Nachsitzen oder Strafarbeiten in Schule sinnvoller?

Als ich noch zur Schule gegangen bin, gab es bei uns keine Strafarbeiten, wenn ein Schüler Mist gebaut hatte. Es gab höchstens mal Nachsitzen aufgebrummt, wo man dann Aufgaben abarbeiten musste. Daher kann ich auch nicht sagen, inwiefern Strafarbeiten effektiv und sinnvoll sind, weil lich dazu einfach keine Beispiele gesehen habe und nicht weiß, ob das bei bestimmten Schülern aus meiner Klasse etwas gebracht hätte.

An anderen Schulen soll es aber durchaus Strafarbeiten geben, wie ich hörte. Hatte eure Schule Strafarbeiten? Findet ihr Strafarbeiten oder Nachhilfe als Erziehungsmethode an Schülern sinnvoller? In welchen Situationen wäre das eine sinnvoller als das andere?

Ich kam wirklich selten mal in den Genuss Ärger in der Schule zu bekommen. Bei mir war es dann so, dass die Lehrer eher mit mir gesprochen haben und das schon gereicht hat. Natürlich gab es an der Schule Nachsitzen und Strafarbeiten, aber als letztes Mittel und nicht als ständiges Mittel. Ich finde Strafarbeiten schon sinnvoller, weil man dann ja auch keine Lehrer braucht, die Nachsitzen beaufsichtigen und das bloße Sitzen in einem Raum ja auch nichts bringt.

Bei uns an der Schule bedeutete Nachsitzen, dass man in die Hausaufgabengruppe musste, die nach der offiziellen Schulzeit von einem Lehrer beaufsichtigt wurde. Verständlicherweise hatte davor auch niemand Angst, weil man dann ganz einfach die Hausaufgaben machen konnte. Als Strafarbeit musste man die gesamte Schulordnung handschriftlich abschreiben und das war als Strafe schon eher eine Abschreckung und so etwas finde ich auch sinnvoller.

Ich musste damals in der vierten Klasse recht häufig Nachsitzen, bzw. früher kommen, da an einem Tag die ersten beiden Stunden frei waren. Das lag allerdings nicht daran, dass ich den Unterricht gestört hätte, sondern eher daran, dass ich eine bestimmte Lehrerin absolut nicht leiden konnte und wohl alles, was mit ihr zutun hatte, sofort "verdrängt" habe - Wie beispielsweise Hausaufgaben. Das war dann nervig, aber wirklich abschreckend war es irgendwie auch nicht. Hätte ich nicht gewollt, hätten meine Eltern kein Problem damit gehabt, wenn ich nicht gegangen wäre, wodurch es von meiner Seite her also quasi freiwillig war.

Strafarbeiten hätte ich einmal machen sollen, eine A4-Seite darüber, wieso man auf den Lehrer hören muss. Grund war, dass ich und ein paar andere keine Lust hatten, rauszugehen, und in der Pause drinnen waren, was erst ab der Oberstufe erlaubt war. Ich hab sie nie gemacht, der Lehrer und ich kannten uns nicht, und so hatte das auch keine Konsequenzen. Ansonsten war es mal so, dass man als Strafarbeit die Schulordnung abschreiben musste, was aber abgeschafft wurde, nachdem manche Schüler die einfach mehrfach abgeschrieben und diese Abschriften dann an ihre Mitschüler verkauft haben.

Was soll das Nachsitzen alleine bringen? Es wurde doch schon nett geschildert wo man dann untergebracht wird. Das hat sogar noch den Vorteil, dass man in dieser Zeit seine Hausaufgaben erledigt hat oder nur einfach aus dem Fenster gestarrt wenn keine Aufgabe gestellt worden ist. Auch finde ich es keine Strafarbeit wenn die Hausordnung abgeschrieben werden muss, was soll man daraus lernen wenn man nichts verbrochen hat was gegen die Hausordnung verstoßen hat z.B. Müll in die Ecken geworfen.

Sinnvoller ist eine Ausarbeitung des eigenen Fehlverhaltens. Denn dann muss der Betroffene Schüler sein Verhalten und sein Handeln reflektieren und auch begründen können, wie auch eine Lösung für die Zukunft präsentieren wie das nicht mehr zu laufen hat. Das macht schon Sinn, dafür auch einen zeitlichen Rahmen zu setzen und das auch in der Nachsitzstunde entsprechend zu vollziehen, wurde das in der Zeit nicht geschafft mit der Aufgabe kann man immer noch weiter Sanktionieren und es Zuhause fertig schreiben lassen. Aber einfach Zuhause nichts machen lassen, oder dumm im Klassenzimmer sitzen und sich gar nicht damit auseinander zu setzen ist der falsche Weg.