Nachrichtensendungen Pflichtprogramm für Deutschunterricht
Unser Deutschlehrer hat immer verlangt, dass wir Zeit im Bild (Tagesschau) gucken und hat auch öfters über Themen am nächsten Tag im Unterricht gefragt. Nachdem er wusste, dass Teenager keine Nachrichten ansehen, wollte er uns zur Politischen Bildung und zur Teilnahme am Weltgeschehen heranführen. Ich hatte manchmal fast Angst, wenn ich auf das Gucken der Nachrichten vergessen hatte.
Was denkt Ihr von Nachrichtensendungen als Pflichtprogramm für den Deutschunterricht? Ist es gut, so Jugendliche an das Weltgeschehen heranzuführen oder sollen diese sich lieber vergnügen gehen und vorerst unwissend und unbeschwert bleiben?
Mir erscheint das irgendwie als Einschränkungen der Freiheit, denn man sollte Kinder nicht dazu verdonnern, dass sie in ihrer Freizeit, außerhalb der Schule, Nachrichten schauen. Hätte der Lehrer mit den Kindern in der Schule etwa gemeinsam Zeitungen gelesen, dann wäre es etwas anderes, aber Kinder zu zwingen, dass sie Nachrichten schauen sollen, das ist nicht ok.
Für viele Kinder sind die Nachrichten auch nicht sonderlich spannend und sie sehen da vielleicht vieles, was sie noch nicht richtig einordnen können oder was ihnen Angst macht. Nachrichten sind nicht kindgerecht und man muss Kinder auch nicht immer mit dem ganzen Negativen auf der Welt konfrontieren. Sie müssen auch Kind sein dürfen.
Die Tagesschau gucken halte ich für Blödsinn, weil diese nur einen kurzen und sehr groben Überblick gibt, allerdings ohne jegliche Hintergrundinformationen. Man ist danach nicht wirklich schlauer als vorher. Sie zu gucken zu hat lediglich Sinn, wenn man sich danach über die genannten Themen noch einmal selbstständig im Internet informiert oder Zeitung liest.
Mein Lehrer in Wirtschaft/Politik hat von uns verlangt, dass wir Zeitung lesen (und zwar die seriösen Blätter, das regionale Käseblatt hatte da nichts verloren). Wir mussten mehrmals im Halbjahr eine Sammlung abgeben mit Zeitungsartikeln und unseren Zusammenfassungen und Kommentaren dazu. Oft hat er auch Artikel, die er als besonders wichtig empfand, kopiert und mitgebracht, dann mussten wir sie lesen und besprechen. Dabei war es, um punkten zu können, auch wichtig, sich selbstständig informiert zu haben. Sonst ist es schwierig, die Ereignisse in einem größeren Zusammenhang einzuordnen.
Ich finde auch nicht, dass der Lehrer damit unsere Freizeit eingeschränkt hat, es war eine Hausaufgabe wie jede andere. Von euch wurde nur verlangt, euch berieseln zu lassen. Und da die Tagesschau nur 10 Minuten dauert (wenn man Sport und Wetter rausnimmt), ist das doch eigentlich ziemlicher Luxus. Welche Hausaufgabe geht denn sonst so fix und ist so passiv?
Und wenn man die Tagesschau verpasst, kann man sie bequem auf Youtube oder der Mediathek von ARD angucken, daher hat man zeitlich genug Spielraum und muss nicht punkt 20.00 Uhr vorm Fernseher sitzen. Notfalls schaut man die Tagesthemen zwei Stunden später. Auf ARD laufen doch andauernd Nachrichten, also ist man eigentlich gar nicht zeitlich daran gebunden.
Heutzutage kann man alle Nachrichten ansehen, wann man will. Dies hat auch Vorteile. Früher war dies nicht möglich, höchstens man hatte den Videorekorder programmiert und das auch ohne VPS Signal. Ich habe auch als Teenager wenig Nachrichten geguckt und es war gut, mal einen Einblick in die Politik und in die Welt da draußen zu bekommen,
Im Deutschunterricht war es bei mir jetzt weniger der Fall, dass zum Anschauen von Nachrichten angehalten wurde, obwohl zumindest mein letzter Lehrer, den ich in der 12. und 13. Klasse hatte, auch durchaus mal über Politik gesprochen hat. In die mündliche Note miteinbeziehen konnte er sowas aber ja eigentlich nicht, da es nicht zum Fach gehört.
In Gemeinschaftskunde allerdings wurde in Klassenarbeiten auch das aktuelle Weltgeschehen abgefragt und um diese Frage beantworten zu können, sollte man sich in den Tagen oder bis zu einer Woche davor schon in irgendeiner Form mit den Nachrichten beschäftigt haben.
Ob man dazu die Tagesschau gesehen hat, wo die Informationen sicherlich etwas fundierter sind, als in den Nachrichten der Privatsender, oder ob man die Tageszeitung gelesen oder aber sich Nachrichtenartikel im Internet zu Gemüte geführt hat, war aber egal, Hauptsache man wusste Bescheid.
Ich denke nicht, dass das in die Deutschstunde gehört. Meiner Meinung nach sollte man das eher in Sozialkunde besprechen und nicht in Deutsch. Nachrichten schauen ist natürlich wichtig und man sollte das auch von den Schülern einfordern, dennoch finde ich dass es auch nicht in jeden Unterricht gehört und es da durchaus andere Fächer gibt, in denen das besser zu besprechen geht, weil man da ja auch den Zusammenhang betrachten kann, beispielsweise ja auch in Geschichte.
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