Namen des Partners annehmen und später bereuen?
Die Mutter meines Freundes hat den Namen ihres Mannes angenommen und bereut es inzwischen sehr. Der Name ihres Mannes ist ein sehr häufiger deutscher Name, der daher auch sehr langweilig klingt. Ihr eigener Name war französischer Herkunft und war sehr einzigartig und selten. Er klang auch viel besser, als ihr aktueller Name. Damals hat sie sich aber keine Gedanken gemacht, weil alle Frauen die Namen ihrer Männer angenommen haben.
Inzwischen gibt es im Freundes- und Familienkreis immer mehr Frauen, die ihren Namen behalten oder wo sogar der Mann den Namen der Frau annimmt. Sie findet aber auch, dass es jetzt zu spät ist, wieder ihren Mädchennamen anzunehmen. Viele Menschen würde das verwirren und man könnte denken, dass sie sich mit ihrem Mann nicht mehr versteht oder sogar eine Scheidung möchte.
Kennt ihr auch Fälle, wo Frauen nach der Heirat den Namen ihres Mannes angenommen haben und es inzwischen bereuen? Gibt es da überhaupt noch die Möglichkeit seinen Mädchennamen wieder anzunehmen? Würdet ihr das tun oder hättet ihr auch Angst, was man von euch denken könnte?
Tja, Entscheidungen haben Konsequenzen und die muss man tragen können. Das sollte man sich vorher überlegen. Ich finde solche Menschen zum Kotzen. Die gehen den einfachen Weg, scheuen jede Auseinandersetzung und jammern dann später, wie viel besser es doch gewesen wäre, wenn sie sich anders entschieden hätten.
Man muss auch mal ein wenig Rückgrat haben und zu seinen Entscheidungen stehen. Entweder man macht sich keinen Kopf, diskutiert nicht, riskiert nichts, dann darf man aber hinterher nicht jammern. Oder man steht zu seinen Wünschen und riskiert, dass es nicht klappt, und lebt mit dieser Entscheidung. Das gilt nicht nur für die Ehe.
Wer nach der Eherechtsreform in den Siebzigern geheiratet hat, der hatte die Wahl. Er konnte zwar nicht einfach seinen Namen behalten, aber Doppelnamen oder der Familienname der Frau als Ehename war möglich. Den Namen einfach behalten, das geht erst seit 1991. Ich kenne Paare, da wurde es schon damals in der Schlaghosenzeit ihr Name. Wenn alle von der Brücke springen, muss man nicht auch springen.
Wobei ich dieses Getue um den Namen im Nachhinein ziemlich lächerlich finde. Ein deutscher Allerweltsname ist nicht schlechter als irgendein anderer Name. Schröder, Schneider, Couturier macht keinen Unterschied, die waren alle mal Schneider. Der schöne französische Name Piedboef heißt auch nur Kuhfuß. Der seltene französische Name aus der Familie meines Vaters ist nicht mehr als die Ortsherkunft aus einem kleinen Kaff in Frankreich. Das hat meine Uroma auch, nur aus Ostpreußen.
Ich habe den Namen meines Mannes angenommen und zwar ganz freiwillig. Er hätte auch meinen genommen. Ich habe ganz einfach kalkuliert. Alle Träger dieses Namens stammen aus einer Familie, der Name ist kurz und schnörkellos. Beruflich ist es praktisch, einzigartig zu sein. Also wurde es der Name, ganz rational, ganz ohne Liebe. Es hat ein paar Monate gedauert, dann war ich Frau X. Und so ist das bis heute. Ganz unabhängig von Mann und Kindern heiße ich so, das bin einfach ich. Folglich bereue ich nichts und hätte auch nach einer Scheidung kein Problem mit dem Namen. Ich gebe doch nicht einfach schon wieder einen Teil meiner Identität auf. Damals hatte das einen Grund, den gibt es heute nicht.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was das ausgerechnet mit der Namenswahl nach einer Hochzeit zu tun haben soll. Jede Entscheidung sollte gut überlegt sein und man sollte sich vorher überlegen, ob man mit den Folgen langfristig leben könnte. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass man eine Entscheidung nicht bereuen wird, wenn man sie aus guten Gründen getroffen und die Gründe vor der Entscheidungsfindung abgewogen hat. Wenn man sich aus Tradition oder was auch immer, zu einer Entscheidung drängen lässt, ist doch klar, dass das schief geht.
Es ist für mich auch ein scheinheiliges Argument einfach zu behaupten, dass damals alle Frauen den Namen des Mannes angenommen haben ohne das in Frage zu stellen. War halt Tradition. Die Eltern meines Partners sind über 40 Jahre verheiratet und schon damals hat der Mann den Namen der Frau angenommen. Wenn man wirklich will, findet man einen Weg. Ich kapier nicht, warum man sich hinterher künstlich darüber aufregen muss, weil man selbst zu faul war, den Mund aufzumachen und seine eigenen Interessen durchzusetzen.
Man wird doch hinreichend belehrt, dass man sich Gedanken wegen des Namens machen soll und man die Entscheidung dann auch endgültig ist. Man muss solche weitreichenden Entscheidungen doch immer bedenken und deswegen kann ich es nicht verstehen, wie man das dann bereuen kann. Ich bin absolut überzeugt von meinem neuen Nachnamen, den meines Mannes und habe mir das auch überlegt.
Ich kenne es nicht, dass man es später bereut, den Namen des Partners angenommen zu haben. Das kann man meinetwegen bereuen, wenn man sich mal scheiden lässt, aber nicht in einer gut funktionierenden Beziehung. Man sollte sich doch vorher ausreichend Gedanken darüber machen, welchen Namen man nach der Hochzeit haben möchte und dann muss man letztendlich dazu stehen.
Das ist ja auch nichts anderes, als die Namen der Kinder. Diese sollten natürlich auch gut überlegt sein. Wenn einem die Namen irgendwann nicht mehr gefallen sollten, dann hat man eben Pech gehabt. Man muss in der Regel damit leben. Ich kenne es aber gar nicht so, dass man sich später überhaupt Gedanken darüber macht. Es kann schon sein, dass man später vielleicht andere Namen gewählt hätte, aber man steht doch in der Regel trotzdem zu seiner Entscheidung.
Letztendlich ist es für mich auch nur ein Name und mir wäre es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob ich nun den Namen meines Partners annehmen oder meinen Namen behalten würde. Beide Namen sind für mich nicht der Knüller und beide Namen werden gleich oft falsch geschrieben. Von daher sehe ich das eher locker und entspannt. Allerdings gibt es ja viele Menschen, die ein riesiges Theater um den Namen machen und für die das eine riesige Sache ist. Das konnte ich aber nie so richtig nachvollziehen.
Wer den Namen eines Menschen annimmt, der muss sich eben auch vorher bewusst sein, was das mit sich bringt. Erst einmal der ganze bürokratische Akt, der natürlich auch nicht immer so der leichteste Gang ist. Gerade bis da wieder der Automatismus läuft, würde mich wirklich echt abschrecken.
Eine andere Problematik ist, dass viele nach Trennungen auf einmal nicht mehr so heißen möchten wie der Ex-Mann. Da habe ich auch schon viele erlebt, die ihren Mädchennamen wieder zurück haben wollten, weil sie auf gar keinen Fall mit dem Ex-Mann mehr in Verbindung gebracht werden wollten. In den meisten Fällen ist das bei uns jedenfalls zu beobachten, dass die Frauen sich da schwer tun.
Im Bezug auf seltene und häufige Namen bin ich derweil immer die Person, die den seltenen Namen bevorzugt. Gerade, wenn er auch aus einem anderen Land kommt, gibt ich den doch nicht ab, um so zu heißen, wie mein Partner. Das ist es mir dann auch nicht wert.
Ich sehe das immer so, dass es zwar nur ein Name ist, aber wenn der besonders und selten ist, dann gebe ich den natürlich nicht ab.
Sie braucht sich keine Gedanken machen, was andere denken, wenn sie zu ihrem Mädchennamen zurück ginge. Denn das geht nur über eine Scheidung. Während der Ehe kann man das nicht ändern, da man sich ja vorher dazu entschieden hat. Sonst könnte man ja jedes Jahr seinen Namen wechseln, wenn das so einfach ginge.
Wenn ihr das also Jahre später nicht mehr so gefällt, wie es ist, dann hat sie zwar irgendwann mal die falsche Entscheidung getroffen, aber damit muss sie nun leben. Nur weil ein Nachname einfacher ist, als der andere muss er ja nicht gleich schlecht sein. Durch meine zweite Heirat habe ich auch von einem hier recht seltenen Nachnamen zu einem Namen gewechselt, der vor allem in diesem Stadtteil sehr häufig ist. Das wäre für mich nie ein Grund diese Entscheidung zu bereuen.
Meinen Nachnamen mag ich sehr gern, weil er selten ist und dennoch leicht zu schreiben, ich muss den so gut wie nie buchstabieren. Solche Standardnamen wie Müller oder Schneider wöllte ich nicht haben, das finde ich wirklich öde. Na klar kann keiner was für seinen Namen, aber ich bin eben froh, nicht so zu heißen.
Für mich war immer klar, dass ich meinen Namen nie hergeben würde bei einer eventuellen Heirat, sondern dass ich den dann behalten würde. Das wäre mir dann auch egal gewesen, ob der Mann sich da auf den Schlips getreten fühlt. Es kommt mir auch irgendwie als Unterordnung vor, wenn nun ausgerechnet die Frau ihren Namen abgeben soll. Warum denn?
Seit ca. 45 Jahren ist es nicht mehr Vorschrift, bei der Hochzeit den Namen des Mannes anzunehmen. Man möchte meinen, dass sich auch in den Köpfen der Betroffenen allmählich etwas bewegt hat und die Alternativen in der Gesellschaft angekommen sind, aber die Schlacke der überkommenen Rollenbilder sitzt eben in vielen Schädeln fest wie eine gesunde Auster. Wie viel Bullshit wird gemacht, weil man einfach nur blindlings der Herde hinterherläuft, ohne sich zu fragen, was einem selber besser zusagen würde oder wirklich wichtig ist. Und dann wird später "bereut". Da kann ich auch nicht helfen.
Meine Schwester hat vor ein paar Jahren geheiratet und ihren Namen behalten. Die zahllosen Kommentare des Inhalts: "Ja, das darf man ja jetzt, nicht wahr?" von Leuten, die oft noch gar nicht auf der Welt waren, als das Namensrecht geändert wurde, hat sie geduldig ertragen. Und mein Partner hat sogar vor, meinen Namen anzunehmen, weil wir immer schon Rebellen waren und Spaß daran haben, wenn die Nachbarn große Augen kriegen. Ich wüsste nicht, was es daran zu "bereuen" gibt, wenn man sich vorher ein paar wenige Gedanken macht, ob man es genauso machen will wie alle anderen (was ja nicht verkehrt sein muss) oder lieber nicht.
Ob man unbedingt Rebell sein muss, um es anders zu machen als die meisten Menschen, ist doch dahin gestellt. Ich habe in meinem entfernteren Bekanntenkreis zwei Männer, die den Namen der Frau angenommen haben. Sie sind vom Allerweltsnamen zu einem etwas weniger verbreiteten Namen gewechselt.
Und so wie ich das mitbekomme, ist das gar nicht mehr so selten, dass der Name der Frau übernommen wird. Befremdlich finde ich dann schon eher die Situation, wenn die Braut noch während der Trauung entscheidet, dass sie doch lieber ihren Mädchennamen behält wegen des Sohnes, welcher nicht den zukünftigen Mann als Vater hatte. Auch diese Entscheidung, egal aus welchen Gründen, sollte man doch vorher treffen und nicht erst mitten in der Zeremonie.
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