Nach schwerem Unfall trotzdem wieder aufs Motorrad steigen?

vom 20.08.2016, 09:20 Uhr

Mein Onkel hatte vor einigen Jahren einen sehr schweren Motorradunfall gehabt. Dieser Unfall hätte ihn fast das Leben gekostet, so dass er lange auf der Intensivstation lag. Bis heute hat er noch starke gesundheitliche Probleme davon und wird auch nie wieder richtig laufen können. Das hindert ihn aber gar nicht daran, trotzdem ständig weiter mit dem Motorrad zu fahren. Das hat er übrigens schon recht früh nach dem Unfall wieder gemacht.

Ein Auto hat er trotzdem, mit welchem er immer zur Arbeit und zum Einkaufen fährt, mit dem Motorrad fährt er nur hobbymäßig herum. Ehrlich gesagt kann ich das gar nicht verstehen, da die Zeit damals für die ganze Familie und Verwandtschaft so nervenaufreibend war und trotzdem wollte er es nun nicht bleiben lassen. Kennt ihr Leute, die nach so einem schweren Unfall wieder aufs Motorrad steigen? Könnt ihr das nachvollziehen?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kenne niemanden, der nach so einem schlimmen Unfall gleich wieder auf das Motorrad gestiegen ist, was aber auch daran liegen mag, dass in meinem Bekanntenkreis und auch in meinem Verwandtenkreis nur die wenigstens Leute Motorrad fahren. Die meisten nutzen ein Auto oder eben das Fahrrad zur Fortbewegung. Dementsprechend niedriger ist die Quote an den Leuten, die überhaupt einen Unfall mit einem Motorrad haben können - wo kein Motorrad ist, kann auch kein Unfall passieren.

Jedoch hatte mein Opa, der der Einzige Motorradfahrer ist, den ich kenne, vor Jahren eine Unfall. Er wurde vom Gegenverkehr angefahren und lag dabei sehr lange im Krankenhaus und hat auch heute noch mit den Folgen des Motorradunfalls zu kämpfen. Er würde sehr gerne wieder fahren beziehungsweise wäre damals gerne wieder gefahren, aber da er eine kaputte Hüfte davon getragen hat, kann er dies leider nicht mehr machen, da er nicht mal auf das Motorrad rauf kommen würde. Ich glaube auch, dass sowohl meine Oma als auch meine Mutter davon nicht viel halten würden, da sie sich damals große Sorgen um ihn gemacht haben, als er wochenlang auf der Intensivstation lag.

Ich kenne es aber ähnlich, wenn man vom Pferd fällt. Dann soll man auch, sofern man nicht von einer Verletzung davon abgehalten wird, sofort wieder aufsteigen, weil man sonst Angst bekommt. Je länger man braucht, um wieder aufzusteigen, desto eher denkt man sich, was passieren könnte und bekommt vielleicht so große Angst, dass man nie wieder aufs Pferd steigt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde das gar nicht so schlimm und sogar positiv, wenn man sich nicht von seinen Ängsten leiten lässt. Denn es ist ja nicht das Motorrad selbst Schuld, dass es zu dem Unfall kam, sondern da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Daher finde ich es unsinnig, dann nur dem Motorrad die Schuld zu geben und derartige Objekte konsequent zu meiden und eine nahezu phobische Reaktion darauf zu entwickeln.

Ich mache das auch immer so, dass ich mich direkt wieder aufs Pferd setze und keine Ängste zulassen möchte. Wobei ich hier aber kein Pferd im wortwörtlichen Sinn meine, sondern im übertragenen Sinne. So wäre ich mal fast in einen Autounfall auf der Autobahn verwickelt gewesen, weil ich einen LKW überholen wollte und dieser gar nicht geguckt hat und auch auf meine Spur wollte.

Er hätte mich fast gerammt und obwohl alles haarscharf gut gegangen ist, hatte ich danach sehr lange Zeit ein wenig Angst, wieder einen LKW zu überholen. Aber das legte sich mit der Zeit und mittlerweile habe ich damit keine Probleme mehr.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron