Nach Unfall Angst vor Treppen haben?
In einem meiner Nebenjobs helfe ich ja im Haushalt bei einem älteren Ehepaar, das schon in Pension ist. Was sehr auffällig ist ist, dass meine Chefin Angst vor Treppen hat. Bei dem großen Haus mit mehreren Etagen wird das für sie jedoch nur dann zum Problem, wenn sie etwas die Treppe rauf oder hinuntertragen muss. Wenn sie nichts tragen muss, dann kann sie sich ja normalerweise am Geländer festhalten, sodass sie sich da auch sicherer fühlt.
Meine Chefin ist wohl vor einigen Jahren die Treppe runtergefallen, als sie mit dem beladenen Wäschekorb in den Waschkeller gehen wollte. Damals hatte sie sich die Hüfte gebrochen und musste mehrere Wochen über Weihnachten im Krankenhaus verbringen. Sie war zu dem Zeitpunkt auch schon etwas älter, auch wenn das schon einige Jahre her ist. Ich kann verstehen, dass sie seitdem etwas Angst vor Treppen hat.
Seitdem bittet sie mich immer, Sachen die Treppe nach oben oder nach unten zu tragen und ich mache ihr da auch keinen Vorwurf. Ich mache das gerne und Angst habe ich dabei nicht. Aber das liegt auch an der Biologie glaube ich. Denn ab Mitte 30 nimmt ja die Knochendichte natürlicherweise ab und die Knochen brechen schneller als früher.
Wie ist das bei euch? Habt ihr nach einem Unfall Angst vor Treppen? Könnt ihr so eine Angst nachvollziehen? Kann man so eine Angst vielleicht sogar beseitigen? Wenn ja, durch welche Methoden?
Natürlich kann man so etwas nach vollziehen. Einmal, als ich ca. drei oder vier Jahre alt war, hatte ich ein traumatisches Erlebnis mit meiner Oma. Wir waren in einem Einkaufszentrum und meine Oma war damals schon sehr schlecht zu Fuß und außerdem auch zu faul zum Laufen.
Jedenfalls beschlossen wir, um den unteren Stock zu erreichen, die Rolltreppe zu nehmen. Sie hielt mich fest aber irgendwann verlor sie dann das Gleichgewicht und stürzte von der Treppe. Da sie mich an der Hand hielt, stürzte ich mit um. Ich erschrak fürchterlich und meine Oma hatte ab dort ganz große Panik und ging nie wieder auf eine Rolltreppe.
Ob damals ein Defekt bei der Rolltreppe selber vorhanden war oder ob meine Oma wirklich nur gestolpert ist und es quasi ihre eigene Ungeschicklichkeit und ihr eigenes Verschulden war, das wissen wir bis heute noch nicht. Meine Oma ist jetzt im Frühling dieses Jahres verstorben und bis dato nie wieder mit einer Rolltreppe gefahren.
Deshalb kann ich auch die älteren Menschen verstehen, die jetzt schreckliche Angst vor einer Treppe haben. Es ist, gerade in diesem Alter, sehr gefährlich, eine Treppe hinunter zu fallen. Bei uns, die noch recht jung sind, sind die Knochen viel stabiler, aber schon bei uns kann so ein Sturz richtig böse ausgehen. Man kann sich daher ausmalen, wie so etwas für ältere Menschen sein muss.
Außerdem ist man ja, je älter man ist, wirklich unsicherer im Gehen und man sieht vielleicht auch nicht mehr so gut. Und man denkt sich vielleicht wirklich die ganze Zeit, was ist, wenn so etwas wieder passieren wird? Wer hilft mir? Was wird genau passieren? Kann es womöglich mein Leben kosten oder werde ich gelähmt sein?
Ich bin vor einigen Jahren beim Umzug die Treppe hinuntergerutscht. Also ich bin ausgerutscht und dann mit dem Rücken auf die Treppe geknallt und einige Stufen gerutscht. Also nicht allzu dramatisch. Nicht kopfüber und ich hatte auch bis auf eine Prellung keine Verletzung, geschweige denn, dass ich ins Krankenhaus musste.
Dennoch habe ich seitdem Angst vor Treppen. Nicht so sehr, dass ich Treppen deshalb meide oder nichts mehr rauf- oder runtertragen will. Ich will mich von der Angst nicht einschränken lassen, aber sie ist halt immer da.
Das Problem an der Sache war, dass es eine solche alltägliche Selbstverständlichkeit ist, Treppen zu gehen. Wir machen das alle täglich und sind in unserem Leben schon so unglaublich viele Treppen gegangen. Seit wir etwa 4 Jahre alt sind, erledigen wir das einfach nebenbei. Und dann, ganz plötzlich, wird einem knallhart vor Augen geführt, dass so eine Selbstverständlichkeit dich Kopf und Kragen kosten kann.
Und was lernt man daraus? Es kann dich jederzeit erwischen. Egal, was du machst. Egal, wie normal und ungefährlich es erscheint. Und das ist super erschreckend.
Wie gesagt, in meinem Alter geht das noch. Ich schlucke die Angst nun einfach runter und gehe dennoch die Treppen rauf und runter. Ich bin vorsichtiger und muss die Stufen immer sehen können, aber das funktioniert auch schon automatisch. Ich kann ja schlecht die nächsten 60 Jahre jedes Mal einen Riesenaufstand machen. Aber wenn man eh schon alt ist und die Erfahrung mit einer gebrochenen Hüfte endete, muss es wirklich schlimm sein. Ich denke, das bekommt man dann nicht mehr weg.
Ich habe auch oft Angst vor Treppen, obwohl ich noch keinen schlimmen Sturz von einer Treppe erleben musste. Allerdings habe ich mir vor einigen Jahren sehr schlimm das Sprunggelenk mehrfach gebrochen, wobei mir mein Arzt sagte, das ich wahrscheinlich nie wieder richtig laufen können würde. Das hat sich zum Glück absolut nicht bewahrheitet, aber ich muss nun doppelt aufpassen, was sportliche Aktivitäten und dergleichen angeht. Wenn ich mir an der Stelle noch etwas tue, dann könnte das wirklich sehr böse enden, zumal ich da auch noch jede Menge Metal im Bein habe.
Jedenfalls bin ich nun richtig übervorsichtig, was Treppen angeht, da ich auch schon einige Male Stufen übersehen und hingefallen bin. Ich habe richtig Angst, dass das noch einmal passiert. Dabei habe ich ganz besonders Angst, wenn ich im Winter irgendwelche vereisten Treppen hinter laufen muss. Das ist richtig gefährlich, da man natürlich leicht ausrutschen kann und da passe ich doppelt auf. Ich versuche mich dann auch immer, am Geländer festzuhalten, wenn es eines gibt.
Ich kann schon sehr gut verstehen, dass man nach einem Unfall Angst vor Treppen hat. So ein Hüftbruch ist ja auch eine wirklich sehr schlimme Sache und da ist es nur verständlich, dass man da etwas vorsichtiger ist. Treppen können generell sehr gefährlich sein, auch wenn man noch nie einen Unfall hatte. Wenn man so eine Treppe hinunterstürzt, dann kann man sich auch leicht das Genick brechen. Ein falscher Schritt kann einen das Leben kosten und von daher ist es wirklich nicht schlecht, wenn man da etwas auf die Stufen schaut oder sich am Geländer festhält. Das kostet nicht viel Zeit und man verringert so das Risiko, zu stürzen.
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