Nach unerwiderter Liebe sofort von Person ablassen?

Nicht immer ist es ja so, dass der Funken auf beiden Seiten überspringt. Manchmal hat eine Person Interesse an einer Person, während es umgekehrt nicht so ist. Wenn es ganz schlimm ist, kann es auch sein, dass eine Person sehr verliebt in eine andere Person ist, diese aber nichts oder vielleicht nur freundschaftliche Gefühle verspürt.

Wart ihr schon selbst einmal in der Situation, dass eure Liebe nicht erwidert wurde? Sollte man es in so einem Fall eurer Meinung nach sofort dabei belassen und möglichst auf Abstand gehen oder sollte man es ruhig weiterhin versuchen vielleicht doch noch Gefühle bei der Person auszulösen, solange man sie nun zu nichts drängt oder aufdringlich wird?

Ich bin kein Mensch, der hinterherläuft. Wenn ich also den Eindruck hätte, dass Gefühle einseitig wären, würde ich das Thema abhaken und weiter machen. Denn ich sehe nicht ein, warum ich jemanden "überzeugen" muss von mir. Entweder jemand weiß was er will (in diesem Fall mich) und wenn er es nicht weiß hat er eben Pech gehabt. Ich sehe es als Zeitverschwendung an, jemanden erst lang und breit "überzeugen" zu müssen und laufe also aus Prinzip nicht hinterher.

Ich war bisher immer in der glücklichen Lage die Person meiner Wünsche auch bekommen zu haben, weil sie auch so empfunden hat. Wobei ich bei unerwiderter Liebe auch nicht lange hinterherrennen würde. Das macht doch keinen Sinn und man sollte sich selber meiner Meinung nach auch nicht so erniedrigen. Ich würde also schon versuchen mich direkt von dieser Person zu entfernen und da auch keine Freundschaft oder so etwas entstehen zu lassen.

Wart ihr schon selbst einmal in der Situation, dass eure Liebe nicht erwidert wurde?

Ja, schon häufiger. Ich bin aber keiner, der jemandem hinterher läuft. Wenn sich abzeichnet, dass ein aus meiner Sicht vielversprechender Kontakt ohne entsprechendes Feedback verläuft und stattdessen auf eine einseitige Zuneigung meinerseits hinauszulaufen droht, breche ich meine Bemühungen ab und versuche auch, meine Gefühle baldmöglichst zu reduzieren. Meistens gelingt mir das am besten mit konsequentem Aus-dem-Weg-Gehen und mit anderweitigen Beschäftigungen. Dann verliert sich nach und nach mein Gefühl der Zuneigung und weicht einem normalen neutralen Gefühl.

Natürlich war ich auch schon in er Situation, dass ich mich in einen Mann verliebt hat, er aber nicht in mich. Es ist sicher jeder Mensch anders, aber für mich war es das Beste, diesem Mann aus den Weg zu gehen und ihn nicht mehr zu sehen. Man verletzt sich doch nur noch mehr selbst, wenn man Menschen hinterher läuft, die nichts von einem wissen wollen.

Ich war auch mal in einen Mann verliebt, der meine Liebe jedoch nicht erwiderte. Ich bin ihm tatsächlich noch einige Zeit lang hinterher gelaufen, was mich dabei geritten hat, weiß ich bis heute nicht. Heute stehen wir in gutem Kontakt zueinander, manchmal überkommt die Gefühlswelle mich auch noch ein wenig, aber er ist in einer glücklichen Beziehung und ich bin es ebenfalls, aber wir sind gute Freunde geworden.

Ich fände es extrem creepy, wenn mir irgendein Typ hinterhersteigen und auch nach einer Abfuhr weiterhin versuchen würde, bei mir "Gefühle auszulösen". Die einzigen Gefühle, die bei mir auf diese Art ausgelöst werden, sind die, die man lieber nicht in die Tat umsetzt, weil man sonst im Knast landet. Das heißt ja nichts anderes als: Du dummes Ding weißt ja gar nicht, was du für Gefühle hast, aber warte, ich helf dir drauf! Da ist es mir auch völlig egal, ob jemand "sehr verliebt" ist - wer kristallklare Aussagen nicht versteht, kommt mir nicht in die Nähe.

Und ich bin durchaus in der Lage, kristallklare Aussagen zu treffen und würde es gerade im zwischenmenschlichen Bereich immer wieder tun. Sich winden und Leute hinhalten und sich dann doch nicht recht trauen, mit der Sprache herauszurücken, zögert das Unvermeidliche nur hinaus und ist noch dazu unfair. Und wenn jemand derart instabil ist, dass ich keine Abfuhr riskieren kann, ohne fürchten zu müssen, ins Gebüsch gezerrt zu werden, dann handelt es sich nicht um "unerwiderte Liebe" sondern um den Straftatbestand des Stalkings.

Ich muss auch sagen, dass ich keine Person bin, die Menschen in der Situation hinterherrennt. Es gibt da aber einen klaren Unterschied, ob die Person nur sehr schüchtern ist und ihre Gefühle nicht zeigt oder aber klar kommuniziert, dass diese nicht vorhanden sind. Ich kann meistens mehr mit ruhigeren Typen anfangen, die damit einhergehend aber auch nicht immer unbedingt sofort klar kommunizieren, was sie wollen. Allerdings merkt man das meistens schon zwischenmenschlich, dass da Interesse vorhanden ist. Ich bin allerdings auch eine Person, die ungern den ersten Schritt macht, von daher habe ich dann schon immer geduldig gewartet, ob sich meine bisherigen Partner am Beziehungsanfang aus der Reserve locken ließen.

Wenn der andere Part ganz klar kommuniziert, dass er/sie kein Interesse hat, dann würde ich aber auch von der Person ablassen. Falls ich mir selbst keine Freundschaft oder ähnliches vorstellen kann, weil mich das zu sehr verletzt, könnte das auch bedeuten, tatsächlich richtig Abstand zu nehmen. Ich finde das in dem Fall das vernünftigste und finde, dass man niemanden dazu zwingen sollte, Gefühle auszulösen. Meistens gehen solche Aktionen nach hinten los und enden in meinen Augen in toxischen Beziehungen. Falls beide dazu bereit sind, kann man ja aber eine normale Freundschaft führen und eventuell gibt es dann irgendwann ganz natürlich den Zeitpunkt, in dem beide das gleiche füreinander empfinden.

Auch ich bin tatsächlich keine Frau, die unerwiderte Gefühle dann weiter aufrechterhalten würde, um dem potenziellen Traummenschen hinterherzurennen. Das liegt mir einfach fern und wer nicht will, der will halt einfach nicht. Wem hilft es denn, wenn man dem Wunsch-Partner ohne Gefühle ständig hinterherrennt und plötzlich würde dieser die Gefühle entdecken? Ist dem denn auch wirklich so oder ist es der Belagerung und einem Nutzen geschuldet? Wir werden es wohl nie wissen. Jemanden zu „seinem Glück“ zwingen, liegt mir also gänzlich fern.

Dieses Hinterherrennen empfinde ich selbst als sehr unangenehm, weil auch eine Freundschaft mit vielen davon einfach nicht mehr denkbar ist. Jeder falsche Satz wird da auf die sprichwörtliche Goldwaage gelegt, was mir auch gar nicht gefällt. Eine falsche Geste wird missverstanden, weil man sich einfach erhofft, dass da jetzt doch mehr kommt. Nein, so geht das einfach nicht.

Wer Gefühle für jemanden hat, aber der gegenüber nichts empfindet, der sollte es akzeptieren. Es ist scheiße, aber leider ist ja auch so das Leben und wir haben sicherlich schon alle mal in einer solchen Situation gesteckt. Das passiert und gehört irgendwie auch zum Lerneffekt dazu. Eine Obsession jemanden dann ständig hinterherzurennen, das ist wirklich auch für das eigene Ego, so finde ich, nicht gut.

Natürlich hören die Gefühle nicht abrupt auf, das sollte klar sein. Jedoch ist man so im Wissen, dass aus der Liebe wohl nichts wird, man kann vorwärts schauen und gucken, wie man anderweitig sein Leben nach seiner Fasson gestaltet. Leider eben ohne die Wunsch-Partnerschaft, aber auch hier wird es irgendwann eine neue Person geben, die das Leben positiv beeinflusst und die Gefühle dann auch erwidert.

Ja, ich war schon einmal in der Situation, dass meine Liebe nicht erwidert wurde. Es war eine sehr schmerzhafte Erfahrung, aber ich habe daraus gelernt, dass es manchmal besser ist, aufzugeben und weiterzumachen, anstatt sich auf etwas einzulassen, was keine Zukunft hat.

Ich denke, es ist wichtig zu erkennen, wenn jemand nicht an uns interessiert ist und das zu akzeptieren. Es gibt keine Garantie, dass wir jemanden dazu bringen können, uns zu lieben, auch wenn wir alles versuchen. Es ist besser, die Energie in etwas zu investieren, das uns glücklich macht, als in etwas, das uns unglücklich macht.

Wenn wir uns entscheiden, aufzugeben, bedeutet das nicht, dass wir die Person vollständig aus unserem Leben streichen müssen. Es kann immer noch eine Freundschaft oder eine andere Art von Beziehung geben, aber es ist wichtig, unsere eigenen Gefühle in Schach zu halten und nicht zu hoffen, dass sich etwas ändern wird.

Es kann schwierig sein, aufzugeben, aber es kann auch sehr befreiend sein. Wir können uns auf uns selbst konzentrieren und uns auf die Dinge konzentrieren, die uns glücklich machen, anstatt uns auf jemanden zu konzentrieren, der uns nicht liebt. Und wer weiß, vielleicht werden wir irgendwann jemanden finden, der uns genauso liebt, wie wir es verdienen.