Nachname der geschichtlich verankert ist nicht abgeben?

vom 29.04.2015, 15:32 Uhr

Eine Bekannte von mir ist verlobt und wird wohl im Herbst heiraten. Ich habe von einer gemeinsamen Bekannten gehört, dass es momentan Diskussionen zwischen ihr und ihrem Verlobten geht. Es geht darum, dass sie ihren Nachnamen nicht ändern möchte. Sie selbst stammt von einer Familie der früher mal eine größere Burg in unserer Nähe gehört hat. Die Burg ist jedem ein Begriff und Schulen rund um die Gegend herum unternehmen regelmäßig Ausflüge dahin um die Burg kennenzulernen und dort zu übernachten.

Da diese Burg sich eben einer gewissen Bekanntheit erfreut, möchte sie den Namen nicht so gerne abgeben und sie möchte auch keinen Doppelnamen, da ihr Name schon lang genug ist und sich aus drei Wörtern zusammen setzt. Ihr Verlobter ist etwas geknickt darüber, denn ihren Namen möchte er auch nicht annehmen und das würde bedeuten, dass man bei ihr ja quasi am Namen gar nicht merkt, dass sie verheiratet ist.

Wie fändet ihr die Situation? Würdet ihr einen adeligen Namen abgeben, da dieser letztendlich keinen Nutzen mehr hat, sondern nur bekannt ist? Oder würdet ihr darauf bestehen ihn zu behalten? Warum würdet ihr das wollen und was würdet ihr tun, wenn euer Verlobter das nicht möchte?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass man da schon eine gewisse Begründung hat, wenn man hinter einem Namen auch eine Geschichte hat und in der Region kann einen das mit Sicherheit auch etwas weiter bringen, weil ja jeder die Burg kennt. Den Verlobten kann ich nicht verstehen, man muss sich doch irgendwie einigen und wenn es ihr so wichtig ist, dann sollte er auch nachgeben. Es ist doch nur ein Nachname.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Da werden von dir ja zwei Dinge angesprochen, und bei beiden macht der Verlobte eine ganz schlechte Figur. Erstens steht es der Frau frei, ihren Namen zu behalten, egal wie sie heißt. Selbst wenn sie Müller heißt, kann sie ihren Namen behalten. So etwas ist doch heute nicht unnormal. Aus seinen Worten klingt ja Chauvinismus pur und auf der Höhe der Zeit scheint er wohl wirklich nicht zu sein.

Zweitens finde ich schon, dass man einen bekannten oder geschichtsträchtigen Namen gehalten kann und auch soll. Es spricht nichts dagegen, auf seinen Familiennamen stolz zu sein. Und letztendlich kann doch auch der Verlobte den Namen der Frau annehmen, dann merkt doch jeder, dass die beiden verheiratet sind, so wie es der Herr Verlobte einfordert.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es erst mal egal, welche Begründung sie hat, ihren Namen behalten zu wollen. Sie hat eine. Er hingegen anscheinend nicht. Da würde ich, wie Freidenker28, auch puren Chauvinismus dahinter sehen.

Aber vielleicht hat er ja einen guten Grund, ihren Namen abzulehnen oder seinen behalten zu wollen. Dann muss man eben die jeweiligen Gründe der beiden gegeneinander abwiegen und zu einem Kompromiss finden. Wenn die beiden heiraten wollen, ist so eine kleine Übung gar nicht schlecht.

Grundsätzlich kann ich aber gut verstehen, dass man seinen Namen behalten will. Ich hab das auch getan. Und wenn der Name in der Region so verankert ist, bekommt er ja auch noch mal eine besondere Bedeutung für die Familie. Sie lag als junges Mädchen vielleicht abends im Bett und hat sich vorgestellt, wie ihre Ururururgroßmutter in der Burg aufwuchs.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Für mich spielt ehrlich gesagt gar keine Rolle, wie berühmt oder historisch bedeutend ein Nachname gewesen ist oder immer noch ist. Entscheidend ist, dass die Frau so sehr an ihrem Nachnamen hängt, dass sie ihn nicht ablegen möchte und der Mann scheint das nicht akzeptieren zu wollen und möchte ihr seinen Nachnamen aufdrängen. Richtig finde ich das nicht.

Ich finde, niemand sollte zu etwas gezwungen werden, was er nicht möchte. Dann behält eben jeder seinen Namen oder er muss ihren Namen annehmen. Man kann schließlich nicht alles haben wollen und ich lese jetzt nicht aus dem Eingangsthread heraus, dass er irgendwie besonders an seinem Nachnamen hängen würde oder so. Das scheint traditionelle Gründe zu haben, so als müsste sich die Frau unterordnen, weil sie dann der "Anhang" ist, wenn sie seinen Namen annimmt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Egal aus welchen Gründen man seinen Nachnamen nicht ablegen möchte, dass steht jedem frei und auch einer Frau steht diese Recht zu. Wir sind hier nicht mehr im Mittelalter und der Name des Mannes muss nicht überall prangern und der Rest dann nur noch als Anhang gesehen werden. Wenn er damit ein Problem hat und nicht ihren Namen annehmen möchte, dann kann er seinen auch behalten.

Man sieht es doch so oder so nicht am Namen ob man verheiratet ist oder nicht, was meinst du wie viele tausende Müller und Meier herumlaufen, würde ich jedem andichten miteinander verheiratetet zu sein, dann wäre aber gewaltig etwas los. Sogar Bekannte gibt es bei mir im Umfeld, die Meier und Maier heißen aber nicht verlobt oder gar verheiratet sind. Finde ich schon reichlich albern zu meinen, dass man es nur am Namen sieht da auch nach einer Scheidung und erneutem Single Dasein der Name stehen kann und dann zwei damit herum laufen. Wäre das toller dauerhaft dann erinnert zu werden, dass man doch verheiratet sein muss nur wegen dem gleichen Nachnamen?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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