Nach Vorstellungsgespräch Dankschreiben versenden?

vom 21.01.2016, 19:48 Uhr

Ich habe vor einigen Tagen nach Tipps im Internet gelesen, woran man erkennen könnte, ob das Vorstellungsgespräch gut gelaufen ist. An einer Stelle wurde dann auch dazu geraten, dass man nach dem Termin noch einmal eine Email an den Personaler schicken könnte, um sich für das schöne Gespräch zu bedanken.

Bei dieser Gelegenheit könnte man noch einmal wiederholen, dass einem durch dieses Gespräch mehr denn je klar geworden sei, dass das der perfekte Job für einen wäre und dass man sich in seinem Jobwunsch bestärkt fühlen würde etc. Das soll dazu führen, dass man dadurch positiver im Gedächtnis bleibt und angeblich soll man den Personaler dadurch so beeinflussen, dass man seine Chancen auf den Job tatsächlich erhöhen kann.

Ob das stimmt weiß ich nicht. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich noch nie auf die Idee gekommen wäre, mich nach dem Vorstellungstermin beim Personaler zu bedanken oder sonst irgendeine Email zu schreiben. Wenn man mir sagt, man meldet sich nach X Tagen mit der endgültigen Entscheidung bei mir, dann warte ich auf deren Initiative.

Schreibt ihr persönlich ein Dankschreiben nach einem Vorstellungstermin? Was haltet ihr davon? Meint ihr, dass kann dazu verhelfen, die Chancen auf den Job zu erhöhen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Auf die Idee bin ich auch noch nicht gekommen, wobei es eigentlich nicht schlecht klingt, wenn ich ehrlich bin. Sicherlich ist es aber immer ein bisschen vom Personaler abhängig, wie dieser dann reagiert. Immerhin könnte man es auch als nerven auffassen. Wobei es sicherlich einen Versuch wert ist und man ja nichts zu verlieren hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das höre ich jetzt aber ehrlich gesagt auch zum ersten Mal. Ich finde allerdings das sich das gar nicht so schlecht anhört. Im Grunde genommen kann man es sogar mit manchen Arbeiten vergleichen. Eine Bekannte von mir arbeitet in einem Call Center.

Dort verschicken sie nach den Gesprächen, in der Regel natürlich nach den Guten, auch eine SMS. In dieser steht dann auch drin das sie sich für das nette Gespräch bedanken und sie noch einen schönen Tag wünschen. Im Grunde kann man diese beiden Sachen ja vergleichen.

So verdeutlicht man seinem eventuell neuen Arbeitgeber noch einmal das einem das Angebot wirklich gefallen hat und das man sich freuen würde über positive Rückantwort. Ich denke ich werde mir das Ganze mal für die Zukunft merken sollte ich noch einmal in solch eine Situation kommen. Und ich denke auch das die Arbeitgeber auf solche Emails nicht eingestellt sind und dies mit offenen Worten begrüßen werden.

Es sei denn man hat wirklich ganz großes Pech und der Personaler an den man geraten ist, ist nicht von der netten Sorte und sieht dies als Schleimerei an. Aber gut, dann hat man draus gelernt und kann weiter nach vorne blicken. Danke jedenfalls für den Tipp.

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In der US-amerikanischen Kultur sind "Thank you notes" nach wie vor anscheinend recht verbreitet und gehören immer noch zum guten Ton. Beispielsweise werden meines Wissens auch die Kinder dort angehalten, etwa für Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke kurze Dankesnachrichten an die Verwandtschaft zu schreiben. Auch für Hochzeitsgeschenke bedankt man sich dort gefälligst schriftlich.

Und da große Teile der internationalen Unternehmenskultur sich an US-amerikanischen Werten und Vorbildern orientieren, kann ich mir schon vorstellen, dass sich auch diese Vorgehensweise allmählich auch hierzulande breitmacht, zumindest in gewissen Branchen.

Persönlich würde ich nur dann ein Dankschreiben versenden, wenn ich vorher recherchiert hätte und beispielsweise wüsste, dass das Unternehmen, bei dem ich mich bewerbe, seinen Hauptsitz in den USA hat oder dass der Personalchef aus den USA ist oder Vergleichbares. Bei einem ganz normalen biederen deutschen Mittelstands-Betrieb würde ich eher darauf verzichten, da es meines Wissens in der traditionellen deutschen Bewerbungslandschaft nicht üblich ist, eine Dankesnote zu verfassen.

Wenn man an die falsche Adresse gerät, kann man sonst schnell zu kriecherisch und aufdringlich wirken. Schließlich ist es ja ein offenes Geheimnis, dass Vorstellungsgespräche in der Regel eine anstrengende Formalität sind, die man notgedrungen hinter sich bringt, weil man einen Job braucht, und weniger ein "schönes Gespräch", an das man sich dankbar zurück erinnert. Und die Deutschen sind ja seit jeher für ihre Direktheit bekannt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke mal, dass es extrem darauf ankommt, wie der Personalleiter tickt und darüber denkt. Sicher kann es sein, dass man mit einem solchen Dankschreiben die Chancen auf den Job erhöht und dass es nicht schadet, wenn man sich noch einmal in Erinnerung ruft. Aber je nach Personalleiter kann es auch sein, dass dieser so etwas als aufdringlich und lästig empfindet und man dann erst recht die Chancen auf den Job vergeigt. Ich mache es auch so, dass ich dann warte, wenn mir gesagt wird, dass man sich bei mir melden wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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