ist unsere persönliche Sache und wir verlangen von keinem, dass er dies auch macht oder sich weg setzt.
Und ich finde, die Toleranz und das rücksichtsvolle Miteinander hat auch Grenzen. Als Omnivorer verlange ich auch von keinem, dass er neben mir keinen Knoblauch isst oder stark stinkenden Käse, weil ich den Geruch nicht mag. Da ist es normal, wenn das ertragen wird. Oder mich stören auch oft diese Deos Marke Hau-mich-tot, die manche Leute aufgelegt haben. Aber auch da wird es ertragen und ich verlange nicht, dass die Deo-Marke gewechselt wird!
Und ich denke, dass Vegetarier und Veganer auch einfach mal akzeptieren müssen, dass Leute anders sind als sie und nicht ihre Überzeugungen teilen. Das gehört zu einem Miteinander verschiedener Menschen! Wenn es ihnen nicht passt, soll sie doch gehen oder am besten gleich kündigen, denn sie kann bestimmt auch den Anblick von Lederschuhen oder einem Wollpullover nicht ertragen. Vielleicht findet sie ja ein veganes Büro, in dem sie arbeiten kann!
Ich finde das auch reichlich überzogen und denke, dass dies etwas ist, wo man sich nicht beschweren sollte. Immerhin sitzt der Kollege ja nicht rauchend neben ihr, so dass sie der Qualm stören würde. Da kann man sicherlich noch nachvollziehen, wenn die Kollegin darum bittet, dann doch raus zu gehen oder ähnliches.
Aber er isst doch dort nur seine normalen Mahlzeiten und das Recht haben doch alle in diesem Büro. Da muss sie dann eben ihren Arbeitsplatz verlassen, wenn sie den Anblick nicht ertragen kann. Da finde ich auch, dass man tolerant sein sollte. Immerhin sagt der Kollege ihr ja auch nicht, dass ihn ihr veganes Essen stört.
Ich habe eine Bekannte, die vegetarisch lebt und trotzdem für ihre Gäste Fleisch zubereitet. Sie möchte, dass sich die Gäste wohlfühlen und das Essen mögen. Sie isst dann eben etwas anderes. Das finde ich wirklich tolerant und gut und denke, dass man da eben gegenseitig Rücksicht nehmen sollte.
Ich finde stark riechende Lebensmittel im Büro ja generell unangenehm. Das hat mit Fleisch eher wenig zu tun sondern hängt eher mit den Gewürzen zusammen, die verwendet werden. Die vegetarische Knoblauchcreme von meinem griechischen Lebensmittelhändler riecht man im halben Haus wenn man sich ein Schälchen gegönnt hat und bei meinem Gemüsecurry, das sogar veganertauglich ist, sieht es nicht besser aus.
Ich finde da sollte man schon Rücksicht nehmen auf die Kollegen und dann etwas mitnehmen, das eben keinen starken Geruch von sich gibt. Wahrscheinlich gibt es auch die Möglichkeit den Döner nicht mit ins Büro zu schleppen sondern im Imbiss oder im Auto zu essen, wenn man darauf nicht verzichten möchte.
Davon abgesehen bin ich aber nicht der Meinung, dass Vegetarier und Veganer eine besonders rücksichtsvolle Behandlung erwarten können. Diese Leute haben sich freiwillig für diese Ideologie und die darauf basierende Lebensweise entschieden und wissen ganz genau, dass sie damit in der Minderheit sind. Wenn ich wieder anfangen würde zu Rauchen müsste ich auch damit klar kommen, dass der Nichtraucherschutz inzwischen verstärkt wurde und könnte nicht erwarten, dass man auf mich Rücksicht nimmt und mich in einem Restaurant rauchen lässt.
Ich finde ebenfalls das die Dame überreagiert. Ich finde seine Reaktion richtig. Er kann schließlich nichts dafür, das sie sich dafür entschieden hat sich Vegan zu ernähren. Sie kann ihm ja nicht vorschreiben wo er zu essen hat, vorallem nicht wenn es wenig Platz gibt zum Essen. Sie könnten nochmal darüber reden und vielleicht ein Kompromiss finden, aber ich finde das es schon Kompromiss genug war das er Angeboten hat das Fenster auf zu machen.
Ich kann durchaus verstehen, das man einen Kollegen darum bitten vielleicht keine stark riechenden Mahlzeiten zu verzehren, ich denke da spontan an den Döner mit Knoblauch oder ein Grillhähnchen oder meinetwegen auch Harzer Käse. Also diese Intensität von Gerüchen, denn das bleibt auch noch längere Zeit nach dem Verzehr in der Luft des Büros hängen, da kann man fast Lüften wie man will. Würde man also die Bitte auf generell stark riechende Lebensmittel aussprechen, hätte ich dafür durchaus noch Verständnis und ich finde da kann man auch Rücksicht drauf nehmen.
Aber diese Bitte generell auf Fleisch auszuweiten, nur weil man dieses selber nicht verzehrt finde ich dann doch sehr übertrieben und das dann auch noch mit dem Geruch zu begründen, finde ich einfach nur noch unverschämt. Denn nicht jedes Fleischgericht riecht automatisch auch nach Fleisch oder riecht überhaupt so, das es jemanden stören könnte. Nur weil er nicht ihre Lebenseinstellung teilt, heißt das noch lange nicht, das sie das Recht hat, ihn in seiner Lebensweise so einzuschränken, das es ihr gefällt und er sich an sie anpassen muss. Vielmehr sollte sie ein wenig mehr Toleranz an den Tag legen und sich darüber im klaren sein, das man, nur weil man Vegetarier ist, nicht in allen Lebensbereichen eine Sonderwurst erwarten darf.
Ich an seiner Stelle würde ihr da klipp und klar sagen, das ich sicherlich nicht gewillt bin, meine Nahrungsaufnahme an ihre Befindlichkeiten anzupassen und das ich genauso das Recht habe am Arbeitsplatz zu essen, wie alle anderen auch und mir nicht irgendwo irgendein Fleckchen in einer Ecke suchen muss oder im Stehen essen muss, nur weil es ihr missfällt, was ich esse. Durch das entsprechende Lüften sollte sich das gröbste Problem erledigen und wenn ich mal eine Mahlzeit dabei hätte die vielleicht doch stark riecht, dann könne sie das sagen, aber ein Pauschalverbot von Fleisch könne sie nicht aussprechen. Dann hängt eben der Haussegen schief, aber da würde ich drüber stehen.
Ich finde das Verhalten der Frau absolut nicht richtig. Ich selbst ernähre mich auch vegetarisch, bin aber sehr tolerant, was andere Menschen und ihre Ernährungsgewohnheiten angeht. Viele meiner Freunde essen Fleisch, wobei wir auch oft gemeinsam essen. Auch mein Mitbewohner isst Fleisch und es kommt oft vor, dass wir gemeinsam an einem Tisch setzen und essen. Wenn meine Freunde oder Mitbewohner dann Fleisch oder Wurst essen, dann stört mich das gar nicht.
Ich störe mich gar nicht an dem Geruch. Solange ich diese Produkte nicht essen muss, finde ich es nicht schlimm, wenn jemand so etwas neben mir isst. Ich finde, dass Fleisch und Wurst auch nicht immer schlecht und eklig riechen. Da riechen andere, vegetarische Gerichte auch nicht gerade besser.
Gerade bei der Arbeit hat man ja auch nicht immer die Kapazitäten, um woanders zu essen. Ich kenne es bei mir vom Großraumbüro auch so, dass viele an ihrem Platz essen. Natürlich kommt es dann auch mal vor, dass es etwas riecht. Aber so eine Mahlzeit, die man am eigenen Platz einnimmt, dauert ja auch keine Stunden, außerdem kann man ja auch durchlüften, so dass ich es als nicht so dramatisch empfinde.
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