Nachfragen, wenn regelmäßige Treffen auszufallen drohen?

vom 16.07.2017, 12:17 Uhr

Ich weiß von früher, dass es immer mein Problem war, zu viel von anderen zu erwarten und mich dann aufzudrängen. Dass ich beispielsweise Vorschläge für Treffen gemacht habe bei früheren Bekanntschaften und von der anderen Seite wenig kam. Was für mich ja auch nicht so schön war, wenn mir das mal bewusst geworden ist. Na ja, aus diesen früheren Kontakten hat sich dann auch nie eine weitergehende Bekanntschaft entwickelt.

Nun ist es ja so, dass ich über eine Online-Anzeige zwei Leute kennengelernt habe, mit denen ich regelmäßig schreibe und mich auch in festgelegten Abständen mit denen treffe. Wobei so exakt festgelegt ist es auch nicht. Mit dem einen (A) treffe ich mich jeden zweiten Dienstag und fahre dann zu ihm und da machen wir was zusammen. Eigentlich ist es wirklich immer jeden zweiten Dienstag, ohne Ausnahme, auch egal ob sein Partner da gerade da ist oder nicht. Mit dem Partner habe ich bisher aber nur wenige Worte gewechselt, der macht dann immer was anderes, wenn ich da bin, wobei ich auch nichts dagegen hätte, wenn der einbezogen wird, aber das will mein Bekannter offenbar nicht so.

Mit dem anderen (B) treffe ich mich seit drei Monaten auch regelmäßig und zwar jeden Sonntag Abend. Wir schauen dann zusammen fern und reden. Im Kommunikationsverhalten sind die beiden aber unterschiedlich. A schreibt sehr lange Mails und schreibt etwas zweimal pro Woche. Mit B schreibe ich jeden Tag, aber dann eher kurze Mails, die vielleicht aus drei bis fünf Sätzen bestehen. Also man könnte sagen, dass der Kontakt zu B zwar etwas häufiger, aber weniger tiefgründig ist.

Bei A habe ich keinen Zweifel, ob ihm das so recht ist mit den Treffen, denn er fragt auch immer nach, ob ich am vereinbarten regelmäßigen Termin komme. Aber bei B ist das nicht so. Die letzten beiden Male hatte ich den Eindruck, mich eher aufzudrängen. Vor einer Woche deutete er in der täglichen Mail das Treffen gar nicht an. Da habe ich nachgefragt, was denn damit wäre und er schrieb dann, dass er nicht wegkönne, weil seine Mutter gerade nicht laufen könne, wegen Knieschaden und er dann in der Einlieger-Wohnung bei seiner Mutter bleibt anstatt zu seiner Wohnung zu fahren, wo wir uns sonst getroffen haben. Er schrieb aber, dass ich gerne zu ihm kommen könnte, wenn es mir nichts ausmachen würde, dass ich zu dieser Wohnung der Mutter etwas fahren muss und nicht bloß die fünfminütige Fahrstrecke zu einer sonstigen Wohnung hätte. Bin ich also dahin, war auch nett und nachher schrieb er mir, dass es ihm gefallen hatte, dass ich da war.

So, nun wohnt er diese Woche immer noch bei der Mutter und es ist für mich wieder unklar, ob das regelmäßige Treffen stattfindet oder nicht. In der letzten Mail hat sich da nichts angedeutet. Ich will aber auch nicht fragen, denn das kommt mir dann wieder so wie nachlaufen vor und das wollte ich ja eigentlich nicht mehr machen. Ich hätte schon Lust, dass man sich wieder trifft, genau wie letzte Woche. Der Mutter soll es auch angeblich etwas besser gehen, aber er muss sie ja nicht pflegen, er will nur da bleiben, falls die was braucht und ruft.

Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Soll ich nochmal fragen, was mit heute Abend ist oder nicht? Wirkt das aufdringlich? Oder soll ich warten, ob da von ihm noch was kommt? Denn wenn das seit Monaten so läuft, dass wir uns jeden Sonntag treffen, ist es doch schon komisch? Wenn ich jetzt Sonntag Abend daheim sitze, wäre ich aber auch enttäuscht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde mich von B distanzieren und dann schauen, was passiert. Da A ein guter Kontakt ist, hast du ja noch jemanden, mit dem du Zeit verbringen und dich austauschen kannst. B ist gerade nicht so richtig zu durchschauen. Auch lässt sich nicht überprüfen, ob die Sache mit der Mutter eher ein Vorwand ist. Manche Menschen können einfach nicht ehrlich sein. Sie reden lieber drumherum und erfinden Ausreden, nur um nicht mit der Wahrheit herauszurücken. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht.

Man kann doch sagen, ich mag meine Zeit nicht mehr mit dir verbringen, das langweilt mich. Klingt hart und ist das auch. Aber das ist ehrlich und fair. Und du weißt, woran du bist und die Zeit mit B ist Geschichte. Du sollst dich nur mit ehrlichen Menschen abgeben müssen, das hast du verdient. Du bist es ja schließlich auch. Das mit den Erwartungshaltungen ist nur verständlich. Wenn wir mit anderen Menschen Zeit verbringen, erwarten wir uns auch etwas von ihnen.

Zum Beispiel, dass diese Zeit eine regelmäßige ist und dass man sich auf den anderen auch verlassen kann. Allerdings macht B gerade nicht den Eindruck, dass er diese Erwartungshaltungen auch erfüllen kann. Solche Menschen gibt es einfach und es ist gut, wenn sie relativ zeitig ihren wahren Charakter zeigen. Denn dann musst du auch keine Zeit mehr mit diesen Menschen verschwenden. Sie haben es einfach nicht verdient. Ich würde es echt zielführend finden, den Kontakt mit B einfach mal abzubrechen, um so herauszufinden, wie wichtig du ihm bist.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ist dir auch schon mal in den Sinn gekommen, dass andere Menschen nicht nur an ihre regelmäßigen Treffen denken und wenn andere Dinge aktuell sind auch mal anders ihre Zeit verbringen wollen? Diese festen Termine erinnern mich eher an ein Kaffeekranz von Großmüttern, die sich jeden Sonntag Nachmittag zu Kaffee, Kuchen und zum Stricken verabreden. Immer das gleiche, Wochenlang, Monatelang und Jahrelang.

Vielleicht wird es deinem Kontakt auch zu langweilig immer ein Bestandteil dieses Kaffeekranzes zu sein und würde mal gerne etwas anderes machen als jeden Sonntag und jede Woche nur das gleiche in der gleichen Reihenfolge wie immer? Schon mal daran gedacht? Nachfragen kannst du aber auch wenn es dir nicht in den Kopf will, andere sind auch Fürsorglich und kümmern sich um die Mutter mit kaputten Knie und stellen ihre eigenen Interessen dann zurück. Würdest du dort noch ankommen und fordern, dann zeigst du direkt wie unwichtig dir der andere ist mit seiner Meinung sondern nur du auf deinen Kram bestehst und nicht weiter über den Tellerrand schaust. Sprich es kann auch diplomatisches Geschick und Sozialkompetenz erforderlich sein, aber das fehlt dir an manchen Stellen ganz gewaltig.

Für mich ließt sich das so, dass du nur auf deine Sachen bestehst und es enttäuschend findest wenn sich keiner mit dir befasst zu den regelmäßigen Terminen und Treffen. Aber es gibt auch andere Dinge im Leben die mal Vorrang haben vor solchen Dingen und das sollte man verstehen. Ich finde es schon aufdringlich, dass du dann in die Wohnung zur Mutter gefahren bist nur damit das Treffen stattfindet und hätte das schon nicht gewollt.

Immerhin ist es nicht meine Wohnung sondern die meiner Mutter und im Endeffekt hat sie das dann zu Entscheiden ob das in Ordnung ist oder auch nicht. Vielleicht hat er auch deswegen eine Standpauke seiner Mutter bekommen und demnach nichts mehr gesagt für diese Woche, denn wenn er dort immer noch sitzt und sie dich nicht da haben will, was soll er denn machen? Da sitzt er ebenfalls zwischen den Stühlen zwischen Mutti und den geplanten und festgelegten Treffen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ist dir auch schon mal in den Sinn gekommen, dass andere Menschen nicht nur an ihre regelmäßigen Treffen denken und wenn andere Dinge aktuell sind auch mal anders ihre Zeit verbringen wollen? Diese festen Termine erinnern mich eher an ein Kaffeekranz von Großmüttern, die sich jeden Sonntag Nachmittag zu Kaffee, Kuchen und zum Stricken verabreden. Immer das gleiche, Wochenlang, Monatelang und Jahrelan.

Ich will das aber so nach Plan. Und wer das nicht so will, der kann ja gerne aus meinem Leben verschwinden, denn wenn ich ständig wieder Treffen vereinbaren muss, ohne dass man ein paar Tage vorher weiß, ob nun ja oder nein, ist mir das zu unplanbar. Ich möchte mich gerne auf Treffen einstellen und für mich funktioniert es am besten, wenn das einem festen Schema folgt. Mag sein, dass das manche nicht so wollen, aber dann passen diese Leute eben nicht zu mir.

Sprich es kann auch diplomatisches Geschick und Sozialkompetenz erforderlich sein, aber das fehlt dir an manchen Stellen ganz gewaltig.

Deine primitive Ausdrucksweise zeigt viel eher, dass dir jegliche Sozialkompetenz fehlt. Ich poche nicht einfach auf anderen herum und resche verbal auf diese ein, sondern mache mir Gedanken, was angemessen wäre und was nicht. Das zeugt ja von überlegtem Agieren und Sozialkompetenz, im Gegensatz zu deinem Axt-Im-Walde-Theater, was du immer veranstaltest. Darüber solltest du vielleicht mal nachdenken. Wie ist es denn um die soziale Kompetenz eines Menschen bestellt, der andere bei jeder Gelegenheit beleidigt?

Für mich ließt sich das so, dass du nur auf deine Sachen bestehst und es enttäuschend findest wenn sich keiner mit dir befasst zu den regelmäßigen Terminen und Treffen. Aber es gibt auch andere Dinge im Leben die mal Vorrang haben vor solchen Dingen und das sollte man verstehen. Ich finde es schon aufdringlich, dass du dann in die Wohnung zur Mutter gefahren bist nur damit das Treffen stattfindet und hätte das schon nicht gewollt.

Das hatte er aber so vorgeschlagen. Ich habe danach weder gefragt noch das eingefordert, sondern er hat das initiativ vorgeschlagen. Da sehe ich nichts Schlimmes daran, wenn ich diesem Vorschlag folge und die Idee aufgreife.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Recht so, @Zitronengras. Wenn er sich nicht mehr regelmäßig treffen will, dann passt es eben nicht mehr. Wie ich schon am 16. Juli schrieb, wird es wohl besser sein, dass du dich von B distanzierst. Es ist besser so, als ihm nachzulaufen und seine Würde zu verlieren. Es gibt schon noch andere gute Kontakte.

Und sei getröstet, ein Großteil von Freundschaften hält im Schnitt drei Jahre. Ist also normal, dass Freundschaften zu Ende gehen und neue entstehen. Schreibe doch gerne mal, ob sich B mal wieder gemeldet hat. Und was macht A, versteht ihr euch gut? Das ist doch dann schon mal ein Anker. Ich wünsche dir alles Gute und eine schöne Sommerzeit. :)

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich würd dazu auch noch gern was sagen. Also ich stimme auf jeden Fall zu, dass B was die Treffen angeht distanzierter rüberkommt. Und ich folge ganz der Meinung, dass man klare Verhältnisse braucht und gerade wenn das Gegenüber einem nicht so interessiert erscheint, dass man dann lieber eine Trennung in Betracht ziehen sollte als diese Treffen wie eine Scharade weiter fortzuführen.

Andererseits versteh ich nicht, warum du nicht einfach nachfragst, ob B noch daran interessiert ist? Klar du willst nicht hinterherlaufen. Aber du möchtest auch klare Verhältnisse haben wie das mit den Treffen gehandhabt wird. Wir können hier nur spekulieren und können B nicht hinter die Stirn gucken. Und nur B kann dir ja sagen wie er zu der Sache steht. Und du kannst es ja auch diplomatisch ansprechen ohne diese wie du es in einem Beitrag bezeichnet hast 'Axt-im-Walde'-Mentalität. Das versteh ich auch, denn ich ziehe ein überlegtes Verhalten und Rücksichtnahme auf andere auch vor.

Das bedeutet aber nicht, dass man nicht trotzdem diplomatisch das Thema mal ansprechen kann. Es geht ja darum, dass man auch fair und ehrlich miteinander umgeht. Und seinen Eindruck über eine Situation kundtun, das ist ehrlich. Du kannst ja vorsichtig sagen, dass du dir unklar über den Charakter eurer Treffen bist und den Eindruck hattest, dass es ihm in dem Augenblick nicht so gepasst hast. Ich würde auch anmerken, dass du es verstehst wenn es B unangenehm ist das anzusprechen (viele sagen aus Höflichkeit ja nichts) und du dich keinesfalls aufdrängen möchtest. Und B vor allem ruhig sagen kann, wenn es ihm nicht passt bzw. er auch andere Vorschläge zu den Treffen hat (Auf die Weise kriegst du ja auch raus, ob ihm die Treffen evtl. zu eintönig sind).

Du schreibst ja, dass dir regelmäßig geplante Treffen lieb sind richtig? Aber ich hoffe du bist trotzdem auch offen genug, dass wenn B wirklich sagt, dass es ihm nicht immer passt das auch so zu aktzeptieren kannst. Mitunter geht's dir ja nur darum, dass du dich rechtzeitig darauf vorbereiten kannst oder? Sollte es so sein und B möchte nicht immer jeden Sonntag ein Treffen, dann könntest du dich ja mit ihm darauf einigen z. B. die Treffen wöchentlich oder auch auf jede zweite Woche zu verschieben und euch darauf festlegt, diese Treffen dann auch schon fest vorzuplanen.

Oder du überlegst dir statt nur den Sonntag noch Alternativtermine? Ich mein dazwischen kommen kann immer mal was. Und ja B hat das mit dem Treffen bei seiner Mutter selbst eingebracht. Das ist auch in Ordnung, trotzdem kann es sein das er dich einfach nur nicht verletzen wollte oder?

Mir kam beim Lesen der Unterschiede zwischen A und B auch der Gedanke, dass genau das die Qualität ausmacht. A siehst du ja jeden zweiten Dienstag und B jede Woche Sonntags. Mir fällt da spontan der Vergleich ein, wenn man ne Fernbeziehung hat und es mit einer normalen Beziehung vergleicht. Paare, die sich jeden Tag sehen, sind sehr schnell in der Routine und möglicherweise ist das auch für viele zu viel. Es wird halt eintönig und manchmal ist man auch genervt davon. Im Vergleich dazu ist es bei Fernbeziehungen zwar so, dass sie sich zwar weniger sehen, aber durch die längere Zeit des Abstandes trotzdem sich umso mehr auf die Treffen freuen. Auch das man viele private Angelegenheiten in der längeren Phase des Nichtsehens besser regeln kann.

Klar das mit der Bekanntschaft ist nicht dasselbe, aber man kann trotzdem Rückschlüsse ziehen. A hat auf jeden Fall immer 2 Dienstage im Monat für sich und kann da auch was anderes machen. Auch seine Angelegenheiten, die möglicherweise nur Dienstags möglich sind, kann er dann auf diesen Zeitpunkt legen. Das ist natürlich entspannter, wenn man sich nicht jede Woche sieht und die Routine ist da auch nicht so stark verwurzelt, weil da auch genug Zeit zwischen liegt. Die Treffen zwar sind regelmäßig, aber es macht nicht so viel aus.

Bei einem Treffen jede Woche Sonntags, könnt ich mir denken, dass es wirklich für B langweilig sein könnte. Und vor allem wenn er Familie hat - der Sonntag gilt ja als Familientag und viele formelle Familienfeiern finden (zumindest ist es bei mir so) Sonntags statt. Ich könnte mir vorstellen, dass das stressig sein kann für B und man auch nicht unbedingt jeden Sonntag Lust auf ein Treffen hat und möglicherweise auch mal was anderes machen möchte.

Gerade weil der Sonntag der letzte freie Tag ist, bevor es wieder zur Arbeit geht. Daher wäre ein Nachfragen in der Richtung vielleicht auch nicht schlecht?

» *-Mimi0971-* » Beiträge: 25 » Talkpoints: 18,95 »


Ich würde auch anmerken, dass du es verstehst wenn es B unangenehm ist das anzusprechen (viele sagen aus Höflichkeit ja nichts) und du dich keinesfalls aufdrängen möchtest.

Das habe ich gemacht und sogar fast so formuliert, wie du es hier schreibst. Da ist aber die Reaktion immer sinngemäß dass er sich doch freut, wenn ich vorbeikomme und ich „soll mich ruhig aufdrängen“. So ähnlich ist die Antwort immer, dass er sich freuen würde und nachdem ich den Text hier geschrieben hatte, kam auch die Frage von ihm, ob er zu mir kommen sollte. Es wirkt aber komisch, wenn das erst kurz vorher kommt. Ich habe auch mal direkt gefragt, ob das alles nicht zu langweilig ist und er meinte dann, dass dem nicht so sei und er nicht so der Redner ist und mir lieber zuhört, aber dass das nicht bedeutet, dass es langweilig ist.

Bei einem Treffen jede Woche Sonntags, könnt ich mir denken, dass es wirklich für B langweilig sein könnte. Und vor allem wenn er Familie hat - der Sonntag gilt ja als Familientag und viele formelle Familienfeiern finden (zumindest ist es bei mir so) Sonntags statt.

Das habe ich mir auch überlegt, aber ich weiß inzwischen, dass er keinen großen Familienanhang hat. Es gibt die Mutter, die mehr oder weniger nebenan wohnt und nach der er ab und an schaut. Vater gibt es nicht und es gibt einen Stiefvater, dem er aber nur aus dem Weg geht. Er hat Geschwister, aber zu denen keinen Kontakt und ansonsten noch einen Kumpel, mit dem er wohl manchmal abends im Garten sitzt. Ansonsten sind da keine weiteren Kontakte. D.h. er ist bis nachmittags arbeiten, wird dann komplett von der Mutter versorgt (die kocht und wäscht Wäsche) und dann handwerkt er irgendwas oder bastelt im Garten. Ich glaube, er sitzt auch bestimmt abends viel einfach nur bei der Mutter herum, insofern der Stiefvater nicht da ist.

Also ich habe schon versucht, das Thema anzusprechen. Weil diese beiden Kontakte, A und B, ja nach längere Kontaktsuche aus der Masse übrig geblieben sind und irgendwann dachte ich mir dann „Was ist, wenn die auch weg sind?“. Daher habe ich beide mal mehr oder weniger durch die Blume gefragt, ob ihnen denn das alles so recht ist usw. Ob sie was stört, ob sie denn sinngemäß erhalten bleiben werden oder ob ich mich darauf einstellen sollte, dass das eher als lockere Bekanntschaft angelegt ist, die auch mal weg sein kann. Und die haben mir beide gesagt/ geschrieben, dass dem nicht so ist.

War vielleicht keine super souveräne Frage, aber wenn man plant, sich anzufreunden, dann sollen die Leute doch ruhig wissen, dass ich Verlustängste habe, kann man ja ehrlich sein. Im Leben anderer ist auch nicht alles perfekt. Und bei A habe ich aber auch den Eindruck, dass er sehr bemüht ist, den Kontakt aufrechtzuerhalten, da er immer schon mehrer Tage vorher fragt, ob es am üblichen Termin klappt und dann holt er noch extra Essen herbei, was ich gar nicht will. Aber es wirkt eben motivierter.

Bei B habe ich manchmal den Eindruck, dass ich ihm nicht so wichtig bin. Wobei ich diesen Eindruck von Anfang an hatte. Ich hatte schon nach dem ersten Treffen mit B das Gefühl, dass dem nicht so viel daran liegt und war dann überrascht, dass er sich per Mail so positiv zeigte und schrieb, dass es ihn sehr gefreut hätte und dass man das gerne wiederholen kann. Das schreibt er immer, dass die Treffen schön sind. Ich finde, es gibt da eine Diskrepanz zwischen der eher etwas unkommunikativen Art, die mitunter desinteressiert wirkt und den Aussagen, die ich per Mail bekomme, manchmal wenn ich nachfrage, aber auch manchmal ohne Nachfrage. Vielleicht analysiere ich das aber auch zu sehr und er freut sich wirklich und ich merke es nur nicht, weil ich das bei eher phlegmatischen Menschen nicht so spüre.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nun wenn B das wirklich so gesagt hat, dann würde ich ihm das auch erstmal glauben. Das Gegenteil kann man ja nicht dann behaupten. Vielleicht freut er sich ja wirklich darüber. Möglicherweise ist er ja auch ein bisschen introvertiert und daher kommt diese Freude nicht so rüber? Auch bei den Treffen selbst, wenn er nicht so gern redet und lieber zuhört - das spricht auch mehr für einen introvertierten Zug. Auch die Lücke zwischen Treffen und E-Mailkontakt spricht ja mehr dafür.

Und da er ja wegen mangelnden Familienkontakt wohl auch nichts gegen den Sonntag hat - nun dann würde ich mal sagen muss man das vorerst so hinnehmen. Ich kann schon verstehen, dass du da ein bisschen Unmut verspürst. Aber es gibt ja nun mal Menschen, die weniger aus sich raus können und nicht alle planen ja so gern voraus.

Bei deinen Verlustängsten kann ich das auch gut nachvollziehen. Man möchte einfach wissen woran man ist. Gerade bei Bekanntschaften oder eher Freundschaften möchte man ja nicht die Erfahrung machen, dass es sowas wie ne Sternschnuppe ist. Jeder braucht irgendwo eine Konstante im Leben. A scheint daher wohl einfach ein anderer Typ zu sein als B. Und da du ja den direkten Vergleich mit beiden hast, fällt es dir natürlich auf.

B könnte ja auch einen anderen Bezug zu Bekanntschaften und Freundschaften zu haben als du. Jeder hat ja auch andere Prioritäten und setzt einen anderen Fokus. Möglicherweise sind Kontakte einfach auch nicht sein Fokus, sondern für ihn was nebenläufiges zum Alltag? Das heißt nicht unbedingt, dass es weniger wichtig ist für ihn. Nur vielleicht hat das Auswirkungen auf seine Bemühungen? Daher kommt es dir vielleicht auch weniger motiviert vor.

Aber viel eher tendiere ich wirklich dazu, dass er einfach nur introvertiert ist und daher bei Treffen einfach Emotionen nicht so stark nach Außen kehrt. Mir fällt es beispielsweise auch leichter mich zu manchen Situationen zu äußern, wenn ich es schreiben kann.

Ich würde einfach mal sagen du solltest es erstmal so hinnehmen und es nicht zu sehr analysieren (ich weiß, dass ist nicht leicht - ich neige auch immer dazu). Es ist manchmal nicht sehr hilfreich, wenn man zu viel über etwas nachdenkt.

» *-Mimi0971-* » Beiträge: 25 » Talkpoints: 18,95 »


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