Näher an Uni - seltener fehlen?

vom 06.11.2014, 19:06 Uhr

Seit ich vor einigen Monaten umgezogen bin, fehle ich eigentlich kaum noch in der Uni. Im schlechtesten Fall habe ich mal einen Arzttermin so gelegt, dass ich eine Vorlesung verpasse, aber das lässt sich meist gar nicht vermeiden, da die Öffnungszeiten der Praxen auf meine Zeiten in der Universität fallen. Ansonsten fehle ich eigentlich nicht, auch der Bahnstreik kann mir nichts anhaben. Früher war es schon so, dass ich wegen schlechtem Wetter nicht zur Uni gekommen bin, weil die Züge ausgefallen sind oder die Busse wegen viel Schnee gar nicht bis zu meiner Haltestelle kamen.

Eine Kommilitonin von mir hatte früher auch immer einen weiten Weg zur Universität und wohnt jetzt auch in der Nähe. Seitdem fehlt sie allerdings dauernd, obwohl sie früher so gut wie immer da gewesen ist. Ich frage mich schon warum das so ist, zumal ich das auch bei anderen beobachten konnte. Die einzige Erklärung die mir da einfällt, ist eben die, dass man sich einfach die wichtigsten Vorlesungen und Veranstaltungen aussuchen, wenn man in der Nähe wohnt und nur die besucht. Wenn man einen weiten Anreiseweg hat, dann kann man ja sowieso nicht weg und bleibe eben zu allen Veranstaltungen.

War es bei euch vielleicht auch mal so, dass ihr früher etwas weiter weg gewohnt und später zugezogen seit? Wie hat sich euer Verhalten der Universität gegenüber dann verändert? Seit ihr dann eher häufiger hingegangen oder habt ihr mehr gefehlt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich kann deine Beobachtung eigentlich nur bestätigten. Ich wohne auch sehr nah an der Hochschule und laufe nur wenige Minuten zu dem Gebäude, in dem ich immer Vorlesung habe. Demnach habe ich auch noch kein einziges Mal gefehlt. Selbst wenn ich mal etwas erkältet bin, gehe ich an die Hochschule, weil ich mir denke, jederzeit die Möglichkeit zu haben, schnell nach Hause zu gehen, wenn es mir im Laufe des Tages nicht mehr so gut geht.

Andere aus meinem Kurs haben teilweise eine Anfahrt von über ein, manchmal sogar je nach Fahrplan der Züge sogar zwei Stunden und die überlegen sich natürlich viel eher, ob es sich lohnt, diese Anfahrt für eine Vorlesung in Kauf zu nehmen. Da kann es dann auch schnell vorkommen, dass sie lieber daheim bleiben als zu einer kurzen Vorlesung zu kommen, bei der sie sowieso wissen, dass sie nicht viel lernen werden oder der Dozent keine vernünftigen Vorlesungen hält.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss sagen ich habe vom Bett zum Hörsaal 5-10 Minuten gebraucht, je nachdem zu welchem Hörsaal ich muss. Ich muss zugeben, dass ich oft in Vorlesungen gefehlt habe. Ich bin dann an einem Tag halt oft nur zu der ein oder anderen Gegangen. Jetzt bin ich nur noch 2 Tage in der Woche an der Uni und fahre 250 Kilometer dafür. Mittwochs hin und donnerstags zurück. Nun gehe ich zu jeder Vorlesung, die an diesen Tagen stattfindet. Natürlich fehle ich jetzt öfter einmal einen ganzen Tag, da die Bahn zum Beispiel Streikt oder krank bin und mir krank der Weg zu weit ist.

Wenn man eine weitere Fahrt hat, geht man meiner Meinung nach eher zu allen Vorlesungen die man an dem Tag hat. Immerhin soll sich die Fahrt dann auch gelohnt haben. Allerdings fehlen die Leute hier halt öfter gleich einen ganzen Tag. Entweder weil sie nicht kommen konnten oder fanden der Weg lohnt sich nicht für die weite Strecke. Wenn man näher wohnt, denkt man sich halt schnell mal die eine Vorlesung lohnt sich nicht, gehe ich halt heim. Hier kommt es finde ich allerdings seltener vor, dass man einen ganzen Tag fehlt. So ist zumindest meine Erfahrung.

Aber in erste Linie kommt es nicht auf den Wohnort sondern auf die Persönliche Einstellung ein. Manche gehen schlichtweg aus Prinzip zu jeder Vorlesung, weil sie einfach Strebsam sind und andere wie ich sehen das etwas lockerer und kommen eben auch mal nicht. Die Persönliche Einstellung kann sich auch im Laufe des Studiums ändern. Ich kenne viele die Anfangs ganz strebsam kamen und am Schluss nur noch sehr sporadisch, gleichzeitig gibt es natürlich auch die andere Richtung.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei meinem Partner ist es so, dass er ungefähr eine halbe Stunde mit dem Bus in die Uni fährt. Er fehlt nur sehr selten mal, wenn es wirklich nicht anders geht und quält sich auch so immer hin, selbst wenn er mal krank ist. Ich denke, dass das viel mit der Einstellung zu tun hat und manche Menschen auch einfach bequemer werden, wenn sie näher an der Uni wohnen und dann eben auch weniger hingehen und andere sehen dann, dass sie mehr Zeit haben, weil sie nicht mehr hin und her fahren müssen und gehen dann gerne zur Uni. Menschen sind unterschiedlich und ein generell gibt es sicherlich nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich fahre jetzt ca. 40 Minuten zur Uni und eigentlich kommt es selten vor, dass ich schwänze. Es sei denn, ich stelle fest, dass mir die Vorlesung nichts nützt und ich den Stoff genauso gut zuhause lernen kann. Dann beschließe ich bewusst, nicht mehr zur Vorlesung zu gehen, aber das ist ja etwas anderes.

Ein Semester lang musste ich pendeln und brauchte fast zwei Stunden zur Uni. In der Zeit habe ich ehrlich gesagt deutlich öfter gefehlt und habe bestimmt die Hälfte der Kurse regelmäßig geschwänzt. :lol: Aber wer steht denn auch freiwillig um halb sechs Uhr morgens auf.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke schon, dass die Hemmschwelle für den Veranstaltungsbesuch geringer ist, wenn die Uni nur wenige Minuten zu Fuß von der eigenen Wohnung entfernt ist, als wenn man zwei Stunden mit dem Zug pendeln muss. Eine Kommilitonin von mir wohnte beispielsweise ein gutes Stück außerhalb und war wirklich jeden Tag zu den Pflichtveranstaltungen mindestens vier Stunden mit der Bahn unterwegs, wenn man Hin- und Rückfahrten zusammengerechnet hat. Das ging alles von ihrer Lern- und Freizeit ab, denn im Zug sind die Möglichkeiten, sich effektiv zu beschäftigen, nunmal eingeschränkt. Da war es für mich nicht verwunderlich, dass sie an einem Tag, an dem nur eine freiwillige Vorlesung von 1 1/2 Stunden angesetzt war, gar nicht erst zur Uni kam.

Bei mir war das Fehlverhalten in der Uni aber unabhängig von der Entfernung. Im ersten Semester hatte ich meine Wohnung noch in einem Vorort und habe auch knapp eine Stunde in die Uni gebraucht, in meiner grenzenlosen Motivation aber trotzdem keine Veranstaltung ausgelassen. Später habe ich dann angefangen, mein eigenes Lernsystem zu entwickeln und Vorlesungen auszusortieren, bei denen ich durch den Besuch einen größeren Zeitverlust als Nutzen für mich gesehen habe und dadurch eben auch öfter gefehlt, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt näher am Campus gelebt habe. Es gibt da einfach verschiedene Gründe und Umstände, die zum regelmäßigen Unibesuch mit beitragen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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