Nach Scheidung in gemeinschaftlichem Haus wohnen?
Die Trennung zwischen Tisch und Bett kann ja mitunter auch in einem gemeinschaftlichen Haus oder in der gemeinschaftlichen Wohnung geschehen, wenn diese groß genug ist. Die Hauptsache ist ja, dass man eben getrennt lebt. Wenn dann die Scheidung durch ist, ist es für manche dennoch so, dass sie im gemeinschaftlichen Haus wohnen bleiben und eben nur getrennte Wege gehen.
Wenn Kinder da sind ist das mitunter vielleicht gar nicht so schlecht, wenn die Eltern nach der Scheidung dennoch immer bei den Kindern sind und Ansprechpartner sind. Aber kann so was auf Dauer funktionieren? Was ist, wenn ein neuer Partner oder eine neue Partnerin ins Leben kommt? Ist dann dieses Gemeinschaftsmodell vorbei? Könnt ihr euch vorstellen, auch nach der Scheidung noch zusammen zu wohnen?
Das haben mein Onkel und meine Tante über dreißig Jahre lang so gemacht, bis der Onkel gestorben ist. Keiner konnte den anderen auszahlen, keiner wollte das Haus aufgeben, das das gemeinsame Kind auch erben sollte. Also wurde umgebaut und einer wohnte oben und der andere unten. Die untere Partei hatte den Garten und sich einen eigenen Hintereingang geschaffen.
Man ging sich geflissentlich aus dem Weg, den Hausflur nutzte nur die Partei oben und Besuch. Die gesamte Kommunikation war Sache der Anwälte. Beide haben neue Partner gefunden, die sich komplett herausgehalten haben. Für uns war das praktisch, erst gab es Kaffee bei A und dann Abendessen bei B oder umgekehrt. So hatte man beide in einem Besuch.
Ich könnte es mir nicht vorstellen, die beiden sind zwar halbwegs zivilisiert miteinander umgegangen, aber es gab nie wirklich Ruhe. Die Verletzungen blieben frisch und selbst ein minimaler Umbau wurde über die Anwälte ausgefochten. Der eine gönnte dem anderen nichts. Das würde ich mir nie antun.
Aber mancher möchte das gerne. Mein Ex wollte auch, dass ich unsere ehemalige Wohnung in seinem Haus kostenlos nutze oder in ein benachbartes Einfamilienhaus ziehe. Dann wäre ich schließlich immer zur Dankbarkeit gezwungen gewesen und er hätte kontrollieren können, was ich tue. Allein die Vorstellung!
Meine Frau und ich sind relativ frisch verheiratet, da will ich noch gar nicht an Trennung und Scheidung denken. Wir haben aber ein befreundetes Pärchen, die haben zwei Kinder und sich ein gemeinsames Haus gekauft. Nach ein paar Jahren ist das dann in die Brüche gegangen und sie haben sich erst einmal getrennt. Innerhalb des Hauses haben sie dann auch unterschiedliche Zimmer bezogen, ich glaube das war ganz gut für die Kinder, sodass sie noch beide Elternteile im Haus hatten.
Nach einem Jahr oder etwas mehr haben die beiden sich aber geschieden, weil sie beide eingesehen haben, dass es nicht mehr besser wird. Auch haben beide mittlerweile wieder neue Partner. Der Mann hatte sogar relativ schnell wieder eine Partnerin, da wohnten die noch zusammen in ihrem Haus. Das hat dann zu Spannungen geführt.
Ich denke aufgrund dieses Beispiels - mehr habe ich leider oder glücklicherweise nicht - dass das Zusammenleben trotz Trennung oder gar Scheidung nicht auf Dauer funktionieren würde. Aber auch hier gibt es mit Sicherheit Ausnahmen, die die Regel bestätigen und man befreundet bleibt und auch zusammen wohnt. Ich frage mich dann aber, wie das mit neuen Partnern ist, ich denke spätestens dann würde man die gemeinsame Wohnung oder das Haus verlassen. Ich kann mir vorstellen, dass es für den jeweils neuen Partner dann auch nicht so besonders ist, wenn der Partner mit seinem Ex-Mann/seiner Ex-Frau zusammen lebt.
Das war für mich von Anfang an keine Option. Aber anfangs ließ es sich halt nicht vermeiden. Die wenigsten können ja sofort auseinandergehen. Und wie schon erwähnt, kann man ja auch unter einem Dach getrennt leben. Das gute bei mir war, dass der Nochgatte meistens auf Montage war und später sogar sehr lange auf Auslandsmontage.
Das ließ sich dann recht gut leben. Aber später halt, wurde es etwas stressig und spannungsgeladen. Dann suchte ich mir ganz schnell eine eigene Wohnung und ging der Sache somit aus dem Weg. Inzwischen ist das Haus gut verkauft und alles hat ein Ende gefunden. Da das Kind jetzt auch volljährig ist, gibt es nun auch keine Gründe mehr, irgendwann noch miteinander zu kommunizieren.
Wenn man nach der Scheidung oder Trennung noch kurz zusammenwohnt, hat das für mich natürlich nichts fades oder komisches an sich. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass es schwierig ist, eine Wohnung zu bezahlbaren Konditionen zu finden. Wobei man natürlich in dem Fall auch mal sagen muss, dass ein Haus wieder auch eine ganz andere Geschichte ist, weil es auch um finanzielle Erträge geht, das Eigentum und mehr. Das tut dann schon weh, wenn man statt eine Mietwohnung zur nächsten ein Haus verlassen muss.
Ich würde jedoch nicht auf die Dauer mit meinem Ex-Freund als Beispiel zusammen wohnen. Da lege ich generell auch keinen Wert drauf und hätte damit eher Probleme, als er. Er hätte bis heute gerne, dass wir sexuell noch was am laufen hätten und würde jede seiner Freundinnen mit mir sofort betrügen. Ich hätte also ein gutes Los gehabt, weiter mit ihm zusammen zu wohnen, aber so bin ich eben nicht drauf.
Aus Nützlichkeit verstehe ich schon, wieso man noch zusammen wohnt, weil es eben viel Geld kostet, eine Wohnung anzumieten, zu renovieren usw. Doch man sollte langsam in den Trott kommen, diese Wege auch zu gehen, sich etwas Geld zur Seite zu legen, um die Möbel zu zahlen und dann ausziehen. Das fände ich persönlich besser, weil ich nach einer Scheidung auf die Dauer nicht mehr mit jemanden zusammen wohnen möchte, mit dem ich kein Paar bin.
Selbst für Kinder würde ich das nicht tun, da bin ich dann mal fein egoistisch und sehe das nicht ein. Ein Schlussstrich bedeutet für mich auch die räumliche Trennung. Das ändert nichts daran, dass man sich verstehen kann, aber eine Trennung sollte dann auch bitte räumlich erfolgen, weil ich vielleicht auch mal einen anderen Mann mitbringen möchte oder eine Frau?
Eine Trennung ist nicht ohne Grund passiert und deswegen würde es mir sehr befremdlich vorkommen, wenn ich nach der Scheidung noch ewig mit meinem Ex zusammenwohnen würde. Eine gewisse Zeit ist das aber auf jeden Fall in Ordnung, immerhin muss man ja auch erstmal eine andere Wohnung, ein anderes Haus finden.
Auf Dauer führt das sicherlich auch zu Problemen, wenn man sich nicht gerade in absolut Freundschaft hat scheiden lassen. Immerhin kommt dann irgendwann mal ein neuer Partner oder man datet jemanden, das kann ja nicht gut gehen. Außerdem will man die Person, die einen verletzt hat, vielleicht auch nicht ewig lange sehen nach der Trennung. Für mich wäre das auf keinen Fall etwas.
Ich stelle es mir auch schwierig vor, noch unter einem Dach zu wohnen, wenn man sich getrennt hat. Gerade in der Anfangszeit ist es sicher schwer, wenn man sich dann immer noch täglich sieht und sich nicht viel ändert, außer dass man vielleicht nicht mehr alle Räume miteinander teilt.
Aber ich denke auch, dass es spätestens dann sehr schwer wird, wenn einer von beiden mal jemanden mitbringt und vielleicht sogar eine neue Beziehung eingeht. Ich denke, dass es für mich auch keine Option nach einer Trennung wäre, dass man im gemeinsamen Haus oder der Wohnung bleibt. Ich kenne aber ein Paar, die nicht geschieden sind, aber bei denen beide auch jeder auf einer anderen Etage im Haus gewohnt hat. Da wusste man so nie, ob die Beiden nun getrennt leben oder doch noch zusammen sind.
Das Schlimmste ist, finde ich, wenn man bereits getrennt ist, aber noch gezwungen ist, im selben Haushalt mit dem jeweils anderen zu leben. Ich könnte mir das überhaupt nicht vorstellen und würde wohl dazu schauen, dass ich in der Zwischenzeit woanders unterkommen könnte. Bei einer Freundin oder gar bei den eigenen Eltern.
Es mag sein, dass es bei einigen geschiedenen Paaren relativ gut klappt, wenn wie erwähnt jeder der beiden genug Rückzugsmöglichkeiten hat. Aber eben genau dann, wenn eine neue Partnerin oder ein neuer Partner im Spiel ist, kann so etwas wirklich schwierig werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es spätestens dann zu Spannungen geführt hat.
Also ich glaube, dass es wirklich auch darauf ankommt, was alles vorgefallen ist, was schlussendlich zur Trennung geführt hat. Wenn beispielsweise Betrug im Spiel war ist es sicher schwieriger, wie wenn man sich trennt, weil man sich einfach nichts mehr zu sagen, auseinander gelebt hat.
Und es kann ja durchaus sein, ,dass das Zusammenleben im gemeinsamen Haus auf Distanz dazu führt, dass man doch wieder zueinander findet. Vielleicht merkt man dann mehr wieder, was man am jeweils anderen Partner hat.
Meine Erzeuger praktizieren das auch schon seit guten 20 Jahren. Es ist aber auch ein Haus mit drei getrennten Wohnungen bzw. sogar vier Stück, wenn der Dachboden inzwischen ausgebaut worden ist. Im Keller hat mein Bruder mit seiner Familie gehaust, im Erdgeschoss mein Erzeuger und im Dachgeschoss meine Mutter mit den zwei verbleibenden Schwestern die noch Zuhause wohnen.
Man kann die Türen absperren und somit Distanz schaffen und somit steht nicht einfach der Ex Partner auf einmal in der Tür, wenn man das nicht möchte. Zwar rennt man sich im Treppenhaus über den Weg, aber wenn man keine Worte wechseln möchte, dann macht man das nicht. Es klappt, auch wenn man immer wieder Gemecker von allen Seiten gehört hat, fahren alle Beteiligten damit doch wunderbar. Selbst neue Partner kann man da mit einbringen, dank der eigenen Wohnungen ist das auch nicht anders als in einem Miethaus.
Ich habe auch mit einem Ex Partner nach der Trennung noch zusammen gewohnt. Jeder hatte sein Reich in der Wohnung und sein Zimmer, wie eine WG. Einfach da der Wohnungsmarkt angespannt ist, die Mieten teuer und man lange nach einer passenden Bleibe sucht. Somit hat sich das räumliche Trennen dann ein wenig gezogen, aber es wurde auch aufeinander Rücksicht genommen und kein neuer Partner mit in die Wohnung geschleppt solange der andere dann auch da war. Einfach da es eine saubere Trennung war und nichts dreckiges und man absichtlich den anderen noch verletzten wollte mit solchen Aktionen.
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