Nach wie langer Beziehung mit dem Freund zusammenziehen?
Ich bin jetzt seit drei Monaten mit meinem Freund zusammen und wir sprechen sehr oft darüber bald zusammenzuziehen, da es zwischen uns wirklich super läuft und ich sowieso die meiste Zeit bei ihm bin. In meinem Freundeskreis bekomme ich dafür viel Kritik, da alle der Meinung sind, dass es viel zu früh und überstürzt ist jetzt schon zusammen zu ziehen und dass das eh schief geht und wir uns dann trennen. Meiner Meinung nach gibt es sowas wie zu früh aber nicht.
Eine Beziehung kann genauso in die Brüche gehen, wenn man erst nach drei Jahren zusammenzieht. Außerdem finde ich es besser, schon so früh wie möglich zu merken, dass man nicht zusammen wohnen kann, als wenn man Jahre mit warten "verschwendet" nur um dann nach mehreren Jahren festzustellen, dass man nicht zusammen wohnen kann.
Wie seht ihr das? Nach welcher Zeit seit ihr mit eurem Partner zusammengezogen?
Mein Mann und ich waren knapp 4 Monate zusammen und hatten diese 4 Monate sogar eine Fernbeziehung. Mit dem Zusammenzug nach 4 Monaten haben wir sogar geheiratet und sind jetzt im 15. Ehejahr. Alle haben unserer Beziehung deswegen nicht lange gegeben.
Ich fand es sogar gut, dass wir von Beginn an unsere Macken kennen lernten im gemeinsamen Haushalt. Denn in meinem Bekanntenkreis sind viele Beziehungen auseinander gegangen nachdem sie Jahre vorher schon zusammen waren und dann nach 4, 5, oder 6 Jahren zusammenzogen. Mit den Macken, die jemand hat, wenn man gemeinsam wohnt sind diese Leute nie konfrontiert worden und waren teilweise sogar geschockt, welche Macken der jeweilige Partner doch hat, die man jahrelang nicht kannte.
Jeder muss das selber wissen und ich würde es immer wieder tun. Sicher gibt es auch mal Streitereien, weil das Zusammenleben nicht immer einfach ist. Aber man wächst mit den Macken dann in der Beziehung und muss sich nicht an Macken gewöhnen, die jeder hat.
An sich finde ich es auch eher nebensächlich, ob man jetzt nach zwei Tagen Beziehung zusammenzieht oder nach 10 Jahren. Aber ich finde es schon wichtig, dass man nach dem Auszug aus dem Elternhaus eine Zeit lang alleine gewohnt hat und eben gelernt hat auf eigenen Beinen zu stehen.
Ich finde es wenig sinnfrei, wenn man quasi von einem gemachten Nest ins nächste zieht. Das ist nicht wirklich Sinn der Sache und wenn es dann doch schief gehen sollte, dann wird es umso schwerer, plötzlich alleine klarzukommen.
Mit dem ersten Partner, mit dem ich zusammen gelebt habe, bin ich schleichend zusammengezogen. Ich war immer da und meine Sachen wurden immer mehr. Es wäre schneller gegangen, wenn meine Eltern nicht gewesen wären. Die Sache hat immerhin sieben Jahre gehalten.
Bei meinem Mann und mir war es genau andersherum. Er ist einfach geblieben. Also musste ich nach vier Wochen mal ansprechen, wie er sich das vorstellt. Denn dauerhaft war meine Wohnung zu klein. Also hatten wir zwei Wochen später unsere gemeinsame Wohnung. Seitdem hält die Beziehung. Und die hat vor der Jahrtausendwende begonnen.
Wir wohnen momentan beide alleine, also ziehen wir nicht quasi von einem Nest ins nächste. Ich habe auch schon mal mit einem Exfreund für ein Jahr zusammengewohnt, da habe ich genau die Erfahrung gemacht, dass wir lange gewartet haben und es im Endeffekt daran zerbrach, dass ich mit einigen seiner Eigenheiten, die mir bevor wir zusammengezogen sind gar nicht aufgefallen sind, nicht klargekommen bin. Für meinen Freund wäre es das erste Mal, er hat noch nie mit einer seiner Exfreundinnen zusammengewohnt.
Ich glaube wir sind nach einem Jahr zusammengezogen, wobei ich schon nach wenigen Wochen sehr oft mit bei seinen Eltern war und auch dort gelebt habe. Dann musste er zum Studium und nicht lange Zeit später war ich dann auch da und wollte mein Leben mit ihm zusammen dort verbringen. Für uns beide war von Anfang an klar, dass wir das Leben zusammen verbringen wollen. Wir verstehen uns super, streiten uns kaum und müssen und nur anschauen um zu wissen, was der Andere denkt.
Meiner Meinung nach sollte man nicht auf andere Leute hören. Wenn dir dein Bauchgefühl sagt, dass du bereit dazu bist, dann mach es doch einfach. Niemand kann dir einen Garantieschein für eine Beziehung geben und so musst du die Schritte gehen, so wie du sie willst und zu gehen bereit bist.
Ich bin erst vor einem halben Jahr "offiziell" mit meinem Freund zusammen gezogen. Wir haben nun unsere eigene Wohnung und unsere eigenes Geld, über das wir selbst verwalten.
Aber "inoffiziell" sind wir bereits nach neun Monaten Beziehung zusammen gezogen, von denen wir sechs Monate lang eine unfreiwillige Fernbeziehung führen mussten. Damals waren wir noch 17 Jahre jung und er wurde vom Jugendamt zu seinem Vater geschickt, der mal eben 500 Kilometer weit weg wohnt. Nach einem halben Jahr ist er dann wieder hierher gezogen und seit dem war er fast 24 Stunden sieben Tage die Woche bei mir. Daher war der offizielle Zusammenzug, was die Dauer unseres Zusammenseins anging, überhaupt nicht anders als zuvor.
Eigentlich bin ich der Meinung, dass man sich damit Zeit lassen sollte und seine rosa rote Brille auskosten sollte, so lange es geht und diese sich nicht mit so etwas verderben lassen sollte. Aber damals waren es wirklich sehr schreckliche Umstände, die dazu geführt haben. Aber im Nachhinein bereue ich es auch nicht. Und auch heute sind wir, trotz der vielen Zeit, die wir aufeinander hocken, mehr als glücklich miteinander.
Ich glaube aber nicht, dass man seine Zeit verschwendet, wenn man den Zusammenzug etwas aufschiebt. Man möchte doch einfach nur seine Zeit zu zweit genießen. Und wenn es nach einem Zusammenzug nicht mehr passt, ist eine vielleicht sehr gute Beziehung vorbei, obwohl man zusammen noch viel Zeit hätte miteinander verbringen können. Auch wenn das Ende vielleicht schrecklich ist, hatte man davor eine schöne Zeit und darüber sollte man sich freuen und es nicht als Verschwendung ansehen.
Ich glaube nicht, dass es da irgendwelche Regeln gibt, an die man sich halten sollte. Das muss jedes Paar für sich allein entscheiden. Allerdings würde ich trotzdem einige Jahre warten. Zwar kann eine Beziehung immer zerbrechen, wie hier geschrieben wurde, wobei es ja trotzdem etwas anderes ist, nach drei Monaten zusammenzuziehen, als nach fünf Jahren. Letzteres geht eher gut, wie ich finde.
Denn ich denke schon, dass man eher eine gemeinsame Zukunft planen kann und sich auch eher sicher sein kann, dass die Beziehung auch "für immer" hält, wenn man schon fünf Jahre zusammen ist, als wenn man eben erst ganz frisch zusammen ist. Nach so einer langen Zeit ist die Beziehung einfach schon gefestigt und man kennt den Partner mit seinen Macken und ist auch bereit dazu, Kompromisse einzugehen. In den ersten Monaten hingegen hat man doch meistens eine rosarote Brille auf, weshalb man viele Macken des Partners gar nicht sieht, die einem dann erst später auffallen.
Die Wahrscheinlichkeit, sich zu trennen, ist eher da, wenn man erst kurz zusammen ist, wie ich finde. Denn je länger man zusammen ist, desto besser kennt man sich und desto eher ist man auch ein eingespieltes Team, so dass man den Haushalt auch besser gemeinsam schmeißen und die Kosten auch besser untereinander aufteilen kann. Zumindest denke ich so.
Ganz abgesehen davon, hat man doch normalerweise ohnehin vor, das restliche Leben mit seinem Partner zu verbringen, wenn man sich schon für so einen Schritt entscheidet und zusammenzieht. Da machen doch einige Jahre mehr oder weniger nichts aus. Ich finde stattdessen eher, dass man es auch mal genießen sollte, allein zu wohnen und die Wohnung so einrichten zu können, wie man es selbst möchte, bevor man dann immer Kompromisse schließen muss.
Prinzessin, wenn ich bei einer Beziehung solche Gedanken hätte, wie du sie dir machst, wäre ich lieber Single. Diese Gedanken, dass man sich sicher sein muss, dass eine Beziehung für immer hält, sind mir beispielsweise total fremd. Wenn ich das nicht so empfinde, dann lasse ich es ganz.
Genau wie die Idee, dass Zusammenleben spürbare Kompromisse bedeutet und man die Zeit, die man allein lebt, genießen sollte. Wenn ich diese Gedanken hätte, wäre ich ganz schnell wieder allein. Das würde bei mir den Impuls zu rennen auslösen. Das gilt auch dafür, dass man Probleme haben könnte, Geld und Haushalt aufzuteilen. Kommen solche Fragen und Gedanken auf, dann passt der Mann nicht zu mir.
Kannst du dir nach einer Woche Beziehung wirklich sicher sein, dass die Beziehung das Potenzial hat, für immer zu halten? Also ich nicht. Natürlich hat man anfangs die rosarote Brille an, aber dennoch weiß man doch insgeheim, dass man die Person gar nicht richtig kennt. Also zumindest nicht genug, um zusammenzuziehen.
Ich finde auch, dass das Zusammenleben spürbare Kompromisse bedeutet, wenn man davor noch nie allein gelebt hat. Ich will erst einmal in den Genuss kommen, eine Wohnung so einzurichten, wie ich allein es will und mich in dieser Hinsicht "auszutoben". Aber das sieht ja jeder anders, was ja auch in Ordnung ist. Es muss und soll ja auch nicht jeder die gleichen Ansichten haben, wie ich.
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