Nachbars Hund macht in fremde Gärten - was tun?

vom 14.02.2017, 11:42 Uhr

Einer unserer Nachbarn hat einen recht großen Hund, ist aber leider zu faul mit diesem Gassi zu gehen. Daher lässt er den Hund mehrfach täglich alleine durch die Nachbarschaft laufen, um irgendwo sein Geschäft zu verrichten. Das erledigt der Hund mit Vorliebe in fremden Gärten. Auch hüfthohe Zäune halten ihn nicht ab, die überspringt er mühelos, um dann zur Tat zu schreiten.

Bisher war ich wenig daheim und mir dieser Tatsache nicht wirklich bewusst, auch wenn andere Nachbarn das Problem schon mal erwähnt hatten. Da ich aber nun in Elternzeit bin, hatte ich selbst mehrfach Gelegenheit den Hund dabei zu beobachten und habe auch in unserem Garten seine Hinterlassenschaften entdecken müssen. Bei der Vorstellung, dass unser Sohn im Sommer über den Rasen robbt und dabei womöglich in Hundekot greift oder kriecht, kriege ich die Krise. Zumal ich den Hund natürlich auch nicht einschätzen kann und nicht weiß, wie er reagiert, wenn da so ein Winzling "in seiner Toilette" herumkreucht. Natürlich wird der Kleine nicht unbeaufsichtigt bleiben, aber wer weiß, ob das Riesenvieh sich so einfach von mir in die Flucht schlagen lässt.

Andere Nachbarn haben den Besitzer des Tieres bereits angesprochen und darum gebeten, dass er seinen Hund besser beaufsichtigt. Dieser reagierte sehr ungehalten, stritt alles ab und unterstellte den Leuten bis zum Vorlegen von Beweisvideos üble Nachrede. Auch jetzt steht er auf dem Standpunkt, das sei nicht sein Problem und er nicht verpflichtet, es zu unterbinden, dass sein Hund in sämtliche Gärten außer seinem macht. Wenn man sich gestört fühle, solle man eben höhere Zäune oder Hecken errichten.

Eine Nachbarin ist so verärgert, dass sie schon angedroht hat, das Tier einfzufangen und ins Tierheim zu bringen. Das halte ich nicht für die richtige Lösung. Aber wie kann man sonst damit umgehen, wenn der Tierhalter uneinsichtig ist und sich im Recht fühlt? Kann man wegen so etwas das Ordnungsamt einschalten? Oder wie kann man das Problem sonst lösen? Bis zum Sommer ist es noch etwas hin, aber dann hätte ich die Sache gern geklärt und wüsste meinen Garten und vor allem mein Kind vor dem Hund und seinen Haufen in Sicherheit.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Entweder das Ordnungsamt anrufen oder die Polizei und melden, dass ein Hund alleine umherirrt. Wenn die immer wieder anrücken müssen werden die schon irgendwann Auflagen erteilen oder eben den Hund beschlagnahmen. Auch Tierheim anrufen und den Hund abholen lassen oder selber hinbringen wäre eine Lösung. Das kostet dem Halter ja auch jedes Mal ordentlich Geld.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich ist es das Problem des Hundebesitzers. Das ist nur eine lahme Ausrede, dass es ja nicht sein Problem wäre. In vielen Ortschaften ist es verboten, dass Hunde freilaufen. Allerdings geht man da auch sicher davon aus, dass der Besitzer mit dem Hund zusammen spazieren geht.

Wenn reden da nichts bringt, würde ich mich vielleicht mal an den Bürgermeister der Gemeinde wenden. Vielleicht kann dieser da noch irgendwie vermitteln. Anscheinend scheint es sich ja eher um eine dörfliche Wohngegend zu handeln und da sollte ein Bürgermeister ja einen gewissen Einfluss haben. Bei uns gibt es eine Dorfzeitung, in der dann schon mal steht, dass Hundebesitzer doch beim Spielplatz und an der Schule gebeten werden, ihre Hunde diese nicht als Toilette missbrauchen zu lassen.

Zur Not würde ich ansonsten das Ordnungsamt einschalten. Ich finde es unverantwortlich, dass der Hund alleine durch den Ort stromert. Da könnte ja auch ein Unfall passieren, wenn er über die Straße rennt und es ist sicherlich nicht die feine Art, dass er überall in die Gärten macht und es den Besitzer nicht interessiert. Da wüsste ich mir dann auch irgendwann nicht mehr anders zu helfen, wenn alles reden und freundliche Worte nichts bringen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Sternenbande hat geschrieben: Auch Tierheim anrufen und den Hund abholen lassen oder selber hinbringen wäre eine Lösung. Das kostet dem Halter ja auch jedes Mal ordentlich Geld.

Da meine eine Nachbarin auch schon so etwas vorschlug, stellte sich mir auch die Frage, ob das überhaupt erlaubt ist. Schließlich ist es kein fremder Hund im eigentlichen Sinne, der dort alleine herum flitzt, sondern einer bekannter Hund. Man könnte sich also nicht heraus reden und behaupten, man hätte einen fremden Hund retten wollen.

Für den Hund ist das übrigens tatsächlich nicht ganz ungefährlich. Nicht weit ist die Auffahrt zur Bundesstraße und obwohl wir in einer 30er-Zone wohnen, düsen viele Fahrzeuge mit recht hohem Tempo hier herum, wenn sie von der Bahn kommen oder eben dorthin wollen. Da kann man auch einen großen Hund, der unvermittelt aus dem Gebüsch springt, übersehen bzw, zu spät entdecken.

Dass der Bürgermeister viel Einfluss hätte, glaube ich nicht. Wir wohnen nicht ganz so ländlich und der Nachbar ist ohnehin schon sehr unbeliebt und hat ständig Streit mit den anderen Anwohnern. Ich denke das würde ihn kaum beeindrucken, sondern eher noch mehr in seiner Verstocktheit bestärken.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Auch wenn der Hund einen Besitzer hat ist er dennoch erstmal ein Fundhund da er ja herrenlos umherrennt. Und klar kannst du sagen, dass du einen fremden Hund retten willst. Der Hund wird sicher nicht an einer roten Ampel anhalten, sondern womöglich vor ein Auto rennen. Somit rettest du nicht nur den Hund, sondern schützt auch andere Menschen vor diesem.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Spätestens wenn der Nachbar nicht daheim ist, hat man ja gar keine Chance, das Tier sicher bei ihm abzugeben. Und ein großer Hund ist eine Gefahr für den Straßenverkehr. Niemand ist verpflichtet, den Hund einzufangen und zu sitten, bis Herrchen wieder da ist.

Das macht man natürlich bei netten Nachbarn gern, aber man muss nicht. Also ist es in dem Moment ganz sicher ein Fundhund, der nicht einfach an den Besitzer gegeben werden kann. Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass es noch mehr Ärger geben wird. Der Nachbar wird toben. Aber das ist kein Problem, wenn sich anderen Nachbarn einig sind.

Für die Soforthilfe im eigenen Garten würde ich Fernhaltespray ausprobieren. Manches Produkt wirkt ganz gut. Das löst zwar nicht das generelle Problem, aber mit etwas Glück hat man zumindest selbst Ruhe.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^