Nachbarn direkt ansprechen oder Hausverwaltung schreiben?
Es kann ja immer mal sein, dass man Probleme mit den Nachbarn hat. Wenn diese beispielsweise sehr laut sind und man das auch in der eigenen Wohnung klar und deutlich hören kann und wenn der Geräuschpegel dann auch nachts und früh am Morgen wahrzunehmen ist, kann das schon sehr störend sein. Doch nicht nur kann es nervig sein, wenn Nachbarn sehr laut sind.
Oft kommt es ja vor, dass sich irgendwelche Personen nicht an die Hausordnung halten, indem sie beispielsweise auf dem Balkon einen Kohlegrill verwenden, obwohl man das nicht darf oder indem sie irgendwelche Sachen auf dem Hausflur lagern, obwohl, das nicht erlaubt sind. Wann und unter welchen Umständen würdet ihr die Nachbarn direkt auf das Problem ansprechen und wann würdet ihr euch lieber an die Hausverwaltung wenden, damit diese das Problem behebt?
Eine Freundin von mir hatte das Problem mit lauten Nachbarn, die dann durchaus bis 4 Uhr morgens eine Party nach der anderen geschmissen haben und das durchaus auch unter der Woche. Das ging dann so über mehrere Jahre und meine Freundin war durch den Schlafmangel ziemlich fertig.
Sie hat in der Zeit verschiedene Sachen ausprobiert: mit den Nachbarn reden, diese auf die Hausordnung hinweisen, sich beschweren beim Vermieter oder der Hausverwaltung. Es kam sogar vor, dass sie mehrfach die Polizei wegen Ruhestörung gerufen hat, aber nichts davon hat wirklich was gebracht. Sobald Vermieter/ Polizei oder sonstwer außer Sichtweite waren, ging die laute Musik wieder los. Meine Freundin hat im Endeffekt keinen Ausweg gesehen und ist dann umgezogen.
Zunächst sollte der erste Schritt sein mit dem Nachbarn zu reden. Einfach mal erklären was das Problem ist und dass man keinen Ärger will, aber das auch nicht weiter dulden möchte. Man kann das gerade mit einem Grill doch gut erklären und man lässt dem Nachbarn damit die Wahl, ob er vernünftig reagiert oder nicht. Wenn er dann negativ reagiert, kann man ihm auch gleich die Lösung aufzeigen und die nächsten Schritte erklären. Wenn er dann unbedingt Ärger möchte, kann er den ja haben. Ansonsten bin ich aber kein Mensch, der sofort brüllt oder sofort die oberste Instanz holt. Reden bringt es doch oftmals schon.
Wir dürfen eigentlich auch nichts im Flur lagern, es machen aber viele. Meine Nachbarn haben ein Schuhregal vor der Tür stehen und die anderen Nachbarn haben den Treppenaufgang mit Topfpflanzen bestückt - darf man nicht. Aber da denke ich mir, dass mir das doch keinen Nachteil bringt. So schmal, dass man da nicht mehr langlaufen kann, ist es deswegen nicht.
Sowas würde ich gar nicht ansprechen, sondern einfach auf sich beruhen lassen, denn mich stört es nicht. Auch wenn die Nachbarn auf dem Balkon grillen würden, würde mich das nicht tangieren. Da macht man halt mal das Fenster zu, also so kleinlich finde ich sollte man nicht sein, dass man wegen jeder Kleinigkeit gleich Beschwerden formuliert.
Wenn es sehr laut wäre, würde ich versuchen, das mit dem Nachbarn direkt zu klären. Die meisten Menschen sind ja keine bösartigen Leute, die Freude daran haben, andere zu belästigen, sondern denen ist vielleicht manchmal gar nicht so sehr bewusst, wie laut sie sind und dass das andre hören.
@Zitronengras: Auch wenn man da normal langlaufen kann, ist es im Notfall halt doch zu eng. Es hat seine Gründe, dass man im Hausflur nichts hinstellen kann. Ein Brand oder wenn der Rettungsdienst benötigt wird ist es eben zu eng und kann auch zum Hindernis werden.
Aber insgesamt sollte, wie schon geschrieben wurde, das Gespräch mit dem Nachbarn erfolgen. Wir haben hier auch Mieter ganz oben wohnen, die einige Dinge machen, die uns anderen Mieter stört. So wurde da im Frühjahr noch Vogelfutter als Streufutter auf dem Balkon ausgebracht, so dass alle anderen Balkone darunter ständig den Dreck bei sich hatten.
So richtig einsehen wollten sie es nicht, dass sie da was falsch machen. Einzig das Argument, dass sie damit auch fleißig Tauben anlocken hat dann Wirkung gezeigt. Im Sommer war es dann so, dass er immer sehr großzügig die Balkonkästen gegossen hat. Nachteil für uns anderen war, dass wir nass wurden, wenn wir selbst gerade unsere Pflanzen pflegten.
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