Nach Tod von Haustier nur noch Pflegetiere wollen?

vom 15.05.2017, 05:59 Uhr

Eine Bekannte von mir hat vor kurzem ihren Kater verloren, an dem sie sehr gehangen hat. Sie hatte überlegt, sich noch eine Katze anzuschaffen, wobei sie aber beschlossen hat, keine eigenen Tiere mehr haben zu wollen. Sie möchte jedoch ihre Zuneigung und Erfahrung in der Katzenhaltung abgeben und vorübergehend Pflegetiere aufnehmen. Demnächst werden zwei Pflegekater bei ihr einziehen.

Ich denke, dass das sicherlich eine nette Idee ist, um mit der Trauer klarzukommen, sich etwas abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. So hat man eine Aufgabe und ist für bedürftige Tiere da. Wenn ihr das hilft, finde ich gut, wenn sie das tatsächlich durchziehen sollte. Käme das für euch eigentlich auch in Frage? Also nach dem Tod des Haustiers keine eigenen Tiere mehr haben zu wollen, aber dafür eben Pflegetiere aufzunehmen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Pflegetiere aufzunehmen, sehe ich immer kritisch. Natürlich ist das eine gute Sache, um den Tierschutz zu unterstützen und auch zu entlasten. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass deine Bekannte dann doch so schnell an den beiden Pflegekatzen hängt, dass sie diese doch behalten möchte und so aus Pflegestelle für den Verein dann schon mal nicht mehr in Frage kommt.

Man sollte sich eben vorher immer gut überlegen, ob man die Tiere wirklich wieder abgeben kann, wenn sich geeignete Leute dafür finden. Ich denke ansonsten, dass es schon eine gute Idee ist, wenn man sich selbst so keine dauerhaft bleibenden Tiere mehr anschaffen möchte. Vielleicht hilft es deiner Bekannten ja wirklich etwas über ihre Trauer hinweg.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Pflegetiere auf zunehmen, sehe ich immer kritisch. Natürlich ist das eine gute Sache, um den Tierschutz zu unterstützen und auch zu entlasten.

Tierschutz ist nicht gleich Tierschutz und darunter gibt es auch genug schwarze Schafe die sich Tierschutz auf den Mantel schreiben und Tiere vermitteln, hier falsche Tatsachen streuen und sich dann als die Tierfreunde ausgeben. Dabei machen sie das alles nur schlimmer, bei Hunden die "von der Straße gerettet" werden ist das noch viel größer als bei Katzen, kommt aber auch bei Katzen vor. Entsprechend sollte man so etwas ohnehin immer mit Vorsicht genießen gerade wenn diese viele Tiere aus dem Ausland herschleppen und dann Stellen zur Pflege suchen. Diese zielen auch darauf ab, dass die Tiere in den Pflegestellen bleiben und missbrauchen diese als Abladestelle. Natürlich wird dann auch noch Geld dafür verlangt wenn man sich dazu entscheidet die Pflegetiere zu behalten.

Ich denke hier geht man mit einer falschen Einstellung heran. Man möchte nicht alleine sein und wieder ein Tier haben aber kein eigenes. Was daraus werden kann hat Nelchen schon gesagt und am Ende hat man doch wieder Tiere sich ans Bein gebunden, auch wenn man es nicht wollte. Kann gut gehen, muss es aber nicht und das zu differenzieren es ist "nur" ein Pflegetier und nicht das "eigene" ist für viele schon schwer, aber noch schwerer wird es wenn man damit ein anderes verstorbenes Haustier ersetzen möchte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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